Samstaaag <3
Es wird erstmal ausgeschlafen und ein bisschen Schlaf getankt – da fühl ich mich direkt wieder frisch und fit!!
Ein ausgiebiges Frühstück und dann entscheiden Caro und ich, nach Noordhoek zu fahren. Dort gibt es einen wunderschönen Strand, zu dem man wohl ganz gut hinwandern kann. Wir haben keine Wanderroute gefunden, aber auf Google Maps kann man das einigermaßen sehen. Deswegen fahren wir einfach Mal hin und versuchen unser Glück.
Der Uber Fahrer setzt uns ab vor einer Art Zollhäuschen – die Autos müssen zahlen, um da durch zu fahren, deswegen endet unsere Uberreise hier 🙂
Der Ausblick ist jetzt schon atemberaubend, die Straße führt direkt am Meer lang, neben uns erstreckt sich der türkise Ozean, traumhafte Felsen und kleine Häuschen.
Wir lesen Fußgängerweg und laufen da einfach Mal los. Dieser „Fußgängerweg“ endet ziemlich schnell wieder und wir laufen einfach an der Straße lang. Wir sind ein bisschen verloren, wissen nicht so richtig wo der Start unserer Wanderung ist. Ein Parkranger hält bei einer Gruppe von Frauen, die falsch geparkt haben. Den schnapp ich mir und frage ihn nach dem Anfang des Wanderweges. Er meint, er kann uns bis zum Anfang ein Stück mitnehmen und wir hoppsen bei ihm ins Auto – super cool.
Am Startpunkt abgesetzt und die Wanderung kann beginnen. Es geht durch traumhafte Natur, an Felsen entlang und die ganze Zeit das endlose, weite Meer im Blick.
Es ist extrem windig, teilweise muss man echt aufpassen, dass man nicht in einem blöden Moment erwischt wird. Der Wind schiebt einen schon ordentlich weg und wenn man grad das Gewicht auf ein Bein verlagert hat, wird’s manchmal ganz schön wackelig.
Wir haben keine Ahnung, wie lange die Wanderung geht, fragen aber Leute, die uns entgegenkommen, wissen dass wir das schaffen können und weiter geht’s.
Wir arbeiten uns Schritt für Schritt auf den Gipfel zu und jedes Mal, wenn man denkt, der Ausblick kann gar nicht schöner werden, erstreckt sich eine noch tollere Natur vor den Augen. WOW.
Oben angekommen, gibt es eine Gipfelrast und eine kleine Stärkung. Der Ausblick ist unfassbar.
Wir wollen einen anderen Weg runterwandern als hoch, deswegen umrunden wir den Gipfel und finden tatsächlich einen anderen Weg nach unten.
Zumindest etwas, das aussieht wie ein Weg. Es ist viel Kletterei dabei und zwischenzeitlich haben wir tatsächlich Probleme zu entziffern, wo der Weg jetzt eigentlich langgehen soll. Teilweise muss man einfach an Felsen lang klettern oder einmal komplett durchs Gebüsch. Ich laufe vorne weg und entscheide einfach immer nach Bauchgefühl, wo’s wohl langgehen muss – irgendwie cool!
Wir zweifeln manchmal daran, ob das wirklich so richtig ist, was wir hier machen, bleiben aber tapfer dabei. Irgendwann hören wir Stimmen hinter uns und werden darin bestätigt, dass es hier tatsächlich lang geht 🙂
JIPIIEEEE wir müssen nicht alles wieder hoch.
Ach ja ich hab auf dem Runterweg noch gar nicht den UNGLAUBLICHEN Ausblick erwähnt. Wir sind auf der anderen Seite des Berges, deswegen erstreckt sich vor uns ein riesiger weißer Sandstrand, man kann Surfer im Wasser und den tollen blauen Ozean mit unterschiedlichsten Farbfacetten sehen. Wahnsinn.
Dieser Strand da unten ist auch unser Ziel und wir kämpfen uns nach und nach zur ersehnten Erfrischung im Wasser voran.

Irgendwann bekommen die winzigen Menschlein am Strand eine Form, irgendwann kann man die Farbe der Kleidung erkennen, irgendwann sogar Gesichter. Wir kommen immer näher.
Am Strand angekommen können wir unser Glück kaum fassen. Der Sand peitscht gegen die Beine, der Wind weht ins Gesicht und das Wasser ist kristallklar. Einfach wunderschön und türkis – es ist hier gefühlt noch viel viel kälter als überall sonst, aber das lohnt sich definitiv.
Neben uns badet ein Hund im Wasser und der strahlt das gleiche Glücklichsein aus, was auch wir empfinden – und mit dem riesigen Lächeln auf unserem Gesicht auch zeigen.
Nachdem wir lange genug im eiskalten Wasser gebadet haben, geht es ab ins Uber und nach Hause.
Essen machen und danach wird sich um Kostüme gekümmert, wir sind nämlich zum Dutch Carnival eingeladen!
Da wir mit unseren Reisebackpacks natürlich kein Kostüm mal eben parat haben, hatten wir uns die Tage davor schon ein paar Gedanken gemacht.
Online sind wir auf ein Traubenkostüm gestoßen haha. Du ziehst dir ne Mülltüte über und befestigst ganz viele rote bzw. grüne Ballons an dir – je nachdem welche Traube du eben sein willst.
Caro wird grün.
Ich werde rot.
Im wahrsten Sinne des Wortes 😉
Und los geht’s Ballons aufblasen wie die Weltmeister. Manche haben echt ne schlechte Qualität und platzen mir einfach ins Gesicht – allgemein ist die Aktion aber echt super lustig. Andere Mitbewohner:innen sind auch in der Küche und machen sich über uns lustig.
Gegen Ende wirds auch ein bisschen nervig, aber dann haben wir es endlich geschafft.
Jetzt fehlt nur noch die passende Kopfbedeckung. Da wir vergessen haben, uns irgendwo auf der Straße Zweige mitzunehmen, gehen wir auf unsere Terrasse und kürzen heimlich unseren Balkonstrauch ein wenig. Upsiiii sorry Vermieter…
Geschminkt, eine Traube auf die Wange gemalt, Mülltüte übergezogen und das Outfit ist perfekt.

Los geht’s – ein Uber bestellen. Ayayay der denkt auch wir sind irre. Die Uberfahrt verlangt mir wirklich alles ab, ich kann mich schon beim Einsteigen absolut nicht halten vor Lachen – es ist einfach zu gut. Caro und ich mit Müllsäcken und Ballons hinten auf die Sitze gequetscht. Ich kann Caros Gesicht kaum sehen hahahah.
Der Fahrer ist zum Glück n cooler Typ und so ist die gesamte Fahrt echt sehr amüsant.
Angekommen stellen wir mit ziemlich großer Peinlichkeit fest, dass außer uns fast niemand verkleidet ist. Die Deutschen Mal wieder, aber alle feiern die Kostüme und somit ist das auch nicht so schlimm. Nach und nach trudeln auch ein paar mehr verkleidete Leute ein.
Naja gut – der Abend macht echt Spaß. Es ist loadshedding also wird bis das Licht wieder an ist erstmal mit Kerzen Karten gespielt. Ich verliere schon nahezu alle Ballons, weil ich schlecht geknotet hab – irgendwann wird es eh so heiß unter der Müllplastiktüte und ich zieh mein Kostüm aus, habe drunter aber ein Lila Top an und der Zweig aufm Kopf ist auch noch da – also immer noch verkleidet 😉
Dann ein bisschen Bierpong – Caro und ich spielen gegen Franzosen, die sich als ziemliche Idioten herausstellen.
Caros Papa ist Franzose, also versteht sie alles, was die Franzosen sagen. Und die hören nicht auf drüber zu reden, wie schlecht wir denn spielen und noch unschönere Sachen. Deswegen haben wir einfach absolut keinen Bock mehr aufs Spiel, lassen die stehen und beschäftigen uns anders. Das zeigt Mal wieder, dass man auch in nem fremden Land aufpassen sollte, was man sagt. Abgesehen davon, dass das sowieso unter der Gürtellinie war.
Aus Protest zerplatzt Caro nach dem Spiel alle ihre Ballons, um ihre Wut rauszulassen. Wir laufen also beide als nackte Trauben herum haha.

Bald geht’s nach Hause, noch was kleines essen und ab ins Bett 🙂
Bussi Bussis,
~Maite