Zu viel erlebt für eine Überschrift

Samstag. 

Um 6 Uhr klingelt der Wecker, denn ich gehe heute surfeeen. Ich dachte eigentlich, das ganze Haus wäre dabei, aber alle sind abgesprungen, weil es so früh ist. Deswegen gehe ich halt alleine 🙂 „Mach dein Glück nicht von anderen abhängig“ 

Apfel gegessen, Sachen zusammen gesammelt und auf geht’s zum Surfen. Draußen regnet es in Strömen, aber das ist ja das Geile am Surfen – das Wetter ist einfach egal. 

Ich komme viel zu früh an, weil ich zu schnell ein Uber bekommen habe und repräsentiere Deutschland mal wieder auf höchstem Niveau. 

Die Leute da sind aber mega süß und bieten mir sogar noch einen Kaffee an. Ein warmer Kaffee morgens vor dem Surfen, was gibt’s besseres? 

Dann bekomme ich einen Neo, ziehe mich um und bald kann’s auch losgehen. 

Ich frage nach einem anderen Board, aber der Coach meint, dass die Wellen heute super klein sind und dass es deswegen am schlausten wäre, ein mittelgroßes Softboard zu nehmen. 

Da ich vorher schon gesehen habe, dass das Wasser echt super platt ist, höre ich da drauf und schaue mal, was das wird. 

Die Surfgruppe ist recht groß, viele Anfänger und einige kleine Kinder. Hmm naja, mal schauen, was das heute wird. 

Wir paddeln erst einmal nur in einem kleinen Gezeitenpool hin und her, dann geht’s zum Surf-Abschnitt des Strandes und wir wärmen uns auf. 

Danach geht es ab ins Wasser yiipiee. Im Wasser sind die Wellen doch gar nicht so klein, also macht es echt Spaß. Ich hätte auch ein kleineres, schwereres Bord nehmen können – das nervt mich ein bisschen, macht aber nichts – Spaß macht es trotzdem. 

Als ich gerade mega Bock bekomme und rauspaddele, höre ich ein Pfeifen und sehe das X der Surf Coaches, was bedeutet, dass man zurück zum Strand kommen soll. Ich verstehe nicht, was los ist, komme aber so schnell wie möglich zum Strand. Ich bin mit die letzte, die den Strand erreicht, da ich so weit draußen war. 

Da sehe ich dann auch schon ein Mädchen im Sand liegen und eine große Menschentraube drum herum stehen. 

Das Mädchen ist kollabiert, es kümmern sich schon einige Surf-Coaches um sie.

Ich gehe super nahe hin, um genauer zu sehen, was los ist, und fühle mich wie die größte Gafferin.

Das sieht auch der eine Coach und sagt mir, dass ich mir keine Sorgen machen soll, sondern einfach wieder ins Wasser gehen soll. 

Ich nehme meine Überwindung zusammen und äußere den Satz „I’m a paramedic, maybe I can help“. Das fühlt sich alles an wie in Zeitlupe, ich komme mir vor, wie in einem schlechten Film. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Satz jemals verwenden würde…

Es fühlt sich total komisch an, das zu sagen, und ich begebe mich auch in ganz neues Terrain. Ich habe hier keine Geräte dabei und auch keinen Notfallsanitäter an meiner Seite, der mir sagt, was ich tun soll. Es gibt nur mich, die hier unter der gesamten Gruppe gerade am besten dafür geeignet ist, diesem Mädchen zu helfen und ich muss mein Gelerntes jetzt mal parat haben. 

Uiuiui. 

Als ich ihm also sage, dass ich Rettungssanitäterin bin, lässt er mich schnell durch und ich schaue mir das Mädchen mal an. 

Das Mädchen wirkt, als wäre sie in Trance, ist aber noch ansprechbar. Sie ist also nicht bewusstlos, hat aber extreme Probleme, zu atmen, weswegen sie auch total in Panik verfällt. Deswegen setze ich mich erstmal hinter sie, sodass sie sich an mich lehnen kann und im Sitzen besser atmen kann. 

Dann besteht das meiste, was ich tue, eigentlich nur darin, mit ihr zu reden und sie zu beruhigen. Sie ist gerade am hyperventilieren, deswegen ist das Wichtigste, sie einfach erstmal zu beruhigen. Ich erzähle ihr, dass ich Rettungssanitäterin bin, dass ich ihr jetzt helfen kann und dass alles wieder gut wird. Ich senke meine Stimme und sage ihr, dass sie alles um sich herum vergessen soll, dass ich von ihr einfach nur möchte, dass sie für mich atmet und sich nur auf meine Stimme konzentriert. Es ist so viel Trubel um uns herum und ich versuche einfach, sie zu beruhigen und ihre Atmung zu kontrollieren. Den Trubel blende auch ich total aus – es gibt gerade nur sie und mich. 

Ich lege ihr sanft meine Hand auf die Brust und sage ihr, dass sie nichts anderes tun soll, als so kräftig, wie es geht, gegen meine Hand zu atmen. Ein. Und wieder aus. Ein. Und wieder aus. Ich passe mich ihr an und atme langsam und laut hörbar ein und aus. So hat sie sowohl  ein physisches Signal mit meiner Hand als auch ein akustisches mit meiner Stimme. 

Ich ermutige sie die ganze Zeit über und sage ihr, dass sie das super macht und wir das gemeinsam schaffen werden. 

Das, was ich hier gerade mache, ist genau das, was ich in meiner Ausbildung gelernt habe: Wenn du keine anderen Mittel hast, ist das wertvollste Mittel die Lagerung und das simple Benutzen deiner Stimme. Man braucht in vielen Momenten gar nicht unbedingt dringend die stärksten Geräte und Medikamente, sondern Ort und Stimme können schon einen riesigen Unterschied bewirken. 

In diesem Moment erscheint das für mich auch als das Logischste und Selbstverständlichste der Welt. Alles funktioniert wie ferngesteuert und als würde es schon seit Jahren so gehen. Wenn ich jetzt beim Schreiben zurückdenke, fällt es mir wahnsinnig schwer, mich da wieder hinein zu versetzen.

Die Surflehrer organisieren drum herum ein paar Dinge und dann tragen wir das Mädchen zum Auto von einem Angler, der angeboten hat, uns zur Surfschule zurück zu fahren – zu Fuß wären das schon 10 Minuten. 

Ich trage das Mädchen an den Armen, einer der Surflehrer ihre Beine. Während der ganzen Bewegung, die für das Mädchen nur Stress bedeutet, versuche ich sie mit meiner ruhgien Stimme zu beruhigen. 

Ab ins Auto und zur Surfschule. Es geht schon wieder besser und das Mädchen trinkt drei Gläser Wasser hintereinander.

Sie kann wieder ganz normal mit mir reden und ich kann ihr ein paar Fragen stellen. Ich frage sie, ob sie das schonmal hatte, und sie erzählt, dass sie das immer mal wieder hat. Dass sich dann ihr Herz mega schwer anfühlt und sie Probleme mit dem Atmen hat.

Seit ca. einem Jahr, beim Arzt war sie allerdings noch nie. Dann frage ich sie, was sie denn dann sonst immer macht, wenn das passiert und ob es wieder besser wird. 

Sie meint, sie trinkt einfach literweise Wasser und dann geht es besser, richtig weg geht es aber wohl nie richtig. 

Sie ist wieder voll ansprechbar und als die Surf-Coaches mich fragen, ob sie einen Rettungswagen braucht, sage ich nein und teile ihr mit, dass sie aber meiner Meinung nach auf jeden Fall diese Woche zum Arzt gehen soll! 

In meinen Augen hat sie einfach nur zu wenig gegessen und getrunken, ist dann zusammengebrochen und wegen Panik hat sie dann hyperventiliert. Das ist nichts, wofür man ins Krankenhaus müsste. 

Sie verspricht mir, zum Arzt zu gehen, und lächelt mich an, ist völlig zurechnungsfähig und ihre Atmung wieder ganz normal.

Ihr Papa wurde schon informiert und kommt bald. 

Wir gehen gemeinsam in die Dusche, um endlich den Neo komplett auszuziehen und sie warm  anzuziehen. In der Dusche hat sie den nächsten Anfall. Der gestaltet sich wirklich komplett genauso wie der vorherige. Sie kriegt keine Luft, atmet mega schwer und verzieht vor Schmerz das Gesicht – kann mich aber noch hören und auch antworten. Das geht in etwa 5 Minuten so weiter, bis es wieder geht. Sie geht auf die Toilette und wir ziehen ihr etwas Warmes an. Ab jetzt bin ich schon der Meinung, dass wir den Rettungsdienst brauchen. Zweimal hintereinander ist kein Zufall mehr. Als wir sie nach draußen in den Raum bringen, bricht sie in meinen Armen zusammen. Endlich treffen jetzt auch die Lifeguards ein, die eine Sauerstoffflasche dabei haben. So können wir dem Mädchen ein wenig zusätzlichen Sauerstoff geben. Der Vater vom Mädchen trifft ein und will sie einfach selbst mit dem Auto ins Krankenhaus fahren. Meine Empfehlung ist ganz klar der Rettungsdienst. Wenn sie im Auto zusammenbricht, hat sie keine Hilfe. Irgendwann wird der auch endlich angerufen und ich versuche mit den Lifeguards ununterbrochen einfach nur, das Mädchen wach- und warmzuhalten. Sie ist total am Zittern und hat noch zwei weitere Anfälle. 

Da sie keine Wechselklamotten dabei hatte, hat sie unter ihrer Kleidung auch immer noch nasse Unterwäsche an. 

Nach dem Abdecken mit Decken schauen alle Männer weg und sie zieht sich endlich ihre Unterwäsche aus, sodass sie völlig trocken ist.  

So geht das Prozedere immer weiter und wir reden einfach die ganze Zeit mit ihr, um sie zu beruhigen, bis nach einer Ewigkeit endlich der Rettungsdienst eintrifft. 

Die Lifeguards erzählen, was passiert ist und ich erzähle auch, was ich vorher noch alles erfahren habe etc. 

Das Mädchen hat keine Gesundheitliche Vorgeschichte. 

Der Sanitäter und die Sanitäterin machen die gleichen Tests wie wir eigentlich in Deutschland auch. Dann ist das Mädchen wieder in einer guten Phase, läuft in den Rettungswagen und ist nicht mehr in meinen Händen. Uff ich habe immer noch meinen kalten, nassen Neoprenanzug an seit ca. 1,5h Stunden… Hayay ist das kalt. Ich ziehe ihn oben schonmal aus und unterhalte mich draußen mit den Lifeguards und Surf Coaches. 

Die Zeit und das Gefühl jetzt sind irgendwie unbeschreiblich. Da ist grad so viel passiert, was ich gar nicht so richtig checke. In welchen Modus ich da vorhin gekommen bin und wie mein Gehirn automatisch funktioniert hat. Mit den Lifeguards zusammenzustehen und mich über alles etwas zu unterhalten ist so cool. Die Surf Coaches und der Vater des Mädchens zeigen ihre Dankbarkeit und mein Körper wird einfach von positiven Gefühlen geflutet. Die Erleichterung, dass gerade so weit alles gut ist, nimmt total Überhand. Ich check’s gar nicht, was ich da gerade gemacht hab. Ich glaube, das ist eins der tollsten Gefühle, das ich je hatte: 

Diese Überwältigung, dass ich durch das, was ich im letzten Jahr gelernt habe, heute einfach etwas bewirken konnte, ist so ungreifbar. Dass ich mein letztes Jahr so gestaltet habe, hat heute einfach einen Unterschied gemacht. Es hatte irgendwie einen Sinn, dass ich heute hier zum Surfen gefahren bin. Und das fühlt sich so toll an. 

Es bestätigt mich auch darin, dass das, was ich hier gerade alles mache, um später mal Ärztin zu werden, irgendwo richtig sein muss. 

Nachdem der Rettungswagen abgefahren ist, wird erstmal aufs Klo gegangen!! Man ich hätte diesen Kaffee nicht trinken sollen, ich musste schon beim Surfen aufs Klo und jetzt nach diesen 1,5 Stunden Stress platzt meine Blase fast.

Nachdem das erledigt ist, bieten mir die Surf-Coaches an, wieder ins Wasser zu gehen, da ich ja erst 10 Minuten drin gewesen bin. 

Das bejahe ich natürlich gerne und frage auch noch nach einem Hardboard. Der eine Surfcoach, der mich am meisten mit dem Mädchen unterstützt hat, sagt, er gibt mir ein super cool Schnelles. 

Da mein Bord schwerer ist als seins, bietet er mir auch noch an, auf dem Weg zu tauschen, und das nehme ich nach der Aufregung gerne an. 🙂 

Als wir im Wasser ankommen, fällt alle Anspannung von mir ab. 

Das Surfen hat sich noch nie so gut angefühlt. Ich muss mich einfach um nichts kümmern, außer mir zu überlegen, welche Welle ich als nächstes nehmen möchte. Der ganze Stress, die Hektik und die riesige Verantwortung von davor fallen von mir ab und ich kann völlig schwerelos im Wasser sein. Das ist so ein unbeschreiblich tolles Gefühl. Ich liege einfach nur auf meinem Surfboard im Wasser, paddele gegen die Wellen nach draußen und fange an zu lachen. Ein befreites, glückliches Lachen! 

Der Kontrast zwischen dem Stress vorher – und der Freiheit jetzt macht beide Gefühlslagen noch viel intensiver. 

Der zweite Surfkurs, zu dem ich dazustoße, verlässt bald das Meer, ich darf aber noch länger bleiben. Jetzt sind nur noch die Surf-Coaches und ich im Wasser und die unterstützen mich alle immer mal wieder. Sie machen ihr eigenes Ding und surfen selber, geben mir aber immer, wenn sie etwas sehen, einen kleinen Tipp oder schlagen mir eine Welle vor. 

Das Board passt viel besser zu mir als das vorherige und ich habe richtig viel Spaß. Ich unterhalte mich auch noch mit den Lifeguards, die im Wasser gerade trainieren und fühle mich einfach, als würde ich dazugehören. So eine tolle „Belohnung“.

Ich bekomme auch echt viele Wellen, kann Dinge korrigieren und spüre irgendwie langsam, dass ich nicht mehr nur surfen lerne, sondern auch schon ein bisschen surfen kann. Das ist irgendwie cool. 

Eine Welle surfe ich mal komplett zur Seite fertig und fühle mich wie Poseidon haha. 

Danach geht es wieder zur Surfschule zurück und ich bin sowas von platt. Was ein Vormittag – es ist mittlerweile auch schon halb zwei – um halb acht war ich hier… 

Umgezogen, abgeduscht und ab nach Hause. Ich werde total herzlich verabschiedet. 

Es dauert eine Weile, bis ich ein Uber bekomme – dann gebe ich auch noch den falschen Pick-Up Point an und muss noch einen kleinen Jog hinlegen, um rechtzeitig anzukommen. Im Uber fallen mir schon fast die Augen zu und am Verhungern bin ich definitiv auch. Der Apfel von heute Morgen hat mich definitiv nicht auf sowas vorbereitet haha.

Als ich zuhause ankomme, mache ich mir erstmal etwas zu essen und es hat noch nie besser geschmeckt. 

Danach mache ich mir einen entspannten Nachmittag: Ich mache ein kleines Nickerchen, höre drei ??? und versuche, nach der Gardenroute wieder richtig in Kapstadt anzukommen. 

Abends möchte ich zum Karneval gehen – das ist hier wohl recht groß. Einer der Locals hat mich eingeladen. 

Vorher treffe ich mich mit Caro, deren Hostel genau am Anfang vom Karneval ist. 

Wir schlendern gemeinsam zum Karneval, es ist schon unglaublich voll und die Menschenmassen strömen nur so durch die Straßen. 

Wir bemerken, dass wir wohl echt nicht so viel sehen werden… Also gehen wir erstmal weiter zu einem kleinen Abschnitt mit Ständen und Buden. Da hole ich mir eine Tüte fettiger Pommes, genau so, wie man sich die auf so einem Karneval vorstellen würde. 

Mit meinen Pommes setzen wir uns dann auf einen Bordstein und beobachten die Menschen. Wir sehen dabei zu, wie das Gewusel um uns herum wie ein Uhrwerk läuft. Kein Mensch hat ein richitges Ziel, alle sind hier um diesem Karneval zuzuschauen, aber niemand weiß so richtig, was ihn erwartet. Es läuft einfach alles wie von selber. 

Als wir irgendwann bemerken, dass das Geschehen um uns herum sich etwas legt, checken wir, dass der Umzug wohl gleich losgeht.

Von dem Platz, den wir uns dann aussuchen, aus kann man leider nicht allzu viel sehen, aber die Stimmung an sich ist schon ganz cool. 

Die Parade geht los und verschiedenste Akte laufen an uns vorbei: Blaskapellen, eine Pole-dance tanzende Frau, ein rieisger Löwenkopf, die weiteren 4 Tiere, die die Big Five komplett machen, und zwischendurch ganz viele glücklich tanzende Menschen. 

Es läuft meistens so ab, dass es ein großes Auto mit der Hautattraktion gibt und davor und dahinter jeweils eine große Gruppe an Menschen gibt, die thematisch darauf abgestimmt sind und einen Tanz zeigen. 

Das Gesamtbild ist schon ziemlich cool, aber wir sehen leider echt wenig und zwischen den Akten sind immer locker 10-15min Pause, was meiner Meinung nach immer ein bisschen die Stimmung killt. Ich verstehe nicht so ganz, warum die das nicht fließend machen. 

Da wir mega müde sind und das Stehen dadurch echt anstrengend ist, machen wir uns schon bald auf den Rückweg entgegen des Stroms. Auf diesem Weg entdecken wir einen besseren Platz und bleiben da noch etwas stehen, um dem Spektakel zuzuschauen. Dass ich meinen Local heute noch finde, habe ich schon längst aufgegeben – das ist mir zu stressig. 

Dann geht es wieder weiter und weg von der Parade. Da gelangen wir zu dem Punkt, an dem die noch folgenden Gruppen in einer Reihe darauf warten, ihre Show zu starten. 

Wir lehnen uns an eine Laterne und schauen dieser Energie noch eine Zeit lang zu. Das hier gefällt mir sogar fast besser als die Parade. Man kann einfach die Freude, die Aufregung, die Freiheit und das Glück dieser Menschen durch die Luft pulsieren spüren. 

Das liebe ich und das Grinsen dieser Tänzer:innen könnte gefühlt Weltfrieden bewirken. Kein einiziger Tropfen negativer Energie, einfach nur positive Ausstrahlung und eine unfassbare Menge an Energie. Ich bin dankbar, dass ich hier gerade ein Teil von sein darf. 

Man kann auch die unterschiedenen Arten sehen, wie Leute mit der Aufregung umgehen. Manche gehen den Tanz gemeinsam nochmal durch, manche grinsen einfach nur über beide Ohren, manche sind total überdreht und machen die verrücktesten Sachen, andere sind eher in sich gekehrt, aber trotzdem positiv gestimmt. 

Ich kann mich irgendwie in alle Stimmlagen reinversetzen und bin ein wenig neidisch, dass ich da nicht mit raus darf. Auch die Outfits, die alle tragen, gefallen mir so gut. Aufgeregt mit den buntesten Farben, Glitzer, Tieren und allem gemischt. So cool! 

Auch die Menschen, die diese Outfits tragen sind einzigartig und bunt. Verschiedenste Hautfarben, unterschiedlichste Haarfarben,  groß – klein, dick – dünn, alt – jung. All diese verschiedenen, einzigartig tollen Menschen teilen eine wundervolle Gemeinsamkeit an diesem Ort: Positive Energie und Glücklichsein. Das ist so eine starke Macht und ich kann nicht aufhören, darüber zu lächeln.

Bald geht es für uns zu Caros Hostel – da setzen wir uns draußen auf eine Couch und lassen den Abend noch ein wenig ausklingen. Ich bin so so müde, genieße es aber, dass ich hier einfach neben Caro existieren kann – ohne großartig spannende Dinge erzählen zu müssen. Bedeutet mir viel. Dann verabschieden wir uns und um halb neun setze ich mich nach einem festen Drücker ins Uber. Was ein verrückter Tag alles in allem. 

Im Auto fallen mir fast die Augen zu. Um 9 Uhr zuhause angekommen sitzen einige Menschen am Küchentisch und spielen Spiele oder feiern. 

Ich setze mich kurz dazu, erzähle, dass ich jetzt ins Bett fallen werde, und werde dabei „leider“ von Phil und Niki erwischt. Die beiden hatten heute für uns drei Alkohol eingekauft und meinen, ich kann sie jetzt nicht im Stich lassen. Oh mannnn. Ich diskutiere noch, als mir Phil schon eine Mische vor die Nase setzt und mein Schicksal damit wohl besiegelt ist. Das Bett muss ich wohl auf später verschieben. Das macht aber nichts, es ist absolut die richtige Entscheidung. Alle anderen sind irgendwie außerhalb feiern oder schon im Bett, also verbringen wir die meiste Zeit des Abends zu dritt am Küchentisch. 

Ich habe so so viel Spaß mit den beiden. Das sind beides einfach Wesen, die zu 100% echt und authentisch sind. Es ist scheißegal, was alle anderen denken – die Musik wird einfach gefühlt, es wird gelacht und jeder und alles wird akzeptiert. Genau das, was ich brauche. Lachen, reden, Musik hören – ein perfekter Abend. Ich bereue keine einzige Sekunde, dass ich nicht im warmen Bettchen liege. 

18.03.2023 Wupwupppp

Um kurz nach eins geht es dann aber trotzdem mal da hin, denn der Tag war echt lang und ich bin hundemüde. 

Nach einem verrückten Tag mit so so verschiedenen Erlebnissen, Erfahrungen und Gefühlen, an dem ich so unglaublich viel über mich selbst gelernt habe, geht es wohlverdient ist Bett. 

Gute Nacht. 

Bussi Bussis,

~Maite

2 Kommentare bei „Zu viel erlebt für eine Überschrift“

  1. Mensch Bubu ich bin STOLZ ❤️, big hug Mama

    1. Danki Mamiiiii <333

Schreibe einen Kommentar