Wind, Wind, Wind und Karaoke :)

Donnerstag. Im Krankenhaus passiert nicht viel Spannendes… Ich kann das alles eigentlich in einem Satz zusammenfassen: Ich komme wahnsinnig gut mit meinem neuen Häkeltop voran…
Also geht es um halb zwei schon wieder nach Hause und Couscous Salat zum Mittagessen machen.
Die Tagesaktivität soll heute eher ruhig gestaltet werden, weil ich am Abend zum Karaoke verabredet bin und aus vergangener Erfahrung weiß, dass ich nach nem vollen Tag keine Lust mehr auf Feiern habe.
Also lese und häkel ich ein wenig und fahre dann mit Caro zusammen an den Backoven Beach. Sie will von da aus joggen gehen und ich will einfach nur die Sonnenstrahlen genießen. Irgendwie bin ich total ausgelaugt und die Uber Fahrt durch den Stau der Stadt macht mich fertig. Ich bin irgendwie schlecht gelaunt und kaputt.
Eigentlich habe ich gut geschlafen, ich weiß gar nicht was los ist, aber ich akzeptiere es einfach so und versuche, das beste draus zu machen 🙂 am Strand angekommen, merke ich dass ich aus Versehen die falsche Adresse eingegeben habe und wir zu weit links gelandet sind. Das macht aber nichts. Wir klettern ein wenig über die Felsen, um zu unserem Zielstrand zu gelangen bis wir merken, dass wir da durchs Wasser nicht mehr weiterkommen. Also geht es hoch zur Straße um dann so mit nackten Füßen auf dem schwarzen heißen Beton zum ersehnten Strand zu kommen.
Der Zugang zu diesem Ort ist total schön und ein wenig versteckt, deswegen ist es da auch eher immer leerer.
Eine kleine Steintreppe über Kies und Staub, die irgendwann durch dichtes Schelf zum wunderschönen türkisen Wasser und den in der Sonne glänzenden Felsen führt. Der Wind ist so stark, dass uns der Schelf ins Gesicht klatscht und so windig bleibt es dann auch unten im Sand.. naja gut – Caro macht sich auf zum Laufen, ich passe auf die Sachen aus, suche mir ein Plätzchen hinter einem Felsen und fange an, zu häkeln.
Der Wind ist extrem laut und kommt in kurzen Böen angeschossen, um dann nach einem kurzen mächtigen Getöse wieder hinter den Felsen zu verschwinden.
Die Pausenzeiten, in denen man aufgrund der Windruhe die Hitze der Sonne deutlich auf der Haut spüren kann, sind leider immer kürzer als gewollt. Dann weht mir der kalte Wind auch schon wieder Gänsehaut auf meine gebräunte Haut.
Nach ca. 20 Minuten kommt Caro wieder zurück und erzählt, dass der Wind sie oben an der Straße jedes Mal fast weggeweht hat und sie deswegen bald wieder umgekehrt ist haha.
Wir gehen ins Wasser – hier sind überall Felsen, deswegen setzen wir uns ins flache Wasser in eine kleine Lücke und legen uns einfach so nach hinten ins kühle erfrischende Nass 🙂 Wellen erreichen diesen Strandabschnitt eher nicht, deswegen sind die zahlreichen Felsen auch kein Problem.
Ich schließe die Augen, lege mich flach ins Wasser und spüre, wie der starke Wind mich einfach über das Wasser fliegen lässt. Das fühlt sich mal wieder an wie pure Freiheit und meine Anspannung und schlechte Laune wird genau so plötzlich wie sie gekommen ist einfach vom Wind wieder mitgenommen und davongetragen.
Caro muss jetzt auch schon wieder los zu einem Open Air Kino und ich bleibe noch am Strand.
Beim Baden habe ich eine Stelle gesehen, die wirklich fast vollständig von Felsen umgeben ist und da finde ich tatsächlich sogar fast vollständigen Windschutz JIPIIEEEE. Ich mache mir Musik an, singe und genieße einfach nur den Ort. Außer mir sind keine Menschen da und es fühlt sich so gut an, etwas nur für mich selber zu machen!

16.02.2023 Mein kleines windgeschütztes Plätzchen 🙂


Als mein wingeschützter Ort in den Schatten eintaucht, mache ich mich langsam auf den Weg, weil ich dann eh bald zum Karaoke will.
Sobald ich die Felsen verlasse, peitscht mir auch schon der Wind ins Gesicht.
Zuvor hat mich dieser Wind extrem genervt, hat meine schlechte Laune verstärkt. Ich habe nur die Lautstärke und die Einschränkung von dieser unglaublichen Naturgewalt bemerkt.
Jetzt – 2h später – drückt dieser Wind für mich das Gegenteil aus. Die größte Freiheit. Ich bin ganz alleine an diesem Strand, mache meine Musik auf volle Lautstärke und renne durch den Wind. Der Wind weht mich hin, wo immer er will – ich lasse das einfach geschehen und bewege meine Arme im Wind. Ich lache, schreie, singe und der Wind schmeißt mir meine zerzausten Haare ins Gesicht.
Anschließend fahre ich mit dem Uber nach Hause, meine gute Laune hält sich – der Fahrer lässt mich Musik machen und ich lasse mit guter, lauter Musik Kapstadt an mir vorbeiziehen.
Zuhause angekommen mache ich mir etwas zu essen und telefoniere mit Mama und Papa. Das ist total schön – ein Stückchen Zuhause hier haben und wie immer ein paar kluge Ratschläge fürs Leben abholen hihi 🙂
Ab geht’s zum Karaoke, ich erfahre allerdings, dass man sich da früh eintragen muss, um überhaupt singen zu können, weil es immer super voll ist. Und wir kommen etwas spät, deswegen wirds von uns heute keinen bezaubernden Karaoke Auftritt geben, aber wir genießen den Abend in der Bar und tanzen einfach und singen so ohne Mikrofon ein bisschen mit. 🙂 Macht auch total Spaß. Zwischendurch geht es zum südafrikanischen MC Donalds Ersatz – spannend das mal zu sehen, ich hab aber selber keinen Hunger.
In der Bar trifft man auch wieder etliche Menschen, die man schon kennt – das ist wirklich einfach DIE Standard Bar in Kapstadt für junge Leute und Studenten.
Irgendwie cool! So eine riesige Stadt und alle finden sich immer wieder hier zusammen.
Nach einem schönen Abend geht es dann auch ab nach Hause und ich falle totmüde ins Bett. Nur noch knapp 5h dann muss ich auch schon wieder aufstehen oh jeee der Tag morgen wird anstrengend…

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