Samstag.
Ich wache schon um 7 auf, weil ich so früh im Bett war. Bin wieder top ausgeschlafen und fit 🙂 Der Morgen wird produktiv genutzt: Ich telefoniere, mache mit Mama meine Unibewerbung fertig und miete mit Caro das Auto für unseren Trip. Hoffentlich klappt das alles, die Reservierung wurde noch nicht bestätigt.
Dann wird noch das Visum für Nepal beantragt. Das geht etwas schief und ich verschiebe es auf morgen, weil mir das jetzt doch zu viel Zeit frisst.
Caro und ich schnappen uns ein Uber und düsen zum Mountain Market.
Der Markt ist echt richtig schön. In der Mitte ist einfach eine riesige Wiese, die von Bäumen überschirmt wird und ringsum ein paar kleine Ständchen mit Essen, Kleidung, Schmuck oder ähnlichen kleinen Dingen. Der Markt ist ganz anders als alle anderen Märkte, auf denen ich bisher gewesen bin. Alles ist hier total entschleunigt, es sind wenig Menschen da und die Welt ist super heile. Die Verkäufer:innen sind noch freundlicher als auf allen anderen Märkten, was technisch gar nicht möglich ist. Dieser Ort gibt einem einfach sofort das Gefühl von Zuhause, von Wohlfühlen. In der Mitte auf der Wiese sind Picknickdecken ausgebreitet, auf denen man sich niedersetzen kann und einer Sängerin zuhören kann, die nur mit ihrer Gitarre Live-Musik spielt.
Direkt am ersten Stand entdecke ich einen richtig coolen Jumpsuit und möchte diesen anprobieren. Die Verkäufer:innen haben ein kleines Zelt dabei, dass sie extra für mich aufbauen. Super cool haha. In diesem Zelt ist es unfassbar heiß und es wird fast weggeweht, deswegen hält der eine es dann von außen fest haha. Einen kleinen Spiegel gibt es auch noch und mir gefällt, was ich sehe. Also wird der Jumpsuit eingepackt und weiter geht’s.
Über den Markt geschlendert, 3 Avocados gekauft und einen Platz gesucht. Dann hole ich mir als Mittagessen noch einen Bagel und wir setzen uns auf eine der Picknickdecke. Die Sängerin macht echt wunderschöne Musik und zieht mich total in ihren Bann.
Ich lege mich auf den Rücken und starre einfach nur schwerelos in die Baumkronen. Wir sind aber leider spät dran und sie kündigt bald schon ihren letzten Song an – schade. Danach wird noch über Boxen Musik gespielt und wir bleiben noch ein wenig sitzen, ich häkele noch ein bisschen an meinem Top weiter und werde gefragt, ob ich die verkaufe. UIII da freu ich mich hehe, muss aber leider verneinen.
Als es stark anfängt zu winden, fangen einige an, einzupacken und Caro und ich machen uns auf den Weg, um dieser Aufbruchsstimmung zu entgehen. Mit dem Uber nach Hause und ich kümmere mich doch schon um mein Visum für Nepal, was sich als ziemlich eklig herausstellt und mich unfassbar stresst. Mama und Papa helfen ein bisschen mit und dann ist das meiste auch irgendwie geregelt. Das Visum werde ich mir erst in Nepal am Flughafen holen. Hoffentlich klappt das alles, sodass der Reiseblog auch weitergehen kann 😉
Ich bin heute mal wieder ein bisschen genervt von der Situation hier in Kapstadt, dass man überall mit dem Uber hinfahren muss. Ich bin auf einem Geburtstag eingeladen und würde gerne Blumen schenken oder Brownies backen, aber allein das Uber dahin wäre wieder unnötig teuer, sodass das Schenken irgendwie keinen Spaß macht… Naja mei.
Auf den Geburtstag abends freue ich mich schon.
Ab ins Bett und Vaiana zu Ende schauen. Ay so ein schöner Film, das macht mich wieder ein bisschen entspannter. Ich mache einfach eine Karte für den Geburtstag und damit beginne ich jetzt.
Ihre Lieblingstiere sind Bären, deswegen kommt vorne ein süßer Bär drauf. Noch ein paar nette Worte geschrieben, zwei Kerzen dran befestigt und das Geschenk ist fertig.
Das Fertigmachen dauert heute nicht so lange – das Motto ist Pyjama. MEGA, da kann ich gleich das anlassen, was ich eh schon anhabe.
Ich nähe noch schnell meine Schlafanzughose. Die hat ein riesiges Loch, was mich Zuhause nicht stört, aber wenn ich unter die Leute gehe, sollte das schon heile sein. 😉
Und dann habe ich auch wenigstens einmal den Faden und die Nadel benutzt, die ich mit hergebracht habe hehe.
Caro hat noch eine Schlafmaske für mich und schon ist das Outfit perfekt!!
Ich sitze noch ein wenig unten mit den anderen beisammen und dann nehme ich mir ein Uber zum Geburtstag. Nachdem ich ins Uber eingestiegen bin, bemerke ich, dass ich mein Geschenk vergessen habe – MANNN – noch schnell geholt, der Uber Fahrer ist super lieb und dann kann’s endlich zur Party gehen.
Es sind Mal wieder nicht soo viele Menschen verkleidet, ich denke mir aber – HMMM – wenigstens bin ich diesmal keine Traube.
Ich freue mich, ein paar liebe Menschen wiederzusehen, und führe ein paar tolle Gespräche.
Dann kippt der Abend ein wenig für mich, weil es wieder darum geht, dass ich einmal alleine wandern war.
Alle halten mir mal wieder einen Vortrag – auch Locals von hier.
Also war das vielleicht das letzte Mal, dass ich alleine Wandern war. Anscheinend war das doch nicht so eine gute Idee. Ich hatte heute Nacht auch nen ziemlichen Albtraum – das kommt jetzt irgendwie auch noch dazu und ich fühle mich einfach nur egoistisch, naiv und dumm.
Offensichtlich habe ich dann nicht mehr so viel Lust auf die Party – es ist außerdem Load Shedding für 4 Stunden. Die Locals sagen, dass es zur Zeit immer schlimmer wird und sie gefühlt fast den ganzen Tag keinen Strom mehr haben…
Ich hole mir ein Uber und bin froh, als ich endlich Zuhause ankomme.
Ich schlafe mit einem ekligen Gefühl von Gefangensein ein und hoffe, dass es einfach am nächsten Tag besser ist.
Bussi Bussis,
~Maite