Ein perfekter letzter Tag

Donnerstag. Wir wachen in unserem traumhaften Doppelbett auf und als wir unsere Zelttür öffnen, läuft draußen erstmal ein Pferd vorbei. Ganz normal… Wir genießen die Naturgeräusche und die frische Morgenluft. Ich liebe ja Zelten, dieses Gefühl beim Aufwachen morgens hat man einfach wirklich nirgens anders.

16.03.2023 Pfffhrhrr

Dann geht es ab zum Auto und so gut es geht sportliche Sachen rausgesucht. Denn wir haben uns für eine Yoga Stunde hier in der Lodge angemeldet. Der Yogalehrer ist ein Mann, was irgendwie total außergewöhnlich und super cool ist. Wir suchen uns eine Matte raus und setzen uns zu ruhiger Musik schon einmal hin, bis alle weiteren Menschen eingetroffen sind. 

Die Yogastunde gefällt mir mega gut. Der Lehrer hat einfach eine wanhsinnig schöne Ausstrahlung und ne angenehme Stimme. Bevor es losgeht, erzählt er, was er heute vorhat und bereitet uns auf die Stunde vor. Dann geht es auch schon los und es ist für mich eine perfekte Mischung aus meinen Körper mal wieder ein wenig benutzen und gleichzeitiger Entspannung. 

Caro neben mir ist sowieso Yogaprofi und ich muss mir da hin und wieder mal was abgucken hehe. Irgendwie tut es gut, morgens etwas für sich und seinen Körper zu machen und die Atmosphäre ist auch echt schön. Abschließend gibt noch eine kleine Meditation und die gefällt mir dieses Mal echt gut. Es geht gedanklich zu einem wunderschönen Wasserfall und wir tanken Energie für den Tag.  

Anschließend werden die Frühstückssachen aus dem Auto geholt und wir frühstücken entspannt zu einer wunderschönen Aussicht. Diese Aussicht kann man heute endlich genießen, nachdem wir gestern bei dem ganzen Regen nichts davon erkennen konnten. Wir können die atemberaubende Natur sehen, von der die Gründerin gestern erzählt hat, dass sie genau bei diesem Blick wusste, dass das hier ihr Lebenswerk sein wird. Irgendwie cool!

16.03.2023 Was ein Ausblick!!

Danach wird es für Caro langsam ernst: Sie lässt sich gleich ein Tattoo stechen. Vorher gehen wir schon mal in den Laden, der hier zur Lodge gehört, wo es auch super schönen Schmuck gibt. Ich merke, wie Caro langsam aufgeregt wird – auf der Liege liegt noch ein anderes Mädchen, das sich gerade tätowieren lässt. Verrückt. Ich kaufe mir eine handgemachte Kette, über die ich mich sehr freue, und Caro ist immer noch nervös. Bald ist das andere Mädchen fertig und Caro sieht zum ersten Mal ihr Tattoo auf der Vorlage. Crazyyyyy das wird jetzt dann für immer auf ihrem Körper sein. Ein paar kleine Änderungen, die Stelle auf dem Körper festgelegt und dann landet das Kunstwerk auch schon für immer auf Caros Haut. 

Das Tattoo wird hier Hand Poked gestochen, also ohne Maschine. Das ist ein wenig schonender, dauert aber dafür auch länger. Etwa zwei Stunden dauert das ganze, in denen ich zuerst eine Zeit lang Fotografin für die Tätowiererin spiele, dann ein wenig durch den Raum laufe, ein paar dumme Fragen stelle, Spinnen von Caros Bein entferne und vieles mehr, bis das Tattoo irgendwann fertig ist 🙂

Es ist richtig schön geworden und Caro ist happy. Der Ort hier ist auch wirklich einfach perfekt dafür. Nur positive Energie, an die man sich gerne zurückerinnern wird.

16.03.2023 Tattoooooo zu so einer Kulisse ahhh

Anschließend wollen wir zu einem kleinen Wasserfall wandern, der Weg geht direkt hier von der Lodge los und dauert wohl nur ca eine halbe Stunde. Wir haben beide keine Lust auf Schuhe, also starten wir barfuß. Wegen des Regens gestern ist es unfassbar matschig und ausrutschen tue ich auch ein paar Mal – natürlich haha. Ich fange mich aber jedes Mal tiptop ab, im Matsch lande ich also nicht – YEEAAHH. 

Der Weg ist wunderschön, wir treffen keinen einzigen Menschen und es ist einfach pure Natur. Wir klettern über Wurzeln, unter Bäumen hindurch und mit den Füßen durch den Matsch. Die Geräuschkulisse dazu ist unbeschreiblich. Der quietschende Matsch, die zwitschernden Vögel, der Wind, der durch die Bäume rauscht. 

Dadurch, dass ich barfuß laufe, fühle ich mich noch verbundener mit der Natur. Man kann einfach alles unter seinen Fußsohlen spüren. Die spitzen Steine, die warmen Wurzeln und den kalten, nassen Matsch. 

Bald hört man schon plätscherndes Wasser und wir landen bei einem kleinen gemütlichen Wasserfall. Da wir irgendwo im nirgendwo sind und beide keine Wechselklamotten dabei haben, beschließen wir, einfach nackt in den Wasserfall zu gehen. Skinny Dippiiinggg. Was eine Freiheit – WOW! Die Sachen werden in einen Baum gehängt, weil auf dem Boden alles matschig ist. 

16.03.2023 Freiheit

Ich frage mich mal wieder, was mich in meinem Leben dazu gebracht hat, dass ich gerade nackt in Südafrikas Urwald stehe. Unglaublich.

Das Wasser ist viel wärmer als im Meer und ich stelle mich für eine Dusche unter den Wasserfall. Nach der kurzen Erfrischung ziehen wir uns wieder an und Caro entdeckt ein Schild „Hier geht’s zum Wasserfall“ Hääää? Wo haben wir dann gerade drinnen gebadet? 

Es geht ein kleines Stückchen hoch und wir laufen mit nassen Haaren noch ein bisschen weiter. 

Der Weg besteht aus Holzplanken, die über einen Teil des Flusses verlaufen – ich genieße es total, Caro hat Angst, dass sie reinfällt. 

Dann erstreckt sich vor uns ein wundervoller, großer Wasserfall und wir lachen darüber, in welchem Tümpelchen wir gerade gebadet haben.

Der Wasserfall ist echt mächtig, aber ganz anders als der letzte, wo wir waren. Keine riesigen Wassermassen, aber dafür erstreckt er sich einfach unendlich weit in die Höhe. Einfach ein wahnsinnig tolles Bild. 

Da wir uns schon wieder angezogen haben, wollen wir nicht nochmal baden gehen, deswegen machen wir uns auf den Rückweg. 

Wieder über den tollen Weg durchs Gestrüpp zurück, von den Hostelleuten verabschiedet und ab ins Auto. 

Es geht los zu unserem letzten Stopp, dem tollen Beachhouse Backpackers vom zweiten Abend. Unsere Füße sind maximal dreckig und schlammig, aber ab ins Auto damit. Vorbei an traumhafter Landschaft und Orten, an denen wir auch auf dem Hinweg vorbeigefahren sind. Ein bisschen nostalgisch werde ich schon. :‘)

Ich bin auch totmüde und froh, dass Caro so tapfer das Autofahren übernimmt. Bald kommen wir dann beim Hostel an und checken ein. Danach beißen wir in den sauren Apfel und fangen an, unser Auto aufzuräumen.  Das sieht wirklich katastrophal aus und morgen muss es wieder an die Autovermietung übergeben werden. Über die Reise hinweg haben wir wirklich alles hinten in den Kofferraum geschmissen und es sah immer immer schlimmer aus. Musik angemacht, zusammengerissen und wir sortieren alle Sachen. Wir kommen eigentlich ganz gut voran und nehmen dann die wichtigen Dinge mit ins Zimmer. Alles einmal ausgepackt, zusammengelegt – dann passt auch alles wieder rein – und ab in den Rucksack. So passt auch wieder alles rein und wir können entspannt duschen gehen. Meine Füße bekomme ich definitiv nicht sauber, aber naja. 

Frisch geduscht geht es nach draußen und wir bestellen das gleiche Essen wie beim ersten Mal: Für Maite gibt es eine Pizza, für Caro einen Falafel-Teller.

Als ich hier in Kapstadt mal zum Abendessen mit Caro auf der Terrasse saß, meinte sie, wir spielen jetzt Zuckerstückchen und Säurebad, also sagen beide, was heute an dem Tag schön und was doof war. 

Caro fragt mich hier im Hostel, was mein Highlight der Reise war, und mir fällt es unfassbar schwer, zu antworten, weil so viele tolle Dinge passiert sind. Ich schlage vor, dass wir für jeden Tag Zuckerstückchen und Säurebad spielen und so lassen wir alle wunderschönen Höhen und Tiefen dieser Reise noch einmal Revue passieren. 

Es ist echt unglaublich, was wir alles erlebt haben.

Alle diese unglaublich einzigartigen Erlebnisse auf einmal gedanklich nochmal zu erleben, macht das ganze noch viel unfassbarer. 

So ein großes Geschenk, diese tolle Reise mit der noch viel tolleren Caro an meiner Seite.

Danke für Alles <3

So verläuft ein schönes Gespräch, neben dem wir unser perfekt schmeckendes Essen verspeisen. MHHMMM wie immer!

16.03.2023 Glückliche Caro und Yummy

Heute ist wieder Open-Mic Night im Hostel und wir spielen erst Backgammon, bis die Musik losgeht und wir da erstmal  zuhören. Bald ist uns das ganze echt ein wenig zu viel, weil es super laut ist und unser Tag echt super lang war. 

Daher schnappen wir uns unsere Sachen und verzupfen uns ins Zimmer. Wir haben uns wieder die gleichen Betten ausgesucht wie letztes Mal – Caro oben, ich unten. Snacks ausgepackt, beide aufs Hochbett und ready, einen Film zu schauen. Als alles bereit ist, haben wir doch keine Lust, einen Film zu schauen und spielen noch eine Runde Backgammon.

Anschließend geht es müde und kaputt vom Tag das letzte Mal für eine lange lange Zeit gemeinsam ins Bettchen. 

Bussi Bussis,

~Maite

Ein Kommentar bei „Ein perfekter letzter Tag“

  1. Magst du Caro bitte bitte ganz fest drücken von mir… Danke, dass ihr beiden eine so tolle Zeit hattet!!
    Sie muss uns in München unbedingt ganz bald besuchen!
    Bussis von Mama

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