Mittwoch. Der Tag startet gut. Ich freue mich auf den Tag, erst geht es ins Krankenhaus und danach holt mich Caro ab, um nach Kalk Bay zu fahren, zu bummeln und unseren Trip zu planen.
Im Krankenhaus passieren erst einige eher unspektakuläre Dinge bis die nächste Geburt beginnt. Ich freue mich schooon.
Bei der Geburt gestern habe ich nur zugeschaut von außen. Bei dieser Geburt bin ich am Kopf der Mutter, halte Kinn und das eine Bein und bin die nächste Ansprechpartnerin der Mama. Also gebe ich ihr auch Anweisungen, wann sie pressen muss, motiviere sie, spreche ihr in den wehenlosen Phasen Mut und Kraft zu und versuche einfach, für sie da zu sein. Es ist eine super junge Mutter mit ihrer ersten Geburt und sie fragt nach jeder Wehe, ob das Kind schon draußen ist. Das muss ich leider immer wieder verneinen, weil sie nie kräftig und lange presst, sondern immer zu schnell wieder durchatmet. Nach langem Zusprechen und einer anstrengenden Zeit für die Mama erblickt das kleine zauberhaufte Wesen aber endlich auch das Licht der Welt und die Geburt ist geschafft. Es ist ein super super schönes Gefühl, aktiv Teil davon gewesen zu sein. Ich bin auch überrascht, wie instinktiv man in diesem Moment als Unterstützerin handelt, welche Worte man wählt, welche Stimmlage man verwendet und wie man mit der Mutter interagiert. Das Wechseln von sanfter ruhiger Stimme und gemeinsamen tiefen Atemzügen zu energischem Motivieren und Anschreien in der Wehenphase. Der Unterschied im Raum zwischen den wehenlosen Phasen und der Pressphase. Das ist einfach super cool. Und das passiert ganz von alleine – ohne dass man darüber nachdenkt.
Nach ein paar weiteren bekannten Krankenhausaufgaben, holt Caro mich auch schon mit dem Uber ab und es geht ab nach Kalk Bay
Dort ist ein süßer kleiner Hafen, kleine Cafes und kleine Läden. Da ich am Verhungern bin und wir außerdem Internet für unsere Reiseplanung brauchen, setzen wir uns in ein kleines Cafe, bestellen uns etwas zu trinken bzw. zu essen und fangen an zu recherchieren. Unsere Reiseroute wird die garden route sein, das ist eine typische Strecke hier, um kleine und große Städte entlang der Küste zu entdecken. Ich hasse ja recherchieren, aber wir schauen einfach ein wenig nach der Route, nach Hostels und nach einem Mietauto. Gebucht und gefixt wird das eh alles erst später – alles soll super spontan werden. Nur das Auto ist wichtig, also wird ein Car rental angeschrieben, das mir hier empfohlen wurde. Die Antwort kommt erst am nächsten Tag oder so. Also heißt es da erstmal abwarten – ohne Auto wird das nämlich nichts…
Das Cafe ist übrigens super süß, die Kellner:innen sind total freundlich und mein Burger schmeckt fantastisch

Nachdem der Magen voll ist und wir wenigstens ein bisschen Plan von unseren Zielen haben, wollen wir ein bisschen durch die Läden bummeln. Es ist gerade allerdings Load Shedding und alle Geschäfte sind ziemlich dunkel. Allgemein catcht uns das Bummeln heute irgendwie nicht so sehr und wir haben beide nicht mehr so viel Lust. Wir landen noch auf einem Flohmarkt, probieren beide in einer winzigen Toilette ein paar Sachen an, die alle nicht passen und beschließen, aufzugeben. Also laufen wir noch ein bisschen durch die Straße und setzen uns dann auf die Steine am Wasser.
Abgesehen vom Shoppen sind wir beide heute nicht so gut drauf… Wir kennen beide nicht so richtig den Grund, reden aber ein bisschen über alles und über Gott und die Welt und am Ende sieht meine Welt schon wieder ein Stückchen schöner aus. Wir nehmen ein Uber nach Hause und ich freue mich erschöpft auf mein Bett. Einerseits ist es super cool, direkt nach der Arbeit Unternehmungen zu starten, weil man nicht mittags so zuhause versackt und noch dazu eine Uberfahrt spart, andererseits bin ich danach dann auch immer total kaputt. Das Bett ist dann aber immer eine schöne Belohnung!
Bevor mein Reiseblog jetzt aber ins Bett geht, muss ich noch einem Geburtstagskind unter meinen Bloglesern gratulieren. Ich glaube, da wird heute jemand 84 wohooow.
Happy happy Birthday Opa, ich denke heute ganz fest an dich und schicke ganz viele Bussis an dich von Südafrika nach Deutschland.
Ich kann dich von hier ja leider nicht anrufen, deswegen dachte ich, du bekommst einen Ehrenplatz hier in meinem Blog. Ich hoffe ihr habt es heute krachen lassen.
Gute Nacht bussi bussis,
~Maite