Sonntag! 🙂 Ich bin wahnsinnig kaputt als ich aufwache. Mein Magen rumort irgendwie ganz komisch und ich fühl mich total kraftlos. In unserem Haus geht Magen-Darm rum. Mindestens 10 Leute habens schon hinter sich, es fällt hier einer nach dem anderen um wie die Fliegen… Mit Durchfall und Erbrechen. Ich denk mir schon so neeeee bitte nicht. Gleichzeitig sag ich mir auch, dass es nichts bringt da jetzt groß was rein zu interpretieren. Ich frühstücke entspannt und mache einen Lesevormittag, mein Buch ist gerade super spannend! Deswegen macht es mir überhaupt nichts aus, den Tag einfach sehr langsam beginnen zu lassen. Um 2 wollen Kathi und Caro zu einer Art Wasserfall wandern . Ich bin mir nicht so sicher, ob ich da mitkommen will, entscheide mich dann aber dafür, dass ich immernoch umdrehen kann, wenn’s mir wieder schlechter geht. Dann geht’s durch ein wunderschönes Waldstück los – Holzplanken inmitten von kleinen Bächen, auf Wiesen sitzenden Menschen und wunderschöner Natur. Schon wieder eine komplett neue Naturlandschaft und etwas, was ich hier noch gar nicht gesehen habe. Mal wieder die Erkenntnis, dass es hier immernoch so so viel zu entdecken gibt. Wahnsinn. So schlängeln wir uns aus dem Wald hinaus auf Kieswege, die mit Blick auf die Berge und die große Stadt enden. Mein Zeh beschwert sich ein bisschen und mein Puls ist extrem stark und schnell für diesen entspannten Anstieg. Ich merke einfach, dass mein Körper heute ein bisschen schlapp ist. Das führt aber irgendwie dazu, dass ich ein noch viel stärkeres Bewusstsein für meinen Körper im Zusammenspiel mit der Natur habe. Immer wieder lasse ich Kathi und Caro vorgehen bis ich sie nicht mehr hören kann, stehe dann einfach still, höre meinem pochenden Herzschlag zu, breite meine Arme aus, höre das Windrascheln in den Bäumen, höre das Zwitschern der Amseln über mir und spüre, wie sich mein Herzschlag wieder verlangsamt. Das sind ganz besondere Momente für mich und jedes Mal wenn ich weitergehe, will ich nur ganz vorsichtig auftreten, weil ich nicht will, dass das Knirschen des Kies unter meinen Füßen die Geräuschkulisse zu stark überdeckt. Immer wieder warten dann Caro und Kathi auf mich, aber ich bin nicht so mega in Quatschlaune. Alle paar Minuten bleibe ich stehen, drehe mich um, stelle mich in den Wind und betrachte schwerelos den tollen Ausblick.

Nach einiger Zeit erreichen wir unsere ersehnte „Wasserfall“ Stelle. Vor uns erstreckt sich eine kleine Steinmauer – wie von einem Brunnen -, dahinter nur trockenes Gewächs. Hm was?! Das Wachsen der Sträucher entlang des Felsens nach unten lässt darauf schließen, dass da vielleicht Mal Wasser nach unten geplätschert ist – weit und breit aber kein einziges Tröpflein zu sehen. Ja gut hier war wohl Mal ein Wasserfall haha – „da kann man auch wunderschön drin baden“. Wenn man Bock hat auf ein trockenes, kratziges Heubad – LOS GEHT’S… 🙂
Nach einer kleinen Rast geht’s also ohne die gewünschte Erfrischung weiter – einen anderen Wanderweg nach unten. Wir laufen erstmal an einer Straße entlang und dann taucht neben uns auf einmal der „Wasserfall“ auf. Wir fangen alle an zu lachen, das ist ein kleiner Tümpel, in den ein bisschen Wasser hineinplätschert. Das Wasser hat ungefähr die gleiche Farbe wie Oma und Opas Tümpel im Garten und dieselben Goldfische findet man hier drin sogar auch. Das wird heut also wirklich nichts mehr mit dem Baden. Auf einmal gibt’s nen riesigen Plumps und Caro fragt mich, ob ich n Stein ins Wasser geworfen hab. NÖ, aber da sind auch noch zwei große Fröschlein oder Kröten. 🙂 Haben wir dieses Tier in Kapstadt auch noch abgehakt haha. Friedlich liegen die da im Gras oder planschen fröhlich im Wasser. Willkommen im kleinen Tümpel Deutschlands – baden will ich da jetzt nicht unbedingt. Also geht es auch schon weiter. Der Runterweg geht recht fix, die Aussicht bleibt wie immer wunderschön. Als wir die erste befahrbare Straße erreichen, rufen wir uns auch direkt ein Uber – wir sind alle total kaputt und freuen uns aufs Hinsetzen 🙂
Zuhause wird wieder nur noch gelesen, auf der Terrasse gesessen und die Zeit genossen. Dann geht es auch bald schon ins Bett, ich freue mich auf meinen nächsten Tag in der Arbeit.
Bussi Bussis,
~Maite