Sonntag.
Die Nacht ist durchwachsen. Ich wache einmal um 10, um 12 und um 2 ein. Ich schlafe meistens direkt wieder ein, aber meine Kopfschmerzen merke ich schon, sodass ich dazu tendiere Tag hier zu bleiben. Gleichzeitig fühle ich mich an diesem Ort hier irgendwie gar nicht wohl und möchte hier eigentlich keinen ganzen Tag verbringen.
Ich träume von riesigen Leeches (eine Art Blutegel, die es hier mega häufig geben soll, wenn es regnet) und in meinem Traum sind die wirklich unglaublich eklig.
Um 4 Uhr klingelt dann auch mein Wecker. Und ich kann euch nicht sagen, wieso oder welcher Schalter umgelegt wurde. Aber ich fühle mich so ready für den Tag und weiß, dass ich heute da hochwandern werde.
Vielleicht, weil ich es so sehr liebe, mitten in der Nacht aufzustehen und mit einer Stirnlampe bis zum Sonnenaufgang loszuwandern. Oder weil man nachts eh so verwirrt mit seinem Körper ist, dass ich gar nicht sagen könnte, ob ich mich nicht gut fühle.
Ich ziehe mich jedenfalls dick an, packe meine Stirnlampe auf den Kopf und dann geht es auch schon looos. Bisman kommt an meine Tür, um zu checken, ob es losgeht oder ob wir hierbleiben.
Ich bin ready!!
Er fragt mich, ob ich alles Wichtige habe, was ich bejahe.
„Where are your glasses?“
ALTA da wäre ich stundenlang auf 5000 Meter hochgewandert, um dann nicht richtig zu sehen. Bisman mein Engel haha.
Alles Gepäck können wir hier lassen, es ist der gleiche Weg hin und zurück und wir werden hier auch frühstücken.
Das ist sicher eine mega Erleichterung für die Wanderung. Bisman nimmt zwei Wasserflaschen für mich in seinem kleinen Rucksack mit.
Außerdem gibt er mir noch meine Powerbank. Ich habe sie gestern noch im Essensraum laden lassen, als ich schon ins Bett gegangen bin. Er hat mir angeboten, sie mitzunehmen, wenn er schlafen geht, weil der Essensraum so früh morgens heute noch zu hat. Eine liebe Kleinigkeit, die mir viel bedeutet. All diese Kleinigkeiten dieses Menschen machen ihn einfach zu einem so tollen Guide. Ich würde mir niemand anderen wünschen.
Dann geht es jedenfalls wirklich los, die Nepalesengruppe kommt mit uns mit.
Ich rede mit Bisman darüber, wie es mir geht, und erzähle ihm, dass ich etwas nervös wegen der Höhe bin.
Er redet mir so lieb zu, meint, dass ich ein „strong girl“ bin und das mit links schaffe.
Ahhhh er ist einfach so toll :‘)
Heute ist tatsächlich auch der erste Tag, an dem ich den Wanderstock annehme, den Bisman für mich mitgebracht hat. Bisher habe ich ihn nicht benutzt, aber es ist echt hoch und steil und ich denke, es ist ab hier einfach sinnvoll.
Tjaa – ich fühle mich tatsächlich wie eine Renterin. Denn dieser Stock ist auch noch kein richtiger Wanderstock, sondern hat wirklich den Griff eines Krückstocks. Hahaha.
Naja – wenn ich erst in den Renterclub einsteigen muss, um mir damit den Eintritt in den 5000er-Club zu ermöglichen, mache ich das mit Stolz und Vergnügen.
Und: Der Stock hilft echt. Am Anfang dauert es etwas, aber dann bekomme ich einen super Rhythmus. Ich hab meine Atmung unter Kontrolle, arbeite mich langsam nach oben und fühle mich sehr gut.
Auch hier merke ich, dass einige Nepalesen sehr schnell sind und immer wieder längere Pausen brauchen. Mein Tempo kann ich gut durchhalten.
Es wird hier in den Bergen so früh hell, dass ich meine Stirnlampe eigentlich nicht unbedingt brauche. Man kann den Weg schon etwas erkennen. Weil ich sie so cool finde, lasse ich sie die erste halbe Stunde aber trotzdem auf – etwas heller ist es nämlich natürlich trotzdem. 😉
So – und jetzt wird es langsam mal Zeit, über den Ausblick zu reden. Es ist noch wahnsinnig nebelig und der meiste Teil dieser Welt hier ist verborgen, aber die Berggipfel ragen darüber hinaus.
Schritt um Schritt, Meter um Meter – dann geht bald schon die Sonne auf und die Bilder, die sie dabei zaubert sind unbeschreiblich schön. Die Bergspitzen fangen an zu glühen. Dabei zeigen sie langsam immer mehr ihrer gesamten Pracht.
Die Wolken und der Nebel senken sich langsam und eine ganze Weile scheint es so, als würden wir in den Wolken laufen.
Nach und nach ist immer mehr von der Schönheit der Berge zu sehen.
Bei diesem Ausblick vergisst man leicht, dass man sich mittlerweile schon bei fast 4500 Metern abhechelt.
Bisman meint, dass ich einen super Geh-Rhythmus habe und wir so echt gut zu unserem Ziel vorankommen werden.
Er selbst ist heute etwas langsam – er meint, er hat gestern Abend einen Joint zu viel geraucht.
Ich muss wirklich mal wieder so lachen. Dieser Mensch ist unglaublich. Er raucht tagsüber während wir durch immense Höhen wandern Zigaretten, trinkt abends Alkohol und raucht Gras – am nächsten Tag legt er eine 8 Stunden Wanderung mit mir hin.
Sein Geheimnis würde ich gerne kennen.
Mit dem Traumpanorama geht es Schritt für Schritt weiter nach oben.
Wir machen eine kleine Rast, teilen uns einen meiner Müsliriegel und trinken etwas. Das Trinken ist mal wieder ein großes Problem für mich – trotz der Thermosflasche ist das Wasser eisekalt, weil ich es gestern Abend in der Kälte eingefüllt habe.
Ich nehme nur winzige Schlücke, obwohl ich ja eigentlich viel Flüssigkeit bräuchte.
Als nächstes kommen die „22 Corners“. Der Weg geht im Zickzack nach oben – logisch gedacht wohl 22 Mal.
Diesen Zickzack braucht man, weil es sonst einfach viel zu steil wäre. Auch das hilft nicht wirklich; der Weg hat es so in sich. Wir befinden uns mittlerweile aber auch schon auf 4800 Metern Höhe.
Trotz meines langsamen Tempos muss ich immer wieder Atempausen machen. Meine Beine sind auch so so schwer – langsam merke ich die vielen Kilometer der letzten Tage in meinen Knochen.
Ich frage mich auch, ob meine Muskeln bereits weniger Sauerstoff bekommen oder ob der verringerte Sauerstoffanteil nicht so weit reicht.
Mit irgendetwas muss man ja seine Gedanken beschäftigen. Auf dem Weg sehe ich eine leere Müllverpackung eines Salbutamol-Inhaltor und denke mir na Prost.
Salbutamol vernebelt man z.B. bei Asthmaanfällen oder COPD, wenn die Bronchialmuskulatur sich so stark verengt, dass man Atemprobleme hat. Es entspannnt die Muskulatur, erweitert die Gefäße und erleichtert die Ausatmunug. Gar nicht so dumm, sowas als Notfall auf der Höhe dabei zu haben, aber ich denke mir – hoffen wir, dass ich es nicht brauchen werde haha.
Ein kleines Stückchen vor mir kämpfen sich zwei Nepalesen ans Ziel. Irgendwann höre ich plötzlich lautes Jubeln und auf einmal fühlen sich meien Beine viel viel leichter an. Der Endspurt beginnt wohl 😉
Und dann komme auch ich beim ersten Schnee an. Wahnsinn :‘) Der See ist noch etwas weg, aber ab hier hat man es fast geschafft. Es ist so endlos weiß in alle Richtungen.
Ehrlich gesagt dauert es bei mir erst eine Weile, bis das Überwältigungsgefühl einsetzt. Wahrscheinlich bin ich einfach zu kaputt, aber anfangs denke ich mir – hmm ok ganz cool.
Als ich durchgeatmet habe und angekommen bin KNALLT die Freude und die Überwältigung auf mich herein.
Ich befinde mich gerade auf 5000 Metern Höhe ALTEEEER. Und alles ist weiß!! Und überall um mich herum sind riesige Berge. Holy moly.
Alle Anspannung und Anstrengung fällt erstmal ab und ich genieße einfach nur jede Sekunde dieses Moments.
Schnee liebe ich ja sowieso und jetzt bin ich wirklich in einer reinsten Schneewelt gelandet.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich es jetzt wirklich geschafft habe und hier bin.
Wir machen eine kurze Pause, dann geht es weiter zum See. Vielleicht kam das Abfallen der Anstrengung zu früh, denn diese nächsten 15min sind nochmal echt hart für mich. Wir laufen etwas querfeldein, weil das viel schöner es. Es geht nicht mehr wirklich bergauf, aber ich bin ganz schön angestrengt.
Ich sinke drei Mal hintereinander tief im Schnee ein, bin danach fix und fertig und total außer Atem. JUP – hallo Höhe; die Luft ist wohl etwas dünn und unerwartete Anstrengung ohne kontrolliertes Atmen ballert. Ich fange mich aber wieder.
Allgemein merke ich aber schon, wie ich müde werde. Das liegt wohl auch daran, dass ich um 4 Uhr morgens aufgestanden bin, ne harte Wanderung hinter mir habe und jetzt am Ziel bin. Aber es ist schon spannend, zu spüren, wie der Körper langsam runterfährt.
Wieder motivieren tut mich ein rieisger Wegabschnitt voller Eiskristalle. Es ist so wunderschön und ich knackse mit meinen Füßen das Eis kaputt – das Geräusch ist wundervoll.
Unter den Eiskristallen fließen kleine Wassermassen, die von der Sonne schon zerschmolzen wurden.
Allgemein ist das Übers-Eis-Laufen ein Spiel mit dem Feuer, weil meine Schuhe nur halb wasserdicht sind.
Bisman sagt gerade „Careful“, als ich mit meinem einen Fuß tiefer einbreche als zuvor und einen nassen Fuß hab. Hätte man ja nicht vorhersehen können haha, es macht mir aber gar nichts.
Bisman meint, dass er es toll findet, wie abenteuerlich ich bin, und dass ich jede kleine Gelegenheit ausnutze und erforschen möchte. Da hat er tatsächlich recht: wann habe ich je wieder die Möglichkeit auf 5000 Metern über Eiskristalle zu laufen.
Wen interessiert da schon ein feuchter Fuß. Das Kompliment freut mich wirklich sehr.
Ja und dann. Kommen wir auch schon beim See an. Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe. Der See liegt auf 4019 Metern und wir schauen von oben auf ihn herab. Mein Navi sagt 4990m und ich find’s ziemlich frech, dass es mir nicht die Fünftausend gönnt haha.
Ich klettere sogar noch aufs Hausdach, um es zu probieren (Albern ich weiß haha, wen interessiert diese Zahl). Dabei mache ich einen kleinen Hops aufs Dach, bedenke nicht, dass ich mit meinem Bein dick im Schnee einsinken werde und mache einen halben Bauchplatscher ins Weiß. Hahaha och man – und die 5000 erreiche ich trotzdem nicht.
Der See ist gefroren und komplett mit Schnee bedeckt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich den See vermutlich gar nicht erkennen. Trotzdem ist dieser ganze Moment wahnsinnig besonders, surreal und atemberaubend..
Die Nepalesen sind total nett und versorgen mich mit einem Stück Kitkat und Mandelwasser, was einem wohl Energie geben soll.
Das Kitkat ist das beste, was ich je gegessen habe.
Wir machen alle gemeinsam zahlreiche Bilder, unterhalten uns, lachen und genießen einfach, dass wir angekommen sind.
Es verblüfft mich so sehr, dass wir auf 5.000 Metern sind und über uns soo viele Berge in die Höhe ragen.
Ich muss natürlich beweisen, dass auch auf 5000 Metern noch ein Handstand möglich ist, also wird das gemacht. Etwas dünn ist die Luft schon – das hat sich schonmal leichter angefühlt haha.
Wir verbringen mehr Zeit dort oben, als gedacht und bald meine ich, dass ich langsam wieder runter möchte. Ich glaube, das ist einfach schlauer für meinen Körper.
Der Weg nach unten geht natürlich viel schneller – ist gleichzeitig aber auch komplette Folter. Man spürt richtig die Erschöpfung und meine Beine wollen einfach nicht mehr. Seit 4 Uhr morgens sind sie ja auch schon im Dienst… Mittlerweile ist es ca. 9 oder halb 10. Ich laufe mehr oder weniger wie ein Roboter einfach nur schnurstraks nach unten. Ein Fuß vor den anderen. Ein Fuß vor den anderen.
Ich bin recht fix unterwegs – alle anderen sind hinter mir.
Die letzen Meter zum Basecamp sind Folter. Ich will einfach nur noch ankommen. Die letzten Minuten werden zur Qual und ich zähle gefühlt nur noch die Sekunden runter. Ich sehe schon das Camp, aber es kommt einfach nicht näher.
Da begrüßen mich mal wieder meine liebsten Freunde – zwei wunderschöne Schmetterlinge; in orange und gelb. Und ich weiß, dass ich bald da sein werde. Der eine weist mir sogar eine Weile den Weg.
Dann habe ich es auch endlich geschafft und ich bin SO TOT.
Ich gehe kurz in mein Zimmer und ziehe mich um, dann esse ich zum „Frühstück“ eine Nudelsuppe mit extra Knoblauch.
Ich bin so platt, ruhe mich aus und höre die drei ???.
Wir sind heute schon seit 7h unterwegs – und eine 3h Wanderung kommt noch. Ach du Heilige.
Ich lege mich eine Weile ins Bett und stelle fest, dass unsere Pause schon zu lang war. Wie soll ich mich denn jemals noch wieder aufraffen??
Naja, das wird dann wohl gemacht und gegen 1 geht es weiter. Ich finde schnell meine Motivation wieder, merke den Tag, den ich bereits hinter mir habe aber so ordentlich.
Am Anfang variiert es zwischen flachen und nur leicht ansteigenden Passagen. Dann geht es immer mal wieder recht steil bergab.
Und dann geht es ein Stück lang so steil nach oben.
Das Schlimmste daran ist, dass man ja weiß, was man gestern alles runtergelaufen ist. Deswegen sind Rundwege einfach besser hah.
Ich kämpfe mich durch und im Endeffekt ist das steile Stück sogar viel viel kürzer als gedacht. Auch gut hehe.
Wir kommen wieder an den Felsen vorbei, die mich gestern so aus den Socken gehauen haben.
Mich überrascht es mal wieder auf traurige Weise, wie abgeschwächt dieses Gefühl beim zweiten Mal ist. Es wirkt fast normal. Klar – man kennt es halt schon und ich bin auch einfach platt vom Tag. Und ich habe heute schon so viel Erstaunt-Sein und Überwältigung aufgebraucht. Aber trotzdem ist das so schade.. Najaaa an das Gefühl erinnere ich mich trotzdem immer noch!
Meinem Rücken geht es aus dem Nichts mal wieder gar nicht gut und mein eines Knie macht auch Faxen. Ich hoffe, das ist morgen wieder besser. Wir sind jetzt auch schon bei Tag 7 (WIE VERRÜCKT) – da darf ich es meinem Körper echt nicht übel nehmen, dass er sich hin und wieder meldet. Toi Toi Toi: Bisher verläuft alles ziemlich reibungslos. Mal abgesehen von den tausend kleinen und großen Blasen an meinen Füßen.
Weiter geht’s und ich merke, dass ich den Rhythmus und das Wandern mal wieder sehr genieße. Ich habe gefühlt jetzt ein neues Energieportal freigeschaltet und habe das Gefühl, ich könnte heute noch viel länger laufen.
So geht es also kontinuierlich weiter.
Und: Ihr werdet es nicht glauben. Die Pferde und Esel besitzen hier einfach Höflichkeit. Kein Witz – ich bin SO geflasht!! Als erstes kommt mir eine ganze Kolonne entgegen, der Weg ist aber theoretisch breit genug für mich und die Tiere.
Ich bin völlig baff, als alle einfach den Linksverkehr beachten und nach links zur Seite treten, um mir auf meiner Seite Platz zu machen. HOLY WAS?!
Allein das ist in meinen Augen schon komplett crazy, wird aber noch getoppt:
Wir kommen an einer Stelle vorbei, an der zwei Pferde einfach ihr Leben chillen und den ganzen Weg versperren.
Ich fange schon an, mir zu überlegen, wie wir das Problem am besten lösen. Da steigt das eine Pferd plötzlich ehrlich einfach ins steile Geröll nach oben neben den Weg, um uns Platz zu machen.
Ich raste aus – WIE GEIL IST DAS DENN HAHA.
Ich hole währenddessen zwei Nepalesen ein, die früher als wir gestartet sind und unterhalte mich mit ihnen die letzten Meter.
Dann haben wir schon unser Hostel erreicht und ich bin erstaunt, wie schnell das doch wieder ging.
Ich bin doch einigermaßen froh, dass wir angekommen sind.
Ich nehme Magnesium, dehne mich und tue meinem Körper etwas Gutes. Schuhe und Socken habe ich dafür ausgezogen – MANNN stinken meine Füße. 3 paar Socken, 1 paar Schuhe und bereits 8 Tage wandern. Wupsiii.
Alter halleluja, das Dehnen wird von Tag für Tag schlechter haha.. Jaja, die Muskeln sind halt schon nen ganzen Tag angespannt.
Mega dreckig vom ganzen Staub, weil ich mich hier auf dem Boden gedehnt habe, geht es dann ins Zimmer und „frische“ (dass ich nicht lache) Kleidung anziehen.
Andere Sachen in die Sonne gehängt und ab ins Gemeinschaftszimmer: Blog und drei Fragezeichen.
Ich kann der Versuchung nicht widerstehen, mir eine Pizza zu bestellen… Sie schmeckt tatsächlich echt nicht schlecht!
So verbringe ich den Abend, quatsche immer mal wieder mit den Nepalesen usw.
Als einer der Nepalesen im Zimmer rauchen möchte, meine ich kein Problem und verabschiede mich ins Bett. Das hatte ich eh vor.
Ich putze draußen am Wasserhahn meine Zähne und fülle noch mein Wasser auf, dann verabschiede ich mich.
Ich sitze noch im Bett und schreibe etwas an meinem Blog, als eine fette Motte durch mein Zimmer fliegt. Och nööö – das brauche ich jetzt echt nicht. Ich mache die Tür auf und die Motte verschwindet recht schnell. Geil, denke ich mir – das war ja einfach. Da taucht direkt die nächste auf. Als ich mich gerade um diese kümmern will, meldet sich wirklich die fetteste Schnake zu Wort. Och Mensch neeeiennnnn. Es reicht!
Motte und Schnake sitzen beide neben der Tür, also schlage ich nach einiger Überwindung mit meinem Pulli in Richtung Tür. Die Motte flüchtet, die Schnake landet vor der Tür auf dem Boden. So war das auch nicht geplant. Mit meinem Schuh will ich die Schnake rausschieben, da schwebt sie über den Boden in die Mitte des Zimmers. Komm schoooon.
Ich sehe, dass sie auf meinem Pulli sitzt. Diesen hebe ich vorsichtig hoch und bringe ihn vor die Tür. Ich werfe ihn auf den Boden. Dann sehe ich die Schnake nicht mehr und beschließe – SCHEISS DRAUF. Der Pulli schläft jetzt mit oder ohne der Schnake vor der Tür.
Ich beschließe, die Motte zu akzeptieren und gehe ins Bett. Bis sie mich wirklich so nervt, dass ich zum dritten Mal aufstehe. Da tauchen zwei weitere auf. DAS IST DOCH NICHT DEIN ERNST. Ich versuche es 2 Minuten, dann gebe ich auf. Mal etwas Gesellschaft beim Schlafen ist wohl auch ganz schön. Mit kribbelndem Gefühl am ganzen Körper sage ich Gute Nacht! Beim Einschlafen begleitet mich das Summen von idiotischen Insekten, die wieder und wieder wie irre gegen die gleiche Scheibe fliegen.
Bussi Bussis,
~Maite