Sonntag.
Wie immer ein frühes Aufstehen und dafür aber ein sehr gemütliches Frühstück. Ihc habe mich noch nicht entschieden, was ich heute machen will. Morgens wird aber auf jeden Fall erstmal Wäsche gewaschen.Das ist echt dringend wieder nötig und mit der Handwäsche und diesem riesigen Berg kann das auf jeden Fall erstmal eine Weile dauern. Siva und Sabeena verabschieden sich recht früh – sie fahren heute in sein Elternhaus und verbringen dort den Tag. Ich habe also das Haus für mich alleine hehe.
Dieser Morgen ist einfach nur friedlich und toll.
Ich nehme alles – Waschpulver, Kleidungshaufen, Wanne und mein Tablet – mit nach draußen, setze mich in die Sonne, mache eine Serie an und genieße einfach die Ruhe.
Die Langsamkeit, die Hektiklosigkeit und den Frieden. Keine Eile, niemand der Stress macht, kein Gefühl, dass ich schnell machen muss oder irgendwo hinmuss, kein Zeitdruck. Keine Angst, dass ich irgendetwas da draußen verpassen. Ich bin einfach zufrieden in meiner kleinen eigenen Welt hier und lasse es ganz ganz ruhig angehen. Ich koche Wasser auf und beginne mit dem Waschen. 3 Fuhren mache ich und ich glaube insgesamt nehme ich mir für den ganzen Spaß 2h. Immer wieder Wasser aufkochen, ca. eine halbe Stunde drinnen lassen, auswaschen, auswringen und aufhängen. Aus der Serie wird irgendwann Musik, dann eine Folge der drei Fragezeichen. Dazu begleiten mich dauerhaft die Sonne und die riesigen Berge.
Ich weiß auch nicht, es ist ja eine ganz normale Haushaltsaufgabe, aber für mich gefühlt ein Tageshighlight – ich fühle mich einfach so ruhig, ohne Gedanken, die durch meinen Kopf schießen und ohne jeglichen Druck. Immer wieder mache ich einen Abstecher zum Kühlschrank und löffele ein Stückchen aus der Melone heraus. Die perfekte Erfrischung im Kontrast zur bollerheißen Sonne.
Gegen Ende bin ich dann doch froh, als alles fertig ist. Denn als die letze Runde in der Wanne ist, schiebe ich zwischendurch meine Sportroutine ein und vergesse, dass ich die noch dort drinnen hab ayyy. Also ist dann doch etwas Erleichterung dabei, als alles hängt. Nach dem Sport fühle ich mich aber wie immer total gut und beschließe, nach Sauraha zu meinem Stamm-Flussplatz zu fahren und vorher auf dem Weg noch irgendwo essen zu gehen.
Ich ziehe mich an, mache alles Klarschiff und schließe die Tür ab. Das mache ich tatsächlich gerade zum ersten Mal und ich brauche locker 3min. Die Tür wird nur mit einem Vorhängeschloss gesichert, und in meiner Welt bisher schließt man dieses einfach, indem man es zusammensteckt und Druck ausübt. Nachdem 10 Versuche fehlgeschlagen sind denke ich mir, samma bist du einfach zu blöd? Ich finde heraus, dass das Tor wie ein normales Türschloss funktioniert und man einfach absperren muss. AHA, dann kann es also endlich losgehen und ich steige auf mein Fahrrad.
Nach Sauraha müssten es etwa 40min sein und ich weiß schon, wo ich essen möchte: Im Restautant, wo ich mit den beiden Mädels war. Das Essen hat mir zwar nicht soo gut geschmeckt, aber der Ort war so schön und die Speisekarte ist ja lang.
Die Fahrt ist echt ziemlich anstrengend und ich bin fix und fertig von der Hitze, als ich ankomme.
Ich setze mich hin, höre drei ??? und bestelle ein Zitronenwasser und gebratenen Reis.
Das Zitronenwasser ist SO GEIL!! Ich bin am Verdursten und dieses Gedank hat KOHLENSÄURE!! Die habe ich seit Wochen vermisst und immer nur bei einer Cola bekommen. Es ist soo unfassbar erfrischend. Währenddessen kommt ein Mann zu mir und zeigt mir zwei Krokodile, die im Wasser schwimmen. Ganz alltäglich… WIE COOL! Man sieht nur die zwei Höckerchen, die beim Schwimmen aus dem Wasser ragen als würden sie sich an etwas heranpirschen.
Das Essen kommt mit einem zweiten Wasser und diesmal werde ich nicht enttäuscht – ich bin happy und genieße es, an diesem Ort zu sein.
Ich sitze hier eine ganze Weile, bis ich mich erinnere, dass ich ja eigentlich noch woanders hinwill.
Also bezahlt und auf geht die Reise. Sollten nur etwa 10 Minuten sein. Auf dem Weg halte ich nochmal kurz an und packe einen Lolli und 3 Äpfel ein. Ein Snack und für morgen oder sooo.
Dann sehe ich selber ein Krokodil im Wasser schwimmen – cooolioo hehe. Auch superweit weg, aber direkt daneben spaziert einfach eine Frau seelenruhig im Wasser. Keine Ahnung, ob sie nichts davon weiß, oder ob es ihr einfach egal ist haha.
Dann fahre ich auch noch an Elefanten vorbei. Sie sind angekettet, was mich unglaublich sauer macht, aber ich kann trotzdem nicht anders, als stehen zu bleiben. Das sind so majestetische Tiere und mir steht jedes Mal, wenn ich sie sehe halb der Mund offen. Einfach toll! So groß und weise irgendwie.
An meinem Lieblingsspot angekommen sitzen oben auf der Wiese wie immer einige Leute, aber unten am Fluss, wo ich mich mit meinem Handtuch hinlege, bin ich alleine.
Ich sonne mich, lese, schlafe ein Weilchen und mache mir einfach einen entspannten Tag.

Gegen halb sechs beschließe ich, mich langsam auf den Weg zu machen – da kommt ein Nepalese zu mir, der meint, dass ich hier nicht sein darf. ÄH ok?!
Ich sage ihm, dass ich eh gerade gehen wollte und packe zusammen.
Oben will ich gerade aufsteigen, als ich mit einer Belgierin ins Gespräch komme. Sie beobachtet gerade ein Nashorn, das in der Ferne im Fluss badet, und das ich dann auch noch zu sehen bekomme. Tollll hihi. Sie ist supercool, hat sowohl Job als auch Wohnung gekündigt und reist jetzt seit 7 Monaten um die Welt. Wie beeindruckend. Sie ist eine total coole Socke und ich liebe ihre lockere Art.
Einen nepalesischen Guide namens Susu hat sie auch dabei und fragt mich, ob ich auf deren Jungle Walk mitkommen möchte.
Als ich erfahre, dass der nicht so lange dauern wird, sage ich dazu gerne ja. Es soll für mich nur nicht zu lange dauern, weil ich eigentlich noch heimfahren will, bevor es dunkel wird.
Wir kommen in ein total spannendes Gespräch und ich genieße ihre Anwesenheit total. In 2 Tagen fliegt sie nach Australien weiter wowi. Susu kümmert sich um mein Fahrrad, stellt es irgendwo ab und holt uns dann wieder ein.
Wir spazieren so durch die Gegend, bis Susu meint, dass dort ein Babylefant ist.
Mit meinen blinden Augen brauche ich ewig, bis ich ihn erkenne und merke dann, dass das einfach nur mein verhasstes Elefant-Breeding-Center ist. Da nimmt das die ganze Freude wieder weg und wir laufen weiter.
Ich überlege nach einer Weile, ob ich umdrehen soll, um mit meinem Fahrrad loszudüsen. Da meinen die beiden, dass sie sich nur für ein Getränk und eine Kleinigkeit in das Restaurant setzen wollen und wir dann gemeinsam wieder zurückgehen können.
Mara gibt mir eine Cola aus. Wie lieeeeb :‘) Die holt mich mal wieder zurück, ich glaube heute ist der heißeste Tag seit Langem und es ist wirklich kaum erträglich, sobald man sich nur ein paar Meter bewegt.
Für die beiden gibt es noch Chatpat, ich lehne dankend ab haha, mir wird schon beim Gedanken schlecht. So schlimm war es gar nicht, aber jedes Mal, wenn ich jetzt daran denke, wird mir aus irgendeinem Grund schlecht.
Trotzdem genieße ich alles an dieser Begegnung. Einfach spontan, frei und ungezwungen und alle haben Spaß dran.
Anstatt schon zuhause rumzuliegen, sitze ich hier mit zwei tollen Seelen und unterhalte mich. Schade, dass sie in 2 Tagen schon wieder fliegt. Mittlerweile glaube ich, ich habe hier eine Spezialität für diese Leute haha – jeder Mensch, den ich mag, fährt direkt wieder.
Aber ich bin dankbar für diese Begegnung.
Sie haben aufgegessen und ein Freund von Susu steht mit einem TukTuk bereit, sodass wir damit zurückfahren können. Entspanntttt und geil – wollte hier auf jeden Fall noch einmal TukTuk fahren; das habe ich bisher noch nicht gemacht.
Mara fragt, ob sie fahren darf – was sie dann auch macht. Wie geil haha, sie hat es noch nie gemacht und wir ruckeln erstmal los.
Dann hat sie aber ziemlich schnell den Dreh raus. Mit mir hinten drin sitzt Ginger, Susus Hund, und die ist wirklich so süß. Leistet mir gute Gesellschaft.
Als wir ankommen, zeigen die beiden mir noch das Baumhaus, in dem Mara übernachtet und Susu gehört hier zu den ‚Angestellten‘
Es sieht so cool aus und ist echt Recht hoch in den Bäumen. MEGA!
Mittlerweile ist es auch dunkel – hab ich ja perfekt gemacht haha, aber naja.
Ich verabschiede mich mit einem dicken Drücker von Mara und Susu bringt mich zu meinem Fahrrad. Dann düse ich los, frage drei Mal nach dem Weg und weiß dann wieder, wo ich bin.
Auf der Fahrt schalte ich plötzlich versteckte Kräfte frei. Ich schieße nur so durch die Straßen, das Fahren macht so unglaublich viel Spaß und ich find’s echt wenig anstrengend für diese Geschwindigkeit.
Zwischendurch ist es ohne Straßenlaternen echt immer sehr dunkel, da muss ich immer etwas aufpassen, aber alles klappt.
Zwischendurch ruft Siva mich an, wann ich komme. Ich sage 20min und merke direkt nachdem ich aufgelegt habe, dass das viel zu optimistisch ist haah.
Nach 20min schaue ich auf die Karte und diese sagt „15min mit dem Auto“
Ich sehs als Challenge und düse tretend los. Die freigeschalteten Kräfte wirken immer noch und ich zische die Straße entlang. Nach weiteren 20min komme ich Zuhause an und bin von mir selbst beeindruckt haha. Dann schwitze ich natürlich erstmal wie irre. Ventilator, Abendessen und nach einem tollen Tag ab in die Heia.
Verrückt, dass morgen wieder Montag ist.
Bussi Bussis,
~Maite
Alsoooooo Gottfrieds Kühe sind ehrlich gesagt bissi hübscher :o)
.. Tuk Tuk….❤️
Kuss Mama