Knoten, Surfen und First Thursday

Donnerstag.
Der Morgen verläuft müde, aber gut und ich bekomme schnell ein Uber 🙂
Dann geht es ab ins Krankenhaus.
Nach dem Krankenhaus gehe ich heute mal wieder Surfen, da freue ich mich schon sehr drauf!
Danach ist First Thursday, also wird wieder viel los sein in den Kunstgalerien und auf den Straßen. Es wird also ein voller Tag. Mit tollen Erinnerungen hoffentlich 🙂
Im Krankenhaus wird erstmal viel Blut abgenommen – die Schwester, die heute da ist freut sich über meine Hilfe.
Die meisten Patientinnen klappen einbahnfrei, an zwei von ihnen beiße ich mir aber die Zähne aus. Bei einer von beiden klappt es dann doch noch, die andere überlasse ich der Schwester. Ich möchte die Patientinnen auch nicht unnötig oft pieksen.

02.03.2023 My workspaceee


Nachdem wir fertig Blut abgenommen, kümmern die Medizinstudentin Emily und ich uns um das Untersuchen der Patientinnen: Brust und Bauch abtasten, Lunge und Herz abhören, schauen ob Lymphknoten geschwollen sind und so weiter. Emily zeigt mir ein paar Sachen, die ich noch nicht gelernt hatte – das ist echt cool 🙂
Wir wechseln uns ab, überprüfen gegenseitig und arbeiten einfach super gut zusammen. Es macht echt Spaß! Abgesehen davon, dass ich den ganzen Tag unfassbar Bauchkrämpfe hab.
Dabei muss ich allerdings immer an die Schwangeren denken und ermahne mich selbst, nicht so rumzuheulen haha.

Nächste Patientin: Wir tasten die Brust ab… Das fühlt sich nach einem Knoten an. Die eine Seite ist ganz anderes als die andere und es fühlt sich tatsächlich auch genau so an, wie man sich einen Knoten im Körper vorstellen würde. Ich hatte das noch nie vorher gefühlt, deswegen kann ich dazu nicht wirklich etwas sagen. Die Schwestern sind grad alle in der Teepause, also legen wir einen Zettel in den Ordner und geben das später an die Schwestern weiter zum Überprüfen. Nachmittags erfahre ich auch, dass es leider tatsächlich ein Knoten war. :'(( Man – eine schwangere Frau mit einem Knoten in der Brust, so ne Scheiße. Das geht mir noch ein bisschen länger durch den Kopf und ich kann nur hoffen, dass der gutartig ist. Ich werde wohl nicht erfahren, wies damit weitergeht… Fürs nächste Mal weiß ich aber jetzt wohl, wie sich ein Knoten anfühlt…

Eine lange Teepause, dann bin ich wieder im Admission Room. Wir haben gerade eine Mutter, die in der aktive Geburtsphase ist, deren Muttermund aber erst einen Zentimeter geöffnet ist. Wir brauchen 10 Zentimeter – das wird noch ein langer Weg für die Mama, sie wird nochmal nach Hause geschickt.

Hier könnt ihr aber mal den Herzschlag von ihrem tollen kleinen Wunder hören:

02.03.2023 Schon beeindruckend 🙂

Ich unterhalte mich noch viel mit den beiden Medizinstudentinnen, esse meine Lasagne und ab zum Surfeeeen.

02.03.2023 Jade und Lucy

Angekommen sitze ich noch ein wenig mit Klemens und einer anderen Volunteerin in der Sonne – ich bin ein bisschen zu früh dran.

Irgendwann trudeln dann auch langsam die anderen ein und wir leihen uns Neos und Surfboards aus. Ich sage, dass ich gerne ein kleineres Board haben würde als letztes Mal. Das ist das kleinste Softboard, das sie haben, und ich bekomme einige scherzhaft skeptische Blicke und mehrmals die Frage, ob ich mit so einem Board denn auch wirklich umgehen kann…

Da bröckelt nach und nach schon wieder mein Selbstbewusstsein. Ich bleibe aber standhaft und nehme das Board. Wenn’s schiefgeht habe ich es wenigstens versucht. Ich hab richtig richtig Bock aufs Surfen und freue mich, als es nach ein paar Trockenübungen endlich ins Wasser geht 🙂

Auf dem Weg habe ich noch mindestens 3 Mal gehört, dass sie jetzt auch was sehen wollen von mir und so weiter. Ayayay da kann ich mich ja nur blamieren.

Diese Zweifel bröckeln, als ich die erste Welle nehme. Ich war mir zuvor nicht sicher, wie gut ich mit dem Board zurecht komme, weil es schon deutlich kleiner ist als das letzte. Also habe ich nur gehofft, dass das stabil genug für meinen Pop-up ist.
Die Welle wird angepaddelt und JETZTTT. Maite steht auf und steht wie ne Eins aufm Board – Wihoooww.
Ich bekomme mein Selbstbewusstsein wieder und habe unfassbar viel Spaß beim Surfen, ich paddele viele Wellen an und surfe die meisten bis zum Ende fertig. Loveeee it und diesmal habe ich auch die Freiheit ohne Guide.
Trotzdem frage ich mal nach, ob sie mir helfen können eine gute Welle zu erwischen und lerne in der Hinsicht auch nochmal etwas Neues dazu 🙂
Der eine sagt zu mir, dass ich hinter diese Wellenfront kommen muss, um größere grüne Wellen zu erwischen. Oh weiii, das wird ja schon wieder gar nichts. Ich paddele wie eine Irrenach draußen, die Wellen klatschen mir gnadenlos ins Gesicht – eine nach der anderen.
Immer wieder werde ich durchgestrudelt und vom Surfboard geworfen. Dass ich dabei literweise Salzwasser geschluckt habe, brauche ich glaub ich gar nicht erst erwähnen. 😉
Irgendwann bin ich dann endlich draußen, die meisten Wellen brechen dann aber trotzdem immer schon, bevor ich sie bekomme…

Ganz am Ende als die Trainer uns wieder reinholen meinte, schnappe ich mir eine fantastische Welle – für die hat sich das ganze Wasser schlucken auch schon gelohnt. Es hat so unfassbar viel Spaß gemacht. Einfach über das Wasser fliegen, schwerelos sein und Glück und Freiheit spüren.
Boards und Neos abgewaschen, abgegeben und ab nach Hause. Das Uber holen stellt sich als sehr schwierig heraus, weil wir mehr oder weniger irgendwo im Nirgendwo sind… Und 14 Leute. Marius hat irgendwann ein Uber X – für 3 Personen – und wir quetschen uns da zu viert rein. Ich sitze mit Nick schon im Auto – ich in der Mitte – und denke es ist ein Scherz, als Marius neben mir einsteigt. Ein riesiger Schrank neben mir ey, wo soll ich denn da noch sitzen hahaha. Wir wechseln uns ab, wer nach vorne gebeugt sitzen muss. Macht aber Spaß mit den beiden hinten hier auf der Rückbank eingequetscht.

02.02.2023 Wie die Hühner auf der Stange

Zuhause angekommen wird schnell etwas kleines gegessen und geduscht. Danach geht es direkt weiter zum First Thursday – Wow schon wieder ein Monat rum seit dem letzten Mal.. Wir gehen diesmal als große Gruppe los – ein paar von uns sind schon da und einige von meinen Locals auch schon am feiern. Wird hoffentlich ein toller Abend. Angekommen offenbart sich für mich wieder das Problem, dass diese Gruppe keine Entscheidungen treffen kann. Es wird immer versucht, es allen recht zu machen – was ja super schön ist – aber so steht man einfach Ewigkeiten rum, ohne dass etwas passiert. Ich treffe Byron und trenne mich erstmal von der Gruppe, weil ich mich da nicht so einfangen lassen will.

Die Musik gefällt mir – Live Musik über riesige Boxen. Die Lieder sind auch total vielfältig, also ist für jeden etwas dabei. Ich finde die Mädels, die schon vor der Gruppe hier gewesen sind, und tanze mit denen ein wenig. Das macht echt super viel Spaß – mit einem Mädchen, das gerade neu angekommen ist, bin ich voll auf einer Wellenlänge beim Tanzen.

Der Abend verläuft insgesamt so, dass ich ziemlich mein eigenes Ding mache und einfach zwischen den verschiedenen Gruppen an Leuten immer mal wieder durchwechsele. Ich treffe noch andere Locals, die ich kenne, schließe mich denen an und so weiter. Der Haken an der ganzen Sache ist, dass genau heute mein Datenvolumen aufgebraucht ist, was ich erst hier bemerke. Also gestaltet sich das mit der Kommunikation und dem Wiederfinden etwas schwierig. Ich schnorre mir bei einem fremden Mädel einen Hotspot und finde so meine Leute wieder 🙂

Bald will die Mädelsgruppe nach Hause gehen, aber ich will gerne noch weiterfeiern. Also bleibe ich noch etwas. Mein Plan ist eigentlich, die andere Gruppe aus meinem Haus wiederzufinden. Das passiert allerdings nicht, ich finde aber eine Local-Gruppe wieder. YIPIIEEE – das ist so ein kleines Dorf hier haha. Mit denen gehe ich noch zu einer Technostage, von der ich bis dahin gar nichts wusste, und genieße noch den restlichen Abend mit ihnen.

02.02.2023 Manny und Scott. 🙂 Man die Brille steht mir ja gar nicht – ich hätte die nicht gegen meine coole Sonnenbrille tauschen sollen 😉

Ein Kumpel von den beiden, den ich auch schon beim Bierpong und bei der White Lies Party kennengelernt habe, nimmt mich mit dem Auto mit nach Hause – geil Uber gespart!

Zuhause angekommen bin ich totmüde und habe jetzt schon echt nicht mehr viel Zeit übrig zum Schlafen… In der Küche sitzt aber noch die versammelte Mannschaft, die eine halbe Stunde vor mir heimgekommen ist. Und ich schaff’s natürlich nicht, daran vorbeizugehen. Wir spielen noch ein paar dumme Spielchen und lachen viel. Bis ich mich um halb drei endgültig ins Bett verabschiede. AYY ich muss um halb sieben aufstehen… Prost morgen Früh…

Jetzt aber erstmal glücklich ins tolle Bettchen fallen lassen.

Bussi Bussis,

Maite


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