Einfach nur K.O.

Sonntag.
Ich schlafe bis 8:30, was mich sehr positiv überrascht. GEIL ausgeschlafen. Pahaha.
Ich bin trotzdem sehr verklatscht.
Auf geht’s nach unten zum Frühstück.
Es gibt Müsli mit Früchten, ein Schokocroissant und ein hart gekochtes Ei.
Es ist so UNGLAUBLICH gut, wie jeden einzelnen Tag. Ich möchte nochmal anmerken, dass ich hier 4,20€ pro Nacht bezahle und das Frühstück inbegriffen ist. Traum.
Ich hänge ziemlich in der Luft. Ich weiß nicht, ob es immer noch am Trek liegt oder ob ich einfach müde vom Reisen bin oder was auch immer.
Aber ich habe wirklich keinen Funken Energie mehr. Ich bin so k.o., auch nicht unternehmenslustig. Ich weiß nicht, was ich machen möchte, will aber auch keinen Tag im Hostel verbringen.
Für eine große Aktivität fehlt mir allerdings auch die Energie.
Ich schreibe an meinem Reiseblog, was allerdings eher schleppend vorangeht.
Es rollen auch fast schon wieder ein paar Tränen, weil ich über die Emotionen der letzten Tage schreiben „muss“.
Ich glaube, dass der Blog mich dazu „zwingt“ ist gar nicht so übel, dann muss man alles verarbeiten.
Ich nehme mir recht viel Zeit, bin aber nicht sehr produktiv.
Ich entscheide mich also dafür, dass ich aus diesem Hostel hier raus muss.
Meine Theorie ist auch, dass ich einfach verpasst habe, nach meinem Trek einen Gang runterzuschalten. Durchs Hostel wache ich immer mega früh auf, gehe aber nicht früh genug ins Bett. Dann Yoga hier, Yoga da, Klettern, den ganzen Tag unterwegs sein.
Irgendwann ist glaube ich auch bei mir einfach mal Schluss.
Ich dusche und mache mich ready für den Tag.
Auf geht es in das nette Restaurant vom ersten Tag.
Der Weg dorthin ist so schleppend. Ich fühle mich so ausgelaugt, meine Augen sind auf Halbmast und ich will einfach nur im Restaurant ankommen. Mich ausruhen und meine Seele baumeln zu lassen.
Die 25min fühlen sich an wie eine Ewigkeit.
Als ich endlich ankomme, freue ich mich, die beiden Kellner zu sehen und fange wirklich an zu baumeln. Auf der Schaukel am Tisch.
Die Musik ist total schön – es sind einfach ruhige Naturgeräusche kombiniert mit intrumentaler Musik und das ist wirklich Medizin für meine Seele.
Ich könnte hier ewig so sitzen. Meine Schaukel schwingt im Takt der ruhigen Musik langsam hin und her, ich lasse mich einfach fallen und denke an gar nichts.

18.06.2023 JUPPP – so müde, wie ich aussehe, fühle ich mich auch!

Ich trinke wieder einen Eiskaffee und merke, wie heiß es heute mal wieder ist.
Dabei lackiere ich mir meine Nägel und habe Papa bildlich vor Augen, wie er in den Raum kommt und ruft „BOAH WAS STINKT DEN HIER SO. OCH NEEEE. Scheußlich, das Zeug. „
Darüber schmunzele ich eine Weile.
Eine Unterhaltung mit dem Kellner macht mich mega glücklich und ich bestelle Palak Paneer.
Als ich so vor mir hin baumele, schenkt der Himmel uns einen IMMENSEN Regenschauer hah.
Also muss die idyllische Schaukel verlassen werden und unter die Terrasse geflüchtet werden.
In dem Moment kommt auch mein Essen.
Es schmeckt leider nicht so guut – macht aber nichts.
Ein Teil des Regens besprüht wegen des Windes meinen Rücken und die Erfrischung ist wirklich so angenehm.
Ich genieße es total, dass es mal durchzieht und die Luft wieder frischer wird.
Als ich fertig mit Essen bin, entdecke ich, dass es hier unterm Dach auch eine Schaukel gibt.
YIPIEEEE. Mit strömendem Regen um mich herum, baumele ich unter einer Terrasse hin und her und genieße das Prasseln.

18.06.2023 YIHOOWEWW

Der Donner, der zwischendurch auftaucht hört sich an, als würde die Welt zusammenbrechen.
Immer wieder höre ich die drei ???, immer wieder höre ich Musik. Immer wieder ist es zu laut, weil der Regen so auf die Erde schlägt, dass meine Kopfhörer schlichtweg übertönt werden.
An meinen Blog schreibe ich wenig – ich existiere einfach nur.
Unter der Terrasse ist noch eine andere Frau, die auch Stunde hier verbringt und einfach alleine ihr Leben genießt. Gefällt mir total gut, ich spreche sie aber nicht an, weil ich meine Ruhe genieße.
Die Kellner kommen auch immer wieder unter die Terrasse und nehmen kleine Änderungen vor, wenn der Regen sich verstärkt.
Die gesamte Stimmung hier ist aber total zwanglos und entspannt, alle machen einfach ihr eigenes Ding, ohne gestört zu werden.
Der Regen hört auf und irgendwann am späten Nachmittag mache ich mich dann auf den Rückweg zum Hostel. Man könnte meinen ich bin jetzt völlig energiegeladen, weil ich mich den ganzen Tag ausgeruht habe. Hmmm NÖ; ich bin immernoch totmüde und schleppe mich nur so zum Hostel zurück. Da geht dann der ruhige Tag weiter. Für heute sind keine weiteren Aktivitäten geplant.
Abendessen soll es einfach wieder im Hostel geben; ich bestelle mir einen Mushroom-Burger, der mir echt nicht so gut gefällt. Es gibt kein Patty, sondern nur Salat und Pilze zwischen zwei Buns. Dazu schreibe ich an meinem Blog. Clare ist auch im Hostel und will eigentlich woanders Abendessen. Es fängt aber wie irre an zu regnen, also setzt sie sich zu mir zum Abendessen dazu. Die Gesellschaft genieße ich, verabschiede mich danach aber schnell ist Bett und sie sich in ihr Hostel.
Um halb elf wird bei mir schon der Stecker gezogen.
Aufwachen tue ich ca. 1,5h später, weil eine fremde Person über meinem Bett versucht, den Vorhang zu zu ziehen. Perfekte erste Begegnung haha. Die restliche Nacht ist nicht so toll. Ich werde von Mücken zerfressen und kann ewig nicht wieder einschlafen.
Peinliche Geschichte: Einer der beiden neuen Fremden steht auf und ich höre ihn sagen „Do you want Mosquito-Spray?“ Ich denke, er redet mit mir und antworte dankend, dass ich selber welches hab. Dann fällt mir auf, dass er mit seinem Kumpel – dem Fremden über mir – geredet hat, drehe mich im Bett um und will in meinen Kissen versinken hahaha.
Ayyyy peinlichhhhh.
Irgendwann schlafe ich mückengeplagt dann doch noch ein.
Bussi Bussis,
~Maite

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