Traumhaftes Hostel, Kanufahren und Wasserfall

Um halb zehn gehe ich schon ins Bett, ich bin mega müde und das Licht ist ja sowieso schon aus. Die Nacht gestaltet sich spannend: Rumschreiende Frauen.
Männer, die so laut schnarchen, dass ich zuerst denke, draußen fährt ein Kehrfahrzeug lang, und das Fenster schließen wollte.
Menschen, die die Tür offen lassen, sodass mir das Straßenlicht vom Fenster draußen genau ins Gesicht blendet.
Alles in allem sehr chaotisch und sehr viele Schlafunterbrechungen, aber die Nacht ist trotzdem total in Ordnung. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich aufwache, wieder einzuschlafen und das Bett ist eigentlich auch echt bequem.
Ab ca. 6 Uhr morgens fangen dann die ersten Männer an, aufzustehen, weil sie auf dem Bau arbeiten und der Arbeitstag früh startet.
Mein Tag startet dann mit Caros Gesicht, dass mich oben vom Hochbett aus anlacht. Ein schöner Weg den Morgen zu starten. Wir lachen über die verrückte Nacht und gehen in die Küche, um Frühstück zu machen. Müsli mit Apfel und Banane auf dem Balkon gegessen; dann geht es gestärkt in den Tag. Wir packen unsere Sachen zusammen und können es nicht erwarten, dieses Hostel zu verlassen haha.
Verabschiedet und bedankt – ab zu Susi. Wir schmeißen alle Sachen ins Auto und gehen nochmal kurz Einkaufen. Brot, Öl, Zahnpasta und Shampoo.
Dann geht es weiter zu unserem nächsten Stopp. Die Sonne scheint heute und der Himmel ist bis auf ein paar Wolken klar und blau. Das gibt einem direkt ein anderes Lebensgefühl und wir fahren mit ABBA Songs glücklich die Straße entlang. Der Tag kann beginnen.
In Wilderness angekommen fahren wir erstmal über eine wunderschöne Straße, die von Höhe Bäumen und Natur umgeben ist. Eine Brücke zwischen den grünen Sträuchern – einfach perfekt.
Wir laufen erst ein wenig über den Strand und fahren dann zu unserem Hostel.
EIN UNTERSCHIED von Tag und Nacht. Alles ist offen, es gibt zahlreiche Sitzmöglichkeiten draußen, die mit Muscheln verziert sind, eine Feuerschale, eine Bar und vieles mehr. Das fühlt sich direkt schon viel mehr an wie Zuhause. Man sieht einige junge Leute herumlaufen und einige Backpacks, die an der Rezeption stehen.
Wir bekommen schnell die wichtigsten Sachen erklärt und trinken dann einen Kaffee an der wunderschönen Bar hier. So tanken wir wieder etwas Energie und dann ziehen wir uns am Auto um, um Kajakfahren zu gehen.

07.03.2023 Bilderbuch Ort a.k.a. unser Hostel<3


8 Minuten mit dem Auto – 46 Minuten zu Fuß. Wir beschließen, einfach los zu spazieren. Die Gegend hier fühlt sich super sicher an und wir genießen es so sehr, einfach frei zu sein und spazieren zu können. Ich fange einfach an zu lachen, weil wir diesen Urlaub hier genau grade so führen, wie ich mir das alles hier vorgestellt habe. Wir spazieren durch die Straßen, neben uns eine wundervolle Landschaft – über uns ein Konzert aus verschiedensten Vogel Arten. Und haben keine Angst, dass Sachen geklaut werden. Wir laufen vorbei an einem Supermarkt, an einem Flohmarkt und vielem mehr – erkunden also einfach ohne jeglichen Plan den Ort.
Das Endziel ist dann der Kanuverleih. Bis dahin sehen wir wunderschöne Schmetterlinge, Libellen, Käfer und laufen an einem tollen kleinen Nationalpark vorbei.
Am Kanuverleih schnappen wir uns ein Boot und werden ab ins Wasser geschoben. Das Ziel ist eine Wanderroute, bei der man zu einem Wasserfall kommen kann.
Um dorthin zu kommen, bekommen wir von Verleihtypen einfach eine kurze Beschreibung. Dazu noch den Hinweis, dass der Rückweg ganz schön spicy werden kann, wenn wir Gegenwind bekommen und dass es sein kann, dass wir uns zerstreiten werden, wer zu wenig paddelt haha. Und die Aussage „But you’re here for adventures, right?“ Oh oh wenn das ein Südafrikaner sagt, kann das ja was werden.
Aber los geht die Fahrt und wir paddeln einen tollen Fluß entlang, an einem wunderschönen Campingplatz vorbei – durch atemberaubende Natur. Vor und über uns erstrecken sich endlose Bäume – endloses Grün. Es ist so überwältigend, man sitzt hier in einem kleinen Kanu und überall wächst die Natur einfach genau so, wie sie möchte. Ich fühle mich wie im Film – so frei und glücklich.
Das Kanufahren ist echt auch schon wieder sehr anstrengend huiuiui – wir haben ein bisschen Angst vor dem eventuellen „Sturm“ später.

07.03.2023 Frieden und pure Nature

Plötzlich entdecke ich am Flussufer ein Seil, das über’s Wasser hängt und das muss ich natürlich auschecken. Wir steuern dorthin, ich steige ins Wasser und schaue erstmal, wie tief das Wasser zum Reinplumpsen ist. Alles paletti, also wird an der künstlichen Liane langgeschwungen und PLATSCH ab ins Wasser. Anschließend gibt es noch eine zweite Runde, die erste war etwas verhaltener zum Ausprobieren. Ayyy macht das Spaß, dann geht’s auch schon wieder zurück ins Kanu und wir rudern fleißig weiter.
Irgendwann kommen wir dann an der Anlegestelle für die Wanderung an, ziehen unser Kanu so weit wie nötig an Land und starten die Wanderung.
Ich laufe barfuß, weil ich mir vorher in meinen Schuhen ohne Socken schon eine fette Blase gelaufen habe. Klassiker – Mal wieder nicht nachgedacht. Kurzes Update: mein Zeh schwillt auch immernoch fast jeden Abend wieder an, keine Ahnung, was da abgeht. Von meiner Freude hält es mich aber nicht ab.
Barfuß laufen geht hier auch super gut – fast der gesamte Wanderweg besteht aus Holzplanken, die unter Bäumen langlaufen. Hin und wieder muss man sich unter einem Baum durch ducken oder darüber steigen – Stellen, an denen die Natur eben nicht nach den Regeln des Wanderweges gespielt hat, und ich liebe das. Auf dem Weg laufen wir an einer dicken, fetten Kröte entlang und der Ausblick ist unfassbar. Ich fühle mich, als wären wir im Regenwald oder im tiefsten Urwald – nur grün um uns herum und unter uns der mittlerweile kleine Fluss.

07.03.2023 Naturgewalt


Wir spazieren immer weiter – ich vorne weg bis wir schon hören, wie es immer lauter wird. Ohh das ist bestimmt bald der Wasserfall!! Und siehe da, bald erstreckt sich vor uns ein riesengroßer Wasserfall. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Der Wasserfall ist an sich gar nicht so groß bzw. hoch, aber unfassbar mächtig und die Wassermassen, die hier ihren Weg durch den Fluss nehmen sind gigantisch. Man muss sich fast anschreien, weil der Lautstärke Pegel so hoch ist. Jetzt verstehe ich auch, warum der Guide meinte: Nicht reinspringen in den Wasserfall!!!!
Wer da auf die Idee kommen würde, dem fehlt aber auch jeglicher Menschenverstand haha.

Wir klettern ein wenig über die Felsen, um noch nach oben zum Wasserfall zu kommen und snacken dann unser Mittagessen: Trauben und Süßkartoffel-Mais-Waffeln. Die Stärkung tut seeehr gut und während wir dort sitzen, sehen wir noch, dass Menschen unten am Wasserfall baden.

Das haben wir jetzt auch noch vor, nachdem wir gestärkt sind, weil die Stelle dort wohl sicher ist. Das Wasser ist gar nicht so kalt und hat eine ähnliche Farbe wie damals der Silver Mine Damm – nur nicht ganz so dunkel.

Das Wasser besteht aufgrund der Stömung und des Herunterprasselns teilweise aus rieisigen Seifenblasen, an denen wir uns erfreuen wie kleine Kinder. Wir liegen im Wasser auf den Felsen und genießen die Erfrischung.

Danach geht es wieder zurück, denn wir haben ja noch den Wanderweg, die Kanufahrt und das Zurückspazieren vor uns liegen…

Der Rückweg ist sowohl beim Wandern als auch beim Kanufahren sehr viel kürzer. Warum, wissen wir nicht genau, aber nachdem wir losgewandert sind, kommen wir schon recht schnell wieder an unserem kleinen Böötchen an. Es ist Gott sei Dank noch da – YIPIIEEE, nicht abgetrieben.

Auf dem Wasser überholen wir recht zu Anfang einen deutschen Vater mit seinem Sohn und die werden natürlich erstmal nassgespritzt. Da entsteht ein kleines Battle, die überholen uns wieder und wir bekommen auch eine kleine Abkühlung. Danach trennen sich unsere Wege wieder, weil Caro und ich uns entspannt zurückfallen lassen.

Wir sehen noch einen tollen blauen Vogel und erwischen Gott sei Dank nicht den starken Sturm mit Gegenwind, von dem der Guide vorher gesprochen hatte.

Auch hier – das Paddeln geht viel schneller als auf dem Hinweg. Wir erreichen bald unsere Anlegestelle und geben das Kanu wieder ab. Es ist einfach erst 15:20 – WOW unser Tag hat einfach so früh begonnen.

Wir haben wenig Lust, jetzt noch eine Stunde zurück zu laufen. Das haben wir vor dem ganzen Tag auch schon vorhergesehen, aber wir wollten vorhin einfach auf keinen Fall mit dem Auto hinfahren.

Wir laufen an der Straße entlang und reden gerade darüber, wie entspannt es jetzt wäre, wenn uns jemand einsammeln würde.

Da fahren zwei nette Mädels, die wir vorher schon auf dem Fluss getroffen haben, langsam mit ihrem Auto an uns vorbei und fragen, ob sie uns mitnehmen sollen.

Wir finden heraus, dass die genau im gleichen Hostel wohnen und sie uns bis zur Haustüre fahren können. Da sagen wir gerne ja und hoppsen ins Auto.

Wir unterhalten uns nett mit ihnen und im Hostel angekommen bekommen wir jetzt unser Zimmer gezeigt. Es ist so hell mit einem traumhaften Balkon zum Meer hinaus. Alles ist offen, man hat Platz zum Verstauen seiner Sachen. Wir fühlen uns wie im Traum und freuen uns RIEISIG über dieses Hostel. Es ist einfach so einladend und alle Menschlein sind so freundlich.

Erstmal unter die Dusche gesprungen, dann setzen wir uns an den Außenbereich der Bar und bestellen uns bald etwas zu Essen. Das Mittagessen war ja eher kleiner und ich hab mega Hunger. Für Caro gibt es einen Falafel Teller und für mich eine Pizzaaa.

Zu dieser Aussicht schmeckt das alles einfach nur fantastisch und ich bekomme meine Energie zurück.

Trotzdem bemerken wir, dass der Tag echt noch lang ist und wir schon so k.o. sind.

Caro malt in ihrem Büchlein weiter, ich überlege mir, was ich häkeln möchte. Das ist ein wenig frustrierend – ich fange an ein Armband zu knüpfen, was ich nirgends festmachen kann, dann klappt alles nicht so richtig und so weiter und so fort – bis ich es irgendwann sein lasse, weil mir das alles zu stressig ist haha. Also sitze ich einfach nur an diesem wunderschönen Ort und schaue aufs Wasser hinaus.

Wir beschließen, nochmal kurz an den Strand runterzulaufen – was hier auch in der Dämmerung sicher ist und nur 2 Minuten dauert – im Gegensatz zu einer 30min Uber Fahrt yippiiieee. Wir lassen das Wasser noch ein wenig um unsere Füße spülen und genießen den Moment. Danach geht es zurück zum Hostel und Caro bringt mit Backgammon bei. Das Spiel macht echt Spaß bis Loadshedding ist und wir nichts mehr sehen. Da bringt uns ein Angestellter eine kleine Batterie-Campinglampe und das Spiel kann weitergehen. Ein toller Ort mit lieben Menschen, die mitgedacht haben. Nach einer weiteren Runde im Lampenschein geht es für uns zum Zähneputzen und ins Zimmer. Die Balkontür ist offen und man hört das Meeresrauschen. Wir setzen uns auf Caros Hochbett und schauen noch unseren Film zuende.

Im Anschluss geht es nach einem wahnsinnig ereignisreichen Tag ins Bett und ich schlafe zu Meeresrauschen ein.

Bussi Bussis,

~Maite

Ein Kommentar bei „Traumhaftes Hostel, Kanufahren und Wasserfall“

  1. OMG, ich bin sooo neidisch…..
    Paddeln, Wandern, Wasserfall, Strand, happy people genießt es ! ❤️❤️
    Dickes Bussi von Mama..

    Sind voll krank aus Namibia zurückgekommen leider hust hust

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