Museum, Party und Kranksein

Heute Morgen geht’s mir schon wieder n Stückchen besser.
Das Wetter ist aber eher so mäßig. Es regnet und ist super bewölkt. Deswegen entscheiden wir uns, in ein Museum zu gehen.
Auf dem Hinweg genieße ich den Regen total – die Luft ist super frisch und ich halte meine Hand aus dem Autofenster. Das gibt mir irgendwie ein Gefühl von Zuhause – es ist etwas kälter und meine Hand wird pitschnass. Meine Brille beim Fenster öffnen auch. NA TOLL – jetzt ist die wieder dreckig. Gut, dass ich jetzt in ein Museum geheee.
Im Museum angekommen bin ich erstmal enttäuscht… In meiner Vorstellung hatte ich ein Museum mit Holzwänden, alter südafrikanischer Kunst und vielen Skulpturen gesehen… In der Realität lande ich in einem super modernen Museum mit grellem Licht und weißen Wänden. Die erste Etage holt mich überhaupt gar nicht ab – auch die Kunsterläuterungen an den Wänden wirken für mich an den Haaren herbeigezogen und übertrieben. Ich bin schon etwas niedergeschlagen, halte meine Erwartungen für die nächsten Etagen aber trotzdem offen. Die Terasse oben ist wunderschön – eigentlich gibt es dort auch Skulpturen, die zur Zeit aber wohl nicht verfügbar sind. Ich genieße es trotzdem total: Es hat aufgehört zu regnen, aber der Wind weht mir durch die Haare und die Sonne strahlt mir ins Gesicht. Ich fühl mich wie schon so oft auf dieser Reise unfassbar frei, schließe die Augen und bin einen Moment aktiv dankbar dafür, dass ich hier sein kann.

Caro hat für mich unbemerkt, diesen wunderschönen Moment eingefangen, deswegen kann ich den jetzt auch hier mit euch teilen.

29.01.2023 F R E I !

Danach geht es eine weitere Etage nach unten und mein Gesicht ändert sich von :/ zu :).

Es gibt zwar keine Holzwände und Skulpturen, aber die Wände sind bunt angemalt und langsam sehe ich Gemälde, wie man sie sich in Südafrika vorstellt. Auch viele Gemälde, in denen ich eine tiefere Bedeutung sehe oder die einen für mich interessanten politischen Hintergrund haben. Ich bin total begeistert und bleib bei manchen Bildern eine halbe Ewigkeit stehen. Das Museum ist allerdings riesig und ich merke dann doch schnell, dass ich irgendwann nichtmehr so aufnahmefähig bin. Das wäre vielleicht eher eine 2-Tages Tour und ich bin auch immer noch angeschlagen.

29.01.2023 Equality
29.01.2023 Maite und Kathi – die Kunstkritikerinnen

Nach einem langen Museumsbesuch erreichen wir erschöpft die unterteste Etage – ich will eigentlich nur einmal schnell durch. Ändere dann aber sofort meine Meinung, weil ich vom ersten Kunstwerk schon richtig begeistert bin. Wir sind in der Jugendkunst-Etage gelandet. 13-20-jährige junge Menschen, die relevanteste politische Themen so ergreifend darstellen. Ein 15-jähriges Mädchen, dass den Konflikt zwischen den verschiedenen Geschlechterrollen darstellt, ein 18-jähriger Junge, der Rassismus in einer Weltkarte auf den Punkt bringt- ich bin unfassbar begeistert. Das ist ein schöner Abschluss dieses Museumsbesuchs 🙂

Danach wollen wir noch kurz ins Einkaufszentrum und vorher einen Kaffee trinken, finden aber erstmal weit und breit kein schönes Cafe. Wir werden alle langsam etwas nörgelich, also setzen wir uns einfach oben im Einkaufszentrum in ein recht langweiliges Cafe, trinken einen Kaffee und ich esse zu mittag noch einen Avocado Bagel.

Pui – ich glaube nach 3 Monaten Südafrika, kann ich keine Avocados mehr sehen. Aber im Moment lieeeb ich die einfach zu sehr, um mich zurückzuhalten hehe. Und hier werden die halt auch direkt nebenan angebaut.

Gestärkt geht’s dann auf zum Supermarkt. Auf dem Weg dort hin gehen wir dann durch ein ganz skurriles „Viertel“. Totale Touri-Gegend und irgendwie sieht es hier aus wie in einem amerikanischen Freizeitpark. So gar nicht südafrikanisch. Naja gut – hier gibt’s dafür nen super großen Supermarkt. Plötzlich kommen wir an einer riesigen Gruppe Südafrikaner:innen vorbei, die alle lautstark singen und dazu tanzen. Es ist wunderschön – alle wirken so zufrieden mit sich selbst und genießen einfach das Zusammensein, das Singen und das Tanzen. Sie lassen die Musik ihren Körper fluten und tragen das nach draußen. Es ist einfach magisch, dabei zuzusehen. Ich wippe am Rand ein bisschen mit und lass mich von der Energie mittragen. 15 Minuten stehen wir dort ca und es versüßt mir meinen Tag 🙂

28.01.2023 ENERGIE

Danach geht’s weiter und keine 100 Meter weiter – spielt die nächste Band afrikanische Songs. Ich bin im Himmel und natürlich will ich auch hier stehenbleiben. Bei meinen hibbeligen Füßen kann ich mal wieder nicht stillhalten. Außerdem stehe ich auch noch ganz vorne, deswegen werd ich rausgepickt und darf mal wieder vorne tanzen – YIPPIIEEEEE. Der Typ hat auch deutlich mehr Rhythmusgefühl als Leon und ich fühle mich mal wieder glücklich und schwerelos. Das sind die kleinen Momente, die ich nie vergessen werde und für die ich hier bin!

29.01.2023 Ein toller Mensch

Dann schaffen wir’s endlich zum Einkaufen, aber auch da hab ich nicht meine Ruhe… Ich werde angesprochen, ob ich eine Minute Zeit hätte für ein Interview für TIKTOK?!… Naja gut meinetwegen. Beantworte ich also, was ich gerne für eine Superkraft hätte, wie ich 8 Tage ohne Schlaf überleben würde und ob Größe für mich relevant ist. Naja – ich weiß ja nicht, ob das so den Bildungsauftrag erfüllt :p

Danach geht’s erschöpft nach Hause und zum 3. mal meinen Kartoffelauflauf essen MAAAAN wann ist der endlich weg!!! Die blöden Kartoffeln mussten weg und der Auflauf schmeckt nichtmal besonders gut… Jetzt muss ich da schon seit 3 Tagen von essen. Immer noch nicht ganz weg :l morgen letztes Mal, dann kann ich endlich was neues kochen hehe 🙂

Dann werden T-Shirts bemalt, weil wir heute Abend auf einer White Lies Party eingeladen sind: Jeder muss eine Lüge aufs weiße Shirt drauf schreiben und dann kommen im Laufe des Abends immer mehr Lügen dazu. Zum Beispiel: I don’t like parties. Oder I’m good at beerpong oder oder oder. Dann gings auch schon bald zur Party und es hat mal wieder super viel Spaß gemacht. Alle Menschen freundlich, super offen und gut drauf. Ich hab viele neue Leute kennengelernt, aber auch Spaß gehabt mit denen, die ich schon kannte 🙂 und natürlich auch ordentlich getanzt.

Ein gelungener Partyabend. Irgendwann merk ich, dass meine Stimme weg ist und dann geht’s auch ab nach Hause. Ich falle hundemüde ins Bett.

Bussi Bussis,

~Maite

2 Kommentare bei „Museum, Party und Kranksein“

  1. hallo liebe Maite 🙂

    dein blog gefällt mir sehr
    deswegen will ich gerne mehr
    so mach mir doch ein abo
    das wäre super babo!

    1. hallo liebe caro 🙂
      das finde ich ja super
      vllt schicke ich dir einen stormtrooper
      ein abo mach ich dir gern
      dann bleibst du mir nicht mehr fern!

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