Entschleunigter Morgen, Arbeitsalltag und ein atemberaubender Sonnenuntergang

Freitaaag <3 Um 6:40 klingelt der Wecker – oh jeeee. Bitte rückgängig machen, umdrehen und weiterschlafen… Heute möchte ich aber unbedingt pünktlich kommen, daher geht es direkt los – Zahnbürste geschnappt. Müde tapse ich damit in die Küche. Es ist total schön. Das gesamte Haus schläft noch, alle Zimmertüren sind geschlossen, alle Hocker in der Küche sind leer – es existiert einfach nur eine wunderschöne Ruhe.
Mit Zahnbürste im Mund laufe ich auf die Terasse und genieße die frische friedliche Morgenluft. Ich klettere am Geländer hoch und setze mich auf das Dach. Die Sonne geht hinter den Häusern auf und strahlt mir ins Gesicht. In diesem Moment ist die Welt so entschleunigt. Ja – ich muss bald in die Arbeit, aber jetzt sitze ich einfach hier, genieße die ruhige magische Stimmung und lasse meine Gedanken kreisen.
Caro steht immer mit mir so früh auf, das ist echt toll – einfach nur wir beide und die morgendliche Stille. Mit Caro kann ich super gut gemeinsam alleine sein. Ich genieße einfach ihre Gesellschaft, habe aber trotzdem Ruhe und Zeit für mich selbst. Wir müssen nicht ständig reden, sondern können auch einfach still nebeneinander sitzen und die Magie der Natur genießen. Das ist so wertvoll.

10.02.2023 Ein Moment nur für mich <3


Nach dem Zähneputzen ziehe ich mir meine Krankenhauskleidung an, packe meine Sachen und treffe Caro in der Küche zum Frühstück machen. Ich mit meinem Müsli – Caro mit ihrem Kaffee geht es dann gemeinsam auf das Garagendach und der Morgen wird noch ein bisschen ausgekostet.
Auf dem Dach saß wohl lange keiner mehr… In der Stadt fahren viele Autos… Da hat sich wohl viel Staub auf dieser Mauer niedergelegt. Maite realisiert das, steht auf – Caro entdeckt einen riesigen Rußfleck auf Maites Hose. Haha upsiiiiii. Da muss wohl die Ersatzkleidung her. Das Uber ist schon bestellt, also renne ich ins Zimmer, ziehe schnell meine Hose um und düse ins Uber. Unter der Hektik muss leider mein Wasserhaushalt leiden – ich vergesse, meine Wasserflasche aufzufüllen ayyy… Ausgerechnet heute habe ich natürlich besonders viel Durst… Najaaa halb so wild.
Um 8 in der Klinik angekommen, bin ich die erste im Zimmer. Oh man, da war ich wohl wieder zu deutsch. Bald trudeln aber die Schwester ein und es ist ein arbeitsreicher Tag.
Am Ende der Schicht verabschieden sich die Schwestern von mir und bedanken sich ganz herzlich. Das ist ein wahnsinnig schöner Moment für mich. Die eine Schwester sagt: „Thank you very much – You are working really hard. But next time bring your lunch!!“
Ich freu mich total – ein mega tolles Kompliment und eine Anspielung darauf, dass ich kein Essen dabei hatte haha.
Dann geht’s nach Hause und Mittagessen.
Anschließend ab an den Strand – ich kann mir das Uber mit ein paar Mädels teilen und düse bei der Ankunft aber alleine los. Ich laufe zu einem abgelegeneren privaten Strand, den ich für mich entdeckt habe, lese und schlafe in der Sonne.
Beim Baden habe ich die ganze Zeit mega Angst, dass meine Sachen geklaut werden… Dafür muss ich mir irgendwie echt noch eine Lösung überlegen. Manchmal frage ich Leute, aber da brauche ich auch immer ewig, um zu Überlegen, wem ich vertrauen mag….
Naja. Jedenfalls gehe ich trotzdem baden und es ist so unfassbar viel Seetang im Wasser Halleluja. Mit jeder Welle schlingt sich das enger und enger um meine Füße. Ich fange langsam an zu begreifen, warum manche Leute Angst vor Algen im Wasser haben.
Heute war das harmlos, aber wenn da jetzt auch noch die Wellen von oben draufbrechen würden, sähe das bestimmt schon wieder anders aus…
Nach dem Strand geht’s hoch zum Sunset Rock. Auf dem Weg vom Strand nach oben über die Felsen und durch die Büsche spricht mich ein Amerikaner an, ob man da nach oben zur Straße kommt.
Ich antworte, dass ich das nicht weiß, weil ich den Teil des Weges gerade tatsächlich auch zum ersten Mal ausprobiere.
Er schließt sich mir aber an und erzählt, dass er erst seit heute da ist und fragt mich nach Empfehlungen zum Feiern gehen.
Da blühe ich total auf und erzähl ihm einige Dinge, die ich hier schon so gemacht hab. Und da fällt mir zum ersten Mal richtig auf, dass ich einfach schon einen Monat hier bin. Und wieviel ich erzählen kann und was ich einfach alles schon erlebt hab. WAHNSINN. Irgendwie fühlt sich das gut an, auf dieser Seite zu stehen und ich erinnere mich zurück an meine ersten Tage, an denen ich mir hier Empfehlungen angehört hab. 🙂
Dann geht es hoch zum sunset rock, wo ich mit Kimberley verabredet bin, die hier 6 Monate gewesen ist und heute Nacht nach Hause fliegt. Wow – hab ich wenig Lust auf diesen Moment bei mir….
Oben bei the rocks finden wir uns aber irgendwie nicht zusammen und ich suche mir einfach einen Stein aus, auf den ich mich alleine hinsetze.
Auch schön, diese magische Stimmung mal alleine zu erleben!! Es ist auch wundervoll zu erleben, dass der Sonnenuntergang jedes Mal aufs neue so besonders und einzigartig ist. Die Farben, wie sie im Licht glänzen. Die Wellen, die der Ozean mit unterschiedlicher Stärke schlägt. Die Anzahl und Entfernungen der Schiffe, die auf dem Meer treiben. Das Tuscheln, der Menschen, die sich um mich herum tümmeln. Das Krächzen der Möwen, die über mir kreisen. Die Naturgeräusche, die die gesamte Kulisse so besonders machen. Und das Licht, das sich mit der untergehenden Sonne ständig und ununterbrochen wandelt. Diese Magie erfasst mich jedes Mal aufs Neue und ich bedanke mich, dass ich mal wieder hier oben sein darf.
Nachdem die Sonne untergegangen ist, sehe ich Kimberley zu den Autos gehen und flitze noch schnell runter, um ihr tschüss sagen zu können.
Eine dicke Umarmung und das Bewusstsein, auf dieser Reise eine tolle Person kennengelernt zu haben.
Bald geht es dann auch für mich nach Hause, auf dem Heimweg wieder die tollen leuchtenden Lichter der Stadt.
Zuhause Abendessen und ein genüssliches InsBettFallen 🙂
Bussi Bussis,
~Maite

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