Ab nach Pokharaaa

Samstag.
Heute geht’s nach Pokharaaa wohow. Um 6 klingelt der Wecker und das frühe Aufstehen zehrt langsam.
Aber ich freue mich riesig auf die Reise wohoow.
Alles restliche eingepackt und schon geht es los. Bhagawan fährt mich mit dem Roller zur Busstation in Parsa, dort nehme ich den Bus nach Sauraha, um dort auf meinen großen Bus zu warten.
Ich bin eine halbe Stunde zu früh, also kaufe ich mir erstmal Frühstück. Es gibt mal wieder Jelly und Chatpourri – schmeckt wie immer nach Zucker und Fett, aber trotzdem gut. ^^
Das sind die Dinge, dich im am Reisen am aller aller liebsten mag.
Irgendwo im Nirgendwo um 7 Uhr morgens auf dem Boden zsitzen, lokales Essen essen und warten, dass der Bus kommt.

03.06.2023 Pur und echt

Sanjog Travel Company wohooow; das ist meine.
Die böse Überraschung: Anscheinend ist meine Busnummer für Kathmandu. Hä? Bhagawan hat angerufen und ganz sicher für Pokhara gebucht.
Och neeee bitte nicht. Ich rufe ihn an und halte dem Bustypen das Handy hin, der nebenbei gesagt sehr wenig hilfsbereit und auch noch unfreundlich ist.
Er fragt mich, ob ich schon online bezahlt habe oder ob ich im Bus bezahle.
Als ich – im Bus – antworte, sagt er ich soll meinen Rucksack hinten reinwerfe. Oh Gott sei Dank!
Der kleine Haken: Alle Plätze sind ausgebucht und ich lande auf einem „Sitz“ vorne beim Busfahrer.
Ich glaube, die Busgesellschaft hat es verkackt und mich für den falschen Bus eingetragen. Da ich bar bezahle, nehmen sie mich in diesem Bus hier trotzdem mit.
Es ist eine kleine Bank und der Fußraum ist quasi nicht vorhanden haha.
Oh jeeee das wird wohl eine lange Fahrt.
Aber: Ich bin im Bus, habe bestimmt eine traumhafte Aussicht vorne aus dem großen Fenster heraus und noch dazu eine tolle, verkorkste Erfahrung im Gepäck ^^
Hier vorne beim Busfahrer gibt es auch keine Klimaanlage, was wohl das größte Problem wird.
Es sind jetzt um 8 Uhr schon 30°…….
Ich bin gespannt haha.
Schwitzen, schwitzen, schwitzen – eine Stufe und ein Fensterknopf im Rücken.
Es ist unbequem, aber soweit erträglich.

Und die Aussicht ist zwischendurch echt so so toll!
Außerdem kann ich jetzt bestätigen, dass auch nepalesische Busfahrer sich grüßen haha goldwert.
Eine kleine Lichthupe oder ein Winken, aber es wird gegrüßt. Find ich ganz süß.
Zwischendurch wird kurz versucht, die Klimaanlage zu reparieren – gescheitert!
Neben mir sitzt eine total nette Argentinierin, mit der ich mich eine Weile unterhalte. Dann widmet sie sich wieder ihrer Musik und ich mich meinem Reiseblog.
So rumpeln wir durch die Straßen und es wird von Minute zu Minute ungemütlicher und heißer.
Ich hatte mir am Vorabend noch Wassermelone geschnitten, die ich jetzt esse und das ist ungemein erfrischend hehe.
Außerdem esse ich einen nepalesischen Snack, der auch sehr gut schmeckt.
Als dann Lunch-Break ist, habe ich gar keinen Hunger, also dehne ich mich etwas. Halleluja Hilfe. Alles so steif – viel Glück beim Wandern haha.
Ich unterhalte mich mega nett mit einer Deutschen, die gerade in Südafrika wohnt.
Dieser Mensch inspiriert mich irgendwie.
Dann geht die Fahrt weiter und die Aussicht ist wirklich toll; oder insgesamt vielleicht eher beeindruckend. Von Staubwolken, durch die man nicht hindurchsehen kann, bis hin zu wunderschönen grünen Hügel und klaren Flüssen.
Irgendwann steigen die Argentinierin und der Nepalese neben mir aus und ich habe die gesamte Bank für mich alleine. Boah wie toll!!!
Ich lege mich kurz hin, der Busfahrer lächelt mich an und ich sage ihm auf nepalesisch, dass es soo heiß ist und ich müde bin.
Wir führen eine Smalltalk-Unterhaltung und eine Nepalesin steigt lachend von hinten aus dem Bus auch ins Gespräch ein.
Dann sind wir um 3 Uhr auch endlich da. Nach 7,5h EYYY.
Schätzt mal die Kilometeranzahl von Chitwan nach Pokhara 😉 für diese 7,5h.
Ich bin heilfroh, da zu sein und hab total gute Laune. Ich unterhalte mich kurz mit einem Nepalesen und düse dann glücklich los.

03.06.2023 Glücklicher Packesel ^^

Ich erinnere mich daran zurück, welches Wrack ich war, als ich das letzte Mal hier war und bin total stolz, zu spüren, dass es diesmal genau das Gegenteil ist.
Es geht erstmal zum Hostel, ein wenig auf mein Leben klarkommen.
Der Rezeptionist erkennt mich wieder und zeigt mir mein Zimmer. Dort ist ein lieber Taiwanese, mit dem ich mich eine Weile unterhalte.
Dann schnappe ich mir mein Henna, meine Häkelsachen und meine Kopfhörer und mache mich ersmtal auf den Weg zum Mittagessen. Ziel: Paneer Butter Masala.
Die Atmosphäre dieses Ortes saugt mich direkt wieder ein, es ist einfach so so schön hier.
Ich will gerade in einen Buchladen einbiegen, als ich auf einmal meinen Namen laut geschrien höre. Ich glaube erstmal an eine Fata Morgana, dann entdecke ich Nysas Gesicht. Ahhhhhhh wie toll. Ich drücke sie ganz ganz fest; es ist so schön sie zu sehen.
Sie ist noch eine weitere Woche hier in Pokhara.
Wir verabreden uns für den Movie Garden und ich gehe zum Essen.
Ich entscheide mich für ein süßes Restaurant am See, bestelle einen Lassi und Paneer Butter Masala.
Drei ??? und häkeln.
Das Essen schmeckt echt gut, aber mein Lieblingsrestaurant vermisse ich jetzt schon. :‘)
Die Kellnerin ist aber auch total süß.
Ich genieße es, wieder an diesem Ort zu sein.
Nochmal eben zurück ins Hostel, Sachen ablegen und dann geht es auf zu den anderen ins Hostel für den Movie Garden. Ich muss nochmal umdrehen, weil ich meinen Geldbeutel vergesse, merke es aber Gott sei Dank recht früh.
Wir teilen uns ein Taxi zum Movie Garden. Es kostet nur 2€ und wir haben keine Lust auf 30min Laufen.
Wir sind viel zu früh da, wollen aber noch den Sonnenuntergang anschauen. Ich hab mein Henna dabei und beginne, mir ein neues zu machen. Wie man erkennen kann, habe ich da großen Gefallen dran gefunden haha.
Wir erfahren, dass es auch eine Dachterrasse gibt und steigen dort hoch – ich mit meinem Ginger Ale, das sehr gut tut.
Und es ist so wunderschön hier oben. Der Ausblick ist atemberaubend und ich bin wieder in der Stimmung, in der man sich fragt, welche Abzweigungen im Leben dazu geführt haben, dass man jetzt gerade hier sitzt.
Ich genieße die Gesellschaft von Eartha und Nysa, den Ausblick und die untergehende Sonne.
Nysa möchte mir auch noch ein Henna machen, wozu ich liebend gerne ja sage. Das versetzt mich mal wieder völlig in Trance; es ist einfach so beruhigend, wenn jemand mit sanften Berührungen und voll konzentriert deine Hand bemalt und du einfach nur dasitzt und versinken kannst. Es ist wie, wenn jemand deinen Kopf streichelt. Manchmal versinkt man in eine leichte Gänsehaut, manchmal läuft ein kleiner Schauer über den Rücken. Man kann sich selber so gut spüren und wahrnehmen irgendwie…
Ich könnte hier ewig so sitzen und schließe diesen Moment in mein Herz ein.
Nysa sieht auch noch so ästhetisch dabei aus.

03.06.2023 Nysa Engel <3

Dann geht die Sonne unter und das Bild ist wie aus dem Bilderbuch. Unbeschreiblich.

03.06.2023 W O W !

Der Film geht bald los, deswegen gehen wir wieder runter und treffen noch zwei Jungs aus dem Hostel. Beide super sympathisch.
Der Film. Ist wirklich die reinste Katastrophe. Ich hasse jede einzelne Sekunde – ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr; es ist der schlechteste Film, den ich je in meinem Leben gesehen habe.. Ohne Witz.
Es sind nur verrückte Leute, es wird nur rumgeballert. Die Charaktere sind ALLE komisch und der ganze Film und das ganze Setup ist so unangenehm.
Ich mag sowieso keine Filme, in denen geballert wird und die sich so viel um Tod drehen, aber der hier hat eine ungreifbare Stufe erreicht.
Sehr sehr schade.
Zwischendurch überlege ich sogar tatsächlich, ob ich gehe. Aber ich genieße den Ort und die Gesellschaft, also bleibe ich.
Bin aber heilfroh als der Film endlich zuende ist. Nysa und Eartha gings genauso; die beiden Jungs fanden ihn ganz gut. Fargo heißt er übrigens, falls es euch interessiert. Schaut ihn nicht an haha.
Der einzige Platz im Kino, an dem man liegen kann, wird frei und wir drei Mädels schnappen ihn uns direkt und liegen kuschelnd noch eine Weile da. Auf der Leinwand befindet sich jetzt eine Band, die ruhige Musik spielt, und das ist wirklich ein Upgrade um 100%.
Eartha geht auch bald und Nysas und ich kuscheln noch etwas weiter und unterhalten uns mega ehrlich. Sie hat mich ja letztes Mal aus meiner Miserie gerettet und das natürlich gespürt. Jetzt fragt sie mich, wie’s mir mittlerweile geht. So ein Engel.
Ich kann ihr glücklich mitteilen, dass ich mein Funkeln wiedergefunden habe, fröhlich und aufregt auf das bin, was kommt.
So liegen wir noch eine Weile da und ich schlafe fast ein. Ich meine irgendwann, dass ich gehen muss, weil ich’s sonst nicht mehr schaffe, diesen Ort zu verlassen.
Sie geht noch in eine Bar, ich verabschiede mich nach Hause.
Der Fußweg fühlt sich an wie eine halbe Ewigkeit.
Totmüde falle ich ins Bett.
Bussi Bussis,
Maite

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