Kleiner Spaziergang, Strand, fehlende Sicherheit und Filmeabend

Morgens will ich eigentlich ausschlafen, aber das klappt mal wieder nicht. Ich weiß nicht, ob das hier an der Helligkeit liegt oder daran, dass ich sonst immer recht früh aufstehe. Jedenfalls bin ich um 7 das erste Mal wach und döse dann nochmal bis ca 9 Uhr. Die Nacht war nicht so toll, aber ich freue mich auf den Tag. Ich möchte wandern gehen… Wohl nicht alleine, ich frage einen Freund von hier – der kann allerdings nicht. Caro hat sich von ihrem Magen-Darm erholt, deswegen kommt sie mit mir mit 🙂
Wir wollen nur eine kleine Wanderung machen und auf jeden Fall auch baden gehen.
Also machen wir uns auf den Weg und beginnen eine ca zweistündige Wanderung mit einer tollen Aussicht. Nichts Bahnbrechendes, nichts super Anspruchsvolles – einfach nur ein bisschen die Beine vertreten und dann auf zum Strand. 🙂

26.02.2023 Pipeline Track

Auf dem Weg treffen wir noch zufällig Byron und Pauline, die seit 6 Uhr unterwegs waren und mit einer riesigen Gruppe und einem Guide eine 6-stündige Wanderung gemacht haben. Wie cool, das mache ich vielleicht auch nochmal. Und auch schon wieder witzig, dass wir die getroffen haben – so ein riesiges Kapstadt und doch läuft man sich immer wieder über den Weg.
Byron nimmt uns noch ein Stückchen mit seinem Auto mit und dann kommen wir auch am Strand an 🙂
Wie immer wunderschön, es ist aber etwas voller als sonst, da Sonntag ist. Wirklich stören tut das aber nicht, wir gehen erst ins Wasser, dann macht jeder ein Nickerchen und liest ein wenig vor sich hin. So langsam komme ich in den Lesefluss meines neuen Buches, Yipiieee.

26.02.2023 Vertieft, kopflos und bestimmt gebräunter als ihr alle 😉

Nachdem ich mit Caro einen tollen Strandtag genossen habe, bleibe ich noch ein bisschen mit Caros und meinem Rucksack am Strand liegen, sodass sie Joggen gehen kann. Wenn sie fertig ist, werde ich sie mit dem Uber einsammeln und wir fahren nach Hause.
Kaum ist sie 5 Minuten weg, kommt ein Mann, der aussieht wie eine Art Security oder Parkwächter o.Ä. und meint, wir müssen alle gehen. Er zeigt auf einen Mann, der vorne die Felsen entlangläuft. Er erzählt, dass die sich so formatieren, um dann Taschen zu klauen und Leute auszurauben. Innerlich bricht bei mir schon die halbe Panick aus.
Ich packe meine Sachen so schnell ein, wie ich es noch nie vorher getan hab. Nach der Sache von gestern und nach dem Gefühl, mit dem ich abends eingeschlafen bin, kann ich das jetzt echt gar nicht gebrauchen.
Ich hab mich noch nie so unsicher gefühlt, wie in diesem Moment jetzt.
Die meisten Menschen bleiben ruhig liegen, ich bin schon längst aufgesprungen und mache mich auf den Weg – so weit weg von diesem Strand, wie nur möglich.
Nach ein paar Schritten frage ich mich, ob das jetzt die richtige Entscheidung ist oder ob dieser „Parkwächter“ dazugehört und die nur versuchen, mich irgendwo alleine hinzulocken. Ich weiß gar nichts mehr und fühle mich einfach nur hilflos und verloren.
Ich entscheide mich aber dafür, weiterzugehen und entferne mich vom Strand. Oben sehe ich eine große Gruppe Mädels und fühle mich schon wieder ein wenig sicherer.
Meine Schuhe habe ich noch gar nicht angezogen, ich gehe oben an der Straße entlang auf dem superheißen und spitzen Boden, will aber auch einfach nicht stehenbleiben, um meine Schuhe anzuziehen.
Ich fühl mich erst wieder sicherer, als ich am Haupttouristen Strand ankomme, an dem sehr viele Leute unterwegs sind.
Ich hoffe einfach nur, dass Caro schnell mit dem Joggen fertig ist und will nach Hause.
Ins Uber eingestiegen und auf geht’s.
Zuhause verhilft mir eine lange Dusche schon dazu, mich sehr viel besser zu fühlen. An sich ist ja wirklich auch gar nichts passiert, irgendwie ist das aber alles grad einfach ein bisschen viel auf einmal und ich steigere mich auch etwas rein.
Mit dem guten Geruch von Caros Essen hier im Haus am Tisch, fühle ich mich wieder wohl und aufgehoben und schau mir mal die Realität an. Hier ist es nunmal einfach nicht so sicher, man kann Pech haben oder nicht und muss einfach das beste draus machen. Ich schätze die Sicherheit zuhause in Deutschland und freue mich darauf bei meiner Rückkehr.
Ich koche mir auch etwas zu Essen und esse mit Caro draußen auf der Terasse. Das ist echt schön, aber tatsächlich ziemlich kalt. Abends ist es hier mit dem Wind echt immer ziemlich frisch.
Anschließend kleben wir wie immer am Küchentisch fest und schaffen es nicht, uns zu lösen.
Leute kommen – Maite und Caro sitzen am Esstisch.
Leute kochen – Maite und Caro sitzen am Esstisch.
Leute gehen – Maite und Caro sitzen am Esstisch.
Oh man, der hat einfach irgendeine versteckte, magische Anziehungskraft.
Wir schaffen es irgendwann doch, uns zu lösen, und beschließen, aufzuräumen und danach gemeinsam einen Film zu schauen.
Das Aufräumen macht echt Spaß, ABBA auf voller Lautstärke und LOS GEHT’S. Zu zweit macht es eh direkt viel mehr Spaß.
Ab auf mein Bett und es wird Pitch Perfect geschaut. Ich lieeebe diesen Film einfach. Nebenbei häkele ich ein bisschen und genieße die Zeit mit Caro.
Film zu Ende und Zähne geputzt. Dann wird noch ein bisschen gelesen und bald geht es dann auch ins Bett.
Die Aktion von heute Nachmittag ist erstmal vergessen und ich freue mich auf die nächste Woche.
Bussi Bussis,
~Maite

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