Soo… Jetzt gibt’s mal wieder ein Blogupdate. Ich nehme mir heute – am Sonntag – mal Zeit für mich und Zeit für den Blog. Die letzten 4 Tage war ich ununterbrochen unterwegs und habe gar keine Zeit gefunden. Jetzt ist es super schön für mich, alles zu rekapitulieren.
Los geht’s mit Donnerstag:
Am Morgen geht es wie gewohnt in die Arbeit – es passiert nichts besonders spannendes, aber es ist einfach ein guter produktiver Morgen.
Danach wird Mittagessen gemacht und ein neues Mädchen begrüßt. Super lieb, die arbeitet auch im Krankenhaus. Ich bin gespannt wie es nächsten Montag wird, weil wir 2 neue haben, die ab jetzt im Krankenhaus arbeiten. Damit sind wir insgesamt 6 Praktikant:innen und eigentlich gibt es nur 3 spannende Räume – in den meisten kann man nur alleine mithelfen.
Naja sonst muss man sich eben abwechseln – einige gehen eh immer mal wieder nicht hin; Kathi macht 2 Wochen einen Sprachkurs etc. etc. Wird schon laufen.
Einige wollen zum Strand und die „Neue“ ist unschlüssig, ob sie mitwill und fragt mich dann, ob ich mitkommen kann, weil wir uns in der Küche schon ganz gut unterhalten haben. So hat sie ein bisschen Anschluss, also lass ich mich überreden – obwohl ich grad erst nach Hause gekommen bin. Ein bisschen stressig… aber gut.
Am Strand passiert nichts besonderes, es ist aber wie immer sehr schön. Ich will gar nicht so lange bleiben und fahr nach 2 Stunden wieder nach Hause. Die Uber Fahrt ist super unangenehm – wahnsinnig heiß und super viel Verkehr. Nach einer Ewigkeit kommen wir endlich zuhause an.
Dort wird einen winzigen Moment durchgeatmet, dann geht’s ab unter die Dusche. Ich genieße das Duschen hier immer unfassbar. Das ist für mich hier mein Haupt-Privatsphäre-Moment. Ein Rückzugsort – ein Ort, der in diesem Moment nur mir gehört – nur das heiße Wasser und ich. Ein Ort, an dem man mal wieder ein bisschen durchatmen kann von all den wundervollen Eindrücken und den unzähligen sozialen Interaktionen. Niemand anderes da – einfach die Augen schließen – das Wasser die Ohren verschließen lassen und die Gedanken durch den Kopf fließen lassen. Das ist mir wichtig.
Raus aus der Dusche geht es auch direkt weiter: Heute ist first thursday – ein großes Ding hier in Kapstadt. Am ersten Donnerstag im Monat haben alle Kunstgalerien kostenlos geöffnet – alle Menschen sind draußen in den Straßen und genießen das Leben. Ich möchte mich mit den Locals treffen und mache mich alleine auf den Weg, weil niemand aus meinem Haus mitkommen möchte.
Auf dem Weg hin merke ich schon – oh der Tag war lang, ich werde ganz schön müde. Freue mich aber trotzdem auf den Abend. Dort angekommen genieße ich erstmal, dass man im Dunkeln hier alleine durch eine „gefährliche Gegend“ spazieren kann, weil man sich im Schutz unzähliger Menschen befindet. Das fühlt sich toll an. Generell gefällt mir auch das Gewusel der Menschen und das Langschlendern.
Ich suche die Locals und finde sie schließlich in einer Galerien. Die Kunsthalle ist unfassbar überfüllt – man kann sich Drinks kaufen und einfach an den Werken vorbeischlendern. Trotz der Freude, die Locals zu sehen, fühle ich mich plötzlich komisch, eingeengt und überfordert. Mir fällt es super schwer, die Kunst auf mich wirken zu lassen, weil so viele Menschen „im Weg sind“. Es läuft auch noch laute Musik und die Mischung aus der Menschenmasse und dem Lärm ist mir viel zu viel.
Also verlasse ich diese Galerie erstmal und atme draußen etwas durch – dort stehen aber auch super viele Menschen. Byron versucht an dem Abend, die Gruppe zu managen und verschiedene Leute zusammenzuführen. Er versucht auch, dass alle gemeinsam zur nächsten Galerie spazieren. Der ganze Stress reicht mir ziemlich schnell und ich gebe dem Drang nach, einfach alleine loszulaufen.
Ich finde einen kleinen Flohmarkt, auf dem ich ein paar Sachen anprobiere und bin froh, etwas alleine zu sein. Dieser schließt dann allerdings und ich entscheide mich nach ein paar Nachrichten mit Byron, mich doch nochmal der Gruppe anzuschließen. Diese ist schon am Hauptzentrum des Abends angelangt: eine große abgesperrte Straße, an der Boxen und Lichter aufgestellt sind. Die Leute tanzen unter freiem Himmel in den Straßen. Das ist wunderschön zu sehen und ich lasse mich etwas mittragen. Die Musik ist nicht ganz mein Fall – ich tanze aber trotzdem – schaue immer wieder die Sterne und den Mond an – schließe wieder die Augen und genieße einfach meine eigene kleine Welt. Das sind wahnsinnig besondere Momente für mich: der Kontrast zwischen dem endlosen Himmel, dem riesigen Mond und den leuchtenden Sternen – und meinen eigenen kleinen/großen Gedanken und Gefühlen.
Nachdem ich einige dieser Momente genossen habe, werde ich müde und es geht ab nach Hause.
Ein toller Tag mit vielen verschiedenen Ereignissen, Emotionen und Aufs und Abs. Ich schlafe nachdenklich, aber glücklich und erschöpft ein.
Bussi Bussis,
~Maite
Bilder, die mich berührt haben:


