Sonntag.
Am Morgen wird so gut es geht erstmal ausgeschlafen nach dem Geburtstag gestern.
Ich möchte heute unbedingt wandern gehen und dafür frage ich Phil, ob er mitkommen möchte. Gleichzeitig fragt Luisa Phil auch nach einer Wanderung, also wird die Gruppe somit auf 5 Leute erweitert.
Nach dem Wanderrouten-Aussuchen und einigem Hin und Her fahren wir um 1 dann endlich los zum Wandern.
Der Wanderweg beginnt mit einer kleinen Ruine, auf die ich natürlich erstmal hochklettern muss – das verlangt einfach meine Natur. Die ist auch echt cool und die Aussicht ist mega!
Dann geht die Wanderung richtig los – Sophia hatte sich vor kurzem den Knöchel verknackt und Emily geht nicht gerne wandern, deswegen hat die Wanderung ein paar Startschwierigkeiten.
Unterschiedliche Vorstellungen vom Tag, unterschiedliche Tempos und Launen usw…
Als ich vorschlage, dass wir uns doch dann auch einfach trennen können, wollen das die anderen nicht und alle reißen sich zusammen.
Die schnellere Gruppe geht vor und wartet erst nach längeren Strecken, sodass wir nicht alle 5min Pause machen müssen, und die langsamere Gruppe kann ruhig in ihrem Tempo weitergehen.
Abgesehen von den kleinen Spannungen anfangs ist die Natur wirklich schon wieder atemberaubend schön. Die mächtigen Berge vor uns und das endlose blaue Wasser unter uns.
Ich bin hier jetzt schon so so oft wandern gewesen – und jedes Mal ist es wieder aufs Neue so unglaublich einzigartig. Es kann gar nicht langweilig werden, weil es so unglaublich viele Möglichkeiten und Winkel gibt, von denen man dieses Naturwunderwerk anschauen kann.
Und jedes Mal gibt es wieder ein neues kleines Highlight, von dem man überrascht wird.
Diesmal sind es Wasserfälle, die wegen des Regens der letzten Tage größere Dimensionen angenommen haben als sonst.
Teilweiße überspülen sie den Wanderweg und man wird unfreiwillig erfrischt.
Für mich gibt’s nichts tolleres. Man hört von weitem schon das Plätschern der Wassermassen und die Vorfreude steigt. Dann biegt man um eine Ecke und sieht vor dem Hintergrund der wunderschönen Naturkulisse auch noch einen Wasserfall am Felsen runterlaufen, von dem man nur träumen könnte. Und spürt dann als Highlight auch noch das eiskalte Wasser auf die Haut spritzen. Unglaublich.
Danach ist es im Schatten aber schon echt frisch, deswegen geht es fix weiter in die Sonne.
Nach ein paar weiteren Metern kommt das nächste Geschenk der Natur. Aufgrund des Regens gibt es an der gewaltigen Felswand über uns überall kleine Wasserfälle, die ins Nichts führen. Und Wassermassen, die vom Wind über den Felsen gesprüht werden. Wie ein natürlicher Rasensprenger – es sieht so toll aus.
Ohne Regen hätte es das wohl nicht gegeben. Manchmal muss man auch ein bisschen Glück haben. Und sich an dem Regentag nicht beschweren, dass man weniger machen kann, sondern darauf freuen, was dieser Regen an neuen Dingen schafft 🙂
Wir stehen eine Weile da und sind alle einfach nur im Bann dieses Ausblicks.
Bald bemerken wir, dass wir eine Abzweigung verpasst haben und gar nicht mehr auf unserem Rundweg sind.
Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Umdrehen oder erstmal noch höher zum Gipfel zu wandern.
Ich möchte natürlich noch nicht umdrehen – einige von den anderen aber schon.
Deswegen teilen wir uns jetzt doch auf – Luisa, Sophia und Emily drehen um – Phil und ich machen uns auf den Weg zum Gipfel.
Es ist ziemlich angenehm, dass wir beide jetzt unser eigenes Tempo machen können – wir sind beide ziemlich gleich schnell und kommen gut voran.
Die Wanderung ist nicht so lang, deswegen erreichen wir nach 30min auch schon eine Art Gipfel. Man könnte noch sehr viel weiter wandern, aber das hat ganz andere Dimensionen und es ist schon ziemlich spät, deswegen geht es für uns ab hier wieder zurück. Es ist aber trotzdem cool, noch oben gewesen zu sein und zumindest kurz auf die andere Seite hinunterschauen zu können.
Auf dem Weg nach unten, machen Phil und ich die drei ??? an.
Wandern, Traumaussicht und ein Hörspiel?! Wunschlos glücklich 😉
Irgendwann holen wir die anderen ein und fragen uns, wie das sein kann – so langsam kann man doch nicht sein.
Da finden wir heraus, dass der Weg, den sie nach unten genommen haben, an einer Stelle vollkommen verschwunden ist wegen des Regens. Und dass sie deswegen umdrehen und alles wieder hochlaufen mussten.
Also wird der restliche Weg wieder gemeinsam bestritten.
Irgendwann wird es echt zäh, nach unten zu laufen, und ich bin froh, als wir endlich unten ankommen.
Es dauert noch eine Weile, bis wir ein Uber bekommen. Dann fahren wir zu einem Restaurant im Ort. Ich sterbe vor Hunger und bestelle mir eine Pizza mit Pilzen yipiee.
Zum trinken gibt es einen Traubenschorle – meine erste Schorle nach fast 3 Monaten waaas.
Vorher habe ich noch beim Wandern zu Phil gesagt, wie toll jetzt eine große Apfelschorle wäre. Das vermiss ich auch immer sehr, wenn ich nicht mehr in Deutschland bin.
Hier hätte ich mir niemals eine Traubenschorle bestellt – das ist alles immer viel zu süß.
Aber die anderen kennen die schon, deswegen probier ich sie und sie schmeckt wirklich perfekt. Das tut so gutttt.
Das Essen dauert ziemlich lange und ich freue mich so so sehr, als endlich meine Pizza ankommt. Schmeckt auch noch traumhaft!!
Das Timing vom Restaurant ist leider ziemlich schlecht, Sophia und ich sind schon fast mit der Pizza fertig, als die Burger von den anderen ankommen. Aber najaa.
Uns wird allen mittlerweile echt kalt – es war ein langer Tag und wir wollen nur noch nach Hause. Der Blick auf dem Weg zum Uber ist schon wieder unfassbar schön.
Ich hole uns ein Uber – bevor wir einsteigen können, spinnt die App aber vollkommen. Der Uberfahrer kann mich irgendwie nicht mehr annehmen.
Nach einigem Hin und Her fragen wir ihn, ob er uns einfach mitnimmt und wir ihm das Geld bei der Ankunft Bar geben können.
Da willigt er Gott sei Dank ein und wir landen endlich im warmen Auto. Aber zu 4. hinten auf der Rückbank, weil seine hinteren Sitze abmontiert sind – Äh ok haha?!
Ich bin froh, als wir endlich zuhause ankommen. Ich renne schnell die Treppe hoch, um mein Bargeld zu holen, und fliege vor versammelter Mannschaft – die in der Küche sitzt – auf der Treppe erstmal auf die Fresse.
Klasseeee Maite, mal wieder ne Topvorstellung.
Nichts passiert, Geld geholt, bezahlt und durchgeatmet hahaha.
Ich spiele noch eine Runde Karten, bis ich dann müde ins Bett falle.
Was ein schöner Tag.
Bussi Bussis,
~Maite