Rückreise und Bay Harbour Market

Freitag. 

Caro und ich wachen mal wieder zu hellem Licht und Meeresrauschen auf – Immernoch unbegreiflich. 

Das ist heute der letzte Morgen, an dem wir gemeinsam aufwachen. Wahnsinn – seit über 2 Monaten sehe ich jeden Morgen als erstes Caros Gesicht, wenn ich aufstehe und als letztes Caros Gesicht, bevor ich ins Bett gehe. 

Das wird ganz schön anders ab jetzt. 

Wir stehen früh auf und machen ein letztes Mal unser klassisches Frühstück, damit wir gestärkt für unsere Autofahrt sind. Wir checken aus dem wunderschönen Hostel aus, das der erste richtige, tolle Stop auf unserer gemeinsamen Reise war, und dann treten wir den Rückweg nach Kapstadt an. 

17.03.2023 Tschüss Hostel

Was ein komisches Gefühl. Ich kümmere mich um die gute Musik und Caro ist ganz fleißig am Autofahren, nahezu ohne jeglichen Stress im Gegensatz zu unseren ersten Autotouren. Mit Handbremse am Berg anfahren? Kein Problem! Die Ampeln sind mal wieder ausgefallen und alle fahren kreuz und quer? Easyyy los geht’s! 

So schlagen wir uns durch den südafrikanischen Verkehr. Ich bin so müde und mir fallen immer wieder die Augen zu – Caro fährt tapfer weiter. Unser Ziel ist das Cafe vom Hinweg, um eine kleine Pause zu machen, einen Kaffee zu trinken und wieder Energie zu tanken. Und damit sich unser Kreis schließt natürlich 😉 

Der Weg dahin ist echt anstrengend und Caro – und auch ich, aber ich musste ja nicht fahren – sind froh, als wir dort endlich ankommen. 

Für Caro einen Kaffee, für mich einen Kaffee und ein Tomate-Mozzarella-Panini und ein schönes kleines Plätzchen draußen. 

Wir reden darüber, wie verrückt es ist, dass wir hier vor 10 Tagen saßen und keine Ahnung hatten, was uns erwartet, und dass unsere Reise jetzt mit so vielen Erinnerungen gefüllt ist. Das Wort Garden Route ist in unserem Gehirn jetzt mit so vielen einzigartigen, unbeschreiblichen Erlebnissen und besonders Gefühlen verknüpft. Das ist echt so schön und ich bin so dankbar dafür. 

Als Caro wieder ready ist, geht die Fahrt weiter – noch 2h bis Kapstadt. 

Wir wollen beide einfach nur noch zuhause ankommen. Kurz vor der Autoabgabe sind die Ampeln schon wieder aus und Caro hat die Schnauze voll. Dann sind wir aber bald da. 

Wir fahren noch an eine Tankstelle, um voll zu machen und mit dem Plan, die Tonnen an Sand aus unserem Auto zu entfernen. Ein letztes mal unsere Susi vollgetankt und herausgefunden, dass es hier nichts zum Saubermachen gibt. Dann muss das Auto eben mit einem halben Sahara Strand abgegeben werden. 

Weil wir uns auf dem Autovermietungs-Parkplatz noch einmal verfahren, muss Caro noch falschrum durch eine einbahnstraßenartige Straße zurück, bis wir endlich bei der Rückgabe landen. 

Caro ist super froh und der Autotyp ist auch mega lieb. Er sagt uns, dass er sehr happy mit unserem Auto ist und dass der Sand nicht schlimm ist. Alle Sachen ausgeladen und auf geht’s als riesige Packesel zur Straße, um uns ein Uber zu bestellen. Man wie wenig ich das vermisst habe. Wir bekommen Gott sei Dank ziemlich schnell eins, laden unsere zehn Kilo an Gepäck ein und ab geht es nach Hause. 

Die Ankunft im Volunteer House ist irgendwie mega komisch, es sind so viele Leute weg, die beim Wegfahren noch da waren und der Empfang ist nicht so herzlich, wie ich es mir vorgestellt habe. Das macht aber nichts, wir laden alle Sachen hoch und trinken erstmal was. 🙂

Meine beiden neuen Mitbewohnerinnen sind auch da und sind super lieb. Trotzdem ist es total komisch, weil ich jetzt die Neue bin, die in deren Zimmer „eindringt“. Alles sieht anders aus als damals mit Caro und Maude und das ist irgendwie verrückt. Gleiches Zimmer, aber ein völlig anderes Leben. 

Caro und ich schmeißen auch erstmal alle unsere Sachen rein, weil wir das jetzt alles noch auseinander sortieren müssen. Caro muss ihr Zeug, was sie hier gelassen hat, und die Sachen aus meinem Backpack von der Reise in ihren Rucksack packen, und ich räume meine Sachen in den Schrank ein.  

Wir nutzen unsere letzte Energie und erledigen das noch. Dann verlässt Caro das Volunteer House, um in ihr Hostel zu fahren. Wie komisch… 

Meine beiden Mitbewohnerinnen fahren auch woanders hin und so habe ich mal meine Ruhe. OH man tut das gut – ich springe erstmal unter die Dusche und schmeiße mich dann in mein frisch bezogenes Bett. 

Da gammele ich ein wenig rum und genieße das Nichtstun. Abends geht es dann mit einigen Leuten aus dem Haus zum Hout Bay Harbour Market. 

Ich will nicht den ganzen Tag verschwenden, deswegen raffe ich mich dazu nochmal auf. Ich liebe den Markt und auf gutes Essen habe ich sowieso Lust. 

Angekommen kümmere ich mich erstmal ums Essen und hole mir Dumplings und Frühlingsrollen. Leckeeer. Die geben mir wieder Energie und zum Trinken hole ich mir noch einen Bubble-Tea. Sowas habe ich noch nie getrunken und die Bubbles machen mir Spaß, als wäre ich ein kleines Kind hehe. 🙂

Dann stelle ich mich zur Bühne und höre der Live-Musik zu. Die beiden Musiker:innen verbreiten eine total schöne, positive Energie. 

Die meisten anderen sitzen an einem Tisch oder bummeln durch die Stände, ich stehe alleine am Rand und genieße die Musik. Ein bisschen dazu getanzt wird natürlich auch und meine Blicke treffen immer mal wieder den Blick vom Wurststand Mann neben mir. 

Er lächelt mich an und fängt an, mir etwas Kleines vorzubereiten und steckt super viel Liebe da hinein.    

Ich schaffe es nicht, ihm zu sagen, dass ich nur vegetarisch esse, und als er mir mit einem riesigen Lächeln den kleinen Spieß hinhält, bringe ich es nicht übers Herz, das abzulehnen. Deswegen esse ich die Dattel und das kleine Stückchen Bacon und es schmeckt auch ganz gut. 

Ich bedanke mich herzlich und konzentriere mich wieder auf die Musik. 

17.03.2023 Sweet Home Chicago

Danach setze ich mich nochmal zu den anderen und führe ein paar nette Gespräche.

Einige gehen anschließend noch in eine Bar, ich schließe mich aber der Gruppe an, die heimfährt. 

Ich bin am Verdursten und Phil sponsored mir Zuhause eine Flasche Wasser, weil ich gar nichts mehr habe. Das rettet mir mein Leben und danach falle ich tot ins Bettchen. 

Bussi Bussis,

~Maite

2 Kommentare bei „Rückreise und Bay Harbour Market“

  1. Ahh Schatzi, habs so lange nicht mehr geschafft was zu lesen. Richtig schön wieder einen kleinen Einblick in dein Leben zu bekommen. Hab dich lieb und genieß noch die restliche Zeit

    1. Ayyyy das freut mich so hihi<33333 ich dich auch!!

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