Yoga and Climb

Samstag.
Um 7:15 klingelt mein Wecker, was nach dem Abend gestern wirklich vieeel zu früh ist.
Aber ich möchte mit Clare zum Climb and Yoga gehen.
Hannah, mit der ich ja schon im Kino war, bietet Yogastunden in einer Kletterhalle an und man bekommt einen Rabatt aufs Klettern im Anschluss.
Das lasse ich mir nicht entgehen.
Vorher flitze ich noch schnell nach unten und esse Frühstück. Die Frenchtoasts möchte ich nämlich definitiv nicht verpassen.
Und sie schmecken mal wieder überragend. Ein Brite setzt sich zu mir und wir unterhalten uns ganz kurz, dann muss ich aber auch schon losdüsen.
Ich treffe mich mit Clare und wir spazieren gemeinsam die halbe Stunde zur Kletterhalle.
Ich bin erst so halb wach…
Den Schlafentzug der letzten Tage muss ich echt mal in den Griff bekommen.
Angekommen warten Alexa und Hannah schon auf uns. Ach, was eine schöne Gruppe, um mit ihnen in den Tag zu starten.
Das sind alles Mädels, die mir ein Gefühl von Zuhause geben.
Man merkt Hannah an, dass sie noch neu im Yoga-Leherinnen-Business ist, aber sie macht es trotzdem total toll. Ihre Stimme passt für mich total gut und ist echt beruhigend. Ich genieße die Stunde sehr. Es fühlt sich einfach gut an, nach dem Trek den Körper auf eine andere Art zu fordern und gleichzeitig zu entspannen.
Als wir zwischenzeitlich eine kurze Meditation machen, verlasse ich diesen Ort hier kurz völlig und bemerke erst nach einer Weile, dass wir schon eine Position weiter sind. Upsiii.
Allgemein ist dieser Ort hier zum Yoga total toll. Wir sind auf einer kleinen Grasfläche und von den Kletterwänden und einem kleinen Glasrestaurant umgeben. Ich fühle mich geborgen, aber nicht eingeengt.
Die Yogastunde ist zuende und wir sitzen noch eine Weile beisammen und unterhalten uns. Ich brauche etwas, bis ich wieder im Hier und jetzt ankomme.
Wir probieren alle noch die Slackline aus, die wirklich dünner ist, als alles, was ich bisher gesehen habe.
Ich scheitere gnadenlos und denke mir hayayay – liegt es an mir oder der Slackline? Ich konnte auf solchen Teilen schon immer gut balancierennnn. Aber die hier ist schon sehr locker gespannt und dünn.

Bevor wir alle gemeinsam klettern, geht es erst noch in ein Café zum Frühstücken.
Gab bei mir ja schon Frenchtoasts, aber achhh – was soll’s.
Wir gehen in ein wunderschönes Kaffee. Ich wollte eigentlich nur einen Smoothie trinken oder sowaaas, aber nach einem Blick auf die Speisekarte gibt es kein Zurück mehr.
Es gibt einfach ein freaking „can’t decide board“. Was tolleres gibt es doch nicht. Ein bisschen Müsli, ein bisschen Brot, ein bisschen Muffin, ein bisschen Energyshot.
Wenn man sich wie ich nie entscheiden kann; der reinste Traum.
Es kommt ein Sauerteigbrot mit Hummus (ALTERRRR da ist freaking gutes und echtes Brot – wie lange habe ich das nicht mehr gehabt), ein Bananen Muffin, eine Schale voller Obst und etwas Müsli, ein Pfefferminz Ingwershot unddd ein riesiges Lächeln für mein Gesicht.
Alles schmeckt perfekt. Draußen vor der großen Fensterfront mischt ein junger Teenager Zement und wirbelt einigen Staub auf. Ich werde zurückkatapultiert zu meiner Zementbauzeit in Nepal und nehme mir einige Zeit, um diesen tollen Erinnerungen zu folgen.
Dann steige ich wieder ins Gespräch mit den anderen ein. Hannahs Freund stößt noch zu uns dazu.
Hier in Pokhara genießt einfach jeder ein entschleunigtes Leben und es ist so schön, das teilen zu können. Alle lassen sich treiben. Eine Stunde in einem wunderschönen Seecafé frühstücken gehen und danach klettern? Los geht’s.
Nachdem alle gestärkt sind stehen wir beim Bezahlen noch mit einem 50-jährigen, europäischen Mann zusammen, der nach Nepal gezogen ist und meint, er sei der Weltheiler. Ich weiß nicht, ob die anderen seine Aussagen wertschätzen, aber ich kann mit seinen Weisheiten wirklich wenig anfangen; er wirkt auf mich aufgeblasen und etwas lächerlich. Er fragt mich, woher ich komme und als ich mit Deutschland antworte meint er – NEIN; woher kommst du aus deinem Herzen. Ah ja.
Aber naja – es gibt eine riesige Gruppenumarmung und dann geht es wieder zurück zur Outdoor-Kletterhalle.
Schuhe ausgeliehen und los geeehts. Ach macht das Spaß, aber ich fühle mich echt schwer und schwach.
Alle supporten sich gegenseitig und ich liebs. An einer Route beiße ich mir die Zähne aus und die anderen probieren sie, um Möglichkeiten herauszufinden. Nach einer halben Ewigkeit packe ich sie dann doch – WOHOOOOOW!

17.06.2023 In Action
17.06.2023 Volle Konzentration

Allgemein besteht das Bouldern bei mir aus einer Mischung zwischen Klettern und einfach auf den gemütlichen Matten gammeln.

17.06.2023 Da mutiere ich mal kurz zum Schlumpf

Anfeuern und unterhalten gehört natürlich auch noch dazu.
Ich probiere hier auf den Matten mal wieder eine Akrobatikbewegung aus, die ich mal konnte und ayyyayay. Schwerfällig haha. Bin gespannt auf meine Turnrückkehr.
Die anderen beginnen, Partner:innenakrobatik zu machen und das ist sehr amüsant beim Zuschauen. Sie stellen sich aber echt gut an.

17.06.2023 Hannah und Ashok ^^

Ich mache auch einmal kurz mit.
Während wir hier klettern, gammeln und Akrobatik machen, sehen wir plötzlich einen Affen, der sich durch einen Litschi-Baum hangelt. Wie coool ahhhh. Aus einem Affen werden locker 10 und sie bieten uns eine kleine Show. Yup – so sollte das Klettern bei uns also aussehen, verstehe! 😉
Bald schenkt uns der Himmel mal wieder eine Erinnerung, dass Monsun-Saison ist.
Der Regen prasselt nur so nach unten. Wir sind draußen am Klettern, aber überdacht, was mir wirklich ein wunderschönes Erlebnis schafft. Es kühlt ab, man hört den Regen prasseln und ich hänge hier an einer Kletterwand. Toll! <3
Jetzt reicht es aber langsam mit Klettern; ich bin fertiggg. Lisa ruft mich an und da ich wegen des Regens gerade hier eh nicht wegkomme, ist das doch eine super Sache. Diese Bouldermatten sind eh genau so bequem wie ein Bett oder Ähnliches.
Es schüttet in Strömen, ich telefoniere mit Zuhause und gammele auf den Bouldermatten. Es ist einfach ein schöner Tag.
Die anderen wollen aufbrechen zum Essen – es ist mittlerweile schon nachmittags. Ich schließe mich an, bin aber mega müde und will danach direkt zurück.
Wegen meines fetten Frühstücks bestelle ich mir nur Bruschetta, auf das ich schon seit EWIGKEITEN Lust habe. Wir sitzen in einem kleinen Restaurant am See. Alle teilen ein wenig, alle dürfen alles probieren. Die Französin und den Latvier von gestern haben wir auf dem Weg zum Restaurant getroffen und sie haben sich uns angeschlossen.
Das Bruschetta ist fantastisch. Es ist auf Toast gemacht, aber die Tomaten und der Knoblauch sind dafür umso besser – boah.
Alle führen angeregte Gespräche; ich hingegen bin einfach nur tot tot tot. Ich halte mich gerade noch so am Tisch, aber ich spüre, dass ich am Ende bin. Ich esse noch das Curry der Französin auf, weil es ihr zu scharf ist. Danach breche ich schnell mit Clare auf – ich muss nach Hause.
Der Weg am See entlang zieht sich mal wieder endlos in die Länge.
Am Hostel angekommen gehe ich nur noch ins Bett. Ich schneide mein Wandervideo zusammen, bin noch etwas am Handy und falle dann auch schon in süße Träume.
Bussi Bussis,
~Maite

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