Von der Schülerin zur Lehrerin, kleine Wanderung und Sunset

Montag. Ich komme gut aus dem Bett und freue mich auf die Woche. Ich hab auch Bock, zu arbeiten. 🙂
In die Küche getappst treffe ich Jenny und Anna und freue mich, dass ich Gesellschaft habe. Die beiden machen jetzt die Garden Route und werden um 7 Uhr abgeholt. Sehr cool – das werde ich hoffentlich in einer Woche sein und einfach nur losdüseeeeen – Juhu.
Ich frühstücke in Ruhe, mache mich fertig – ich hab endlich Mal meine Arbeitskleidung gewaschen – und diese frisch anzuziehen, fühlt sich SO GUT an haha.
Das Uber finden ist wirklich wieder unmöglich.
Nach EINER STUNDE habe ich dann endlich ein Uber gefunden und komme fett zu spät haha.
On the plus side bin ich in der Wartezeit ein gutes Stück mit meinem Häkeltop weitergekommen 😉
Angekommen sehe ich, dass heute wieder 4 Medizinstudentinnnen auf der Station sind – oh je.
Dann gibt’s wohl heute nicht so viel zu tun… Ich gehe in die Babyclinic und frage, ob ich da helfen kann.
Dahin folgen mir dann noch zwei von den Medizinstudentinnnen, aber mei dann ist es heute eben etwas ruhiger für mich.
Die beiden haben noch nie Blut abgenommen und ich zeige es ihnen.
Es ist irgendwie total cool, letzte Woche habe ich das selber erst so richtig gelernt und war noch super unsicher. Heute bringe ich es zwei Medizinstudentinnnen bei.
Man wird direkt noch selbstbewusster in dem, was man tut und die beiden sind dankbar, dass ich es ihnen freundlich beibringe 🙂
Sie haben selber noch total zittrige Hände und es fühlt sich echt gut an, zu sehen, welche Fortschritte ich schon gemacht habe.
Wir sind alle 3 ein gutes Team und so wird den Vormittag über gemeinsam Blut abgenommen.
Zwischendurch gibt es interessante Gespräche und neue sehenswerte Empfehlungen für Kapstadt 🙂
Die beiden gehen anschließend zum Lunch und ich in den Raum, wo Babys gewogen werden etc.
Ich komme rein und es werden gerade Zwillinge untersucht. Da denke ich erstmal daran zurück, wie ich wohl in so einer Schale gelegen hab und der dicke Finn direkt neben mir war haha. Eine schöne Vorstellung. Ich wiege das Mädchen etc. und denke mir – Halte durch und werde genauso stark wie dein Bruder 😉
Das beste Vorbild dafür wiegt dich gerade in diesem Moment hahaha – YEAH.
Dann passiert nicht mehr viel Spannendes. Ich will gerade gehen, als ich noch eine Geburt erwische und noch etwas bleibe. Das fasziniert mich immer wieder und das Baby ist diesmal ziemlich groß. Jede Geburt ist immer wieder aufs Neue spannend und einzigartig.
Ab nach Hause und essen – ich verhungere schon wieder.
Es werden ein Couscous Salat gemacht und tolle Gespräche geführt.
Dann bekommen Caro und ich die Bestätigung für unser Auto – die Garden Route ist gefixt yaaaaaasss.
Wir beschließen, abends den Sonnenuntergang anzuschauen und vorher ein bisschen um den Sonnenuntergangsplatz rumzuwandern.
Also wird Essen vorgekocht und in der Küche gibt es ganz viel Gossip über Stress zwischen Mitbewohnerinnen. Dabei wurden sogar Zimmer umgezogen und noch einiges mehr. Ein paar Spannenungen gibt es in diesem Haus also wohl doch. Ich bin froh, dass ich davon nicht betroffen bin…
Die lösen sich aber auch bald, die eine von beiden reist am Donnerstag ab.
Essen ist fertig und los geht’s zu Signal Hill. Wir wollen erst einmal um den Lions Head herumwandern und dann oben aufm Signal Hill den Sonnenuntergang anschauen.
Losgewandert merken wir, dass es doch echt auch um 17 Uhr immernoch SOO HEISS ist beim Wandern. Wir genießen die Aussicht und das Beine-Vertreten und schwitzen mehr als gedacht. Die Strecke ist Mal wieder total vielfältig – verschiedenste Naturabschnitte, an toll gemaserten Bäumen vorbei, durch schattige Wälder oder über Gras in der prallen Sonne. Es wird einfach nie langweilig.
Ich falle Mal wieder auf meinen Hintern, weil ich ausrutsche und mein Popo bekommt ein paar schöne Schrammen mehr dazu. 🙂
Obwohl die Wanderung anfangs länger wirkte als gedacht, kommen wir doch bald schon wieder an der Straße an.
Wir haben keine Lust, noch das lange Stück an der öden Straße ohne richtigen Fußgänger Weg langzulaufen. Und wir wollen nicht den Sonnenuntergang verpassen, deswegen hoppsen wir noch schnell in ein Uber und auf zum Signal Hill.
Wir suchen uns ein schönes Plätzchen – auf dem Hügel sind eine Art grüne Matten ausgelegt, sodass man total bequem sitzen kann. Nur bei seinen Sachen muss man aufpassen, dass die nicht den Hügel runterrutschen – es ist nämlich ganz schön schräg 😉
Vorher hole ich mir bei einem kleinen Ständchen noch einen kalten, frischen Milchshake und dann kann man auch schon zusehen, wie die Sonne ins Meer fällt.
Immer wieder ein einzigartiger Moment und die Stimmung ist wunderschön – auch wenn hier sehr viele Menschen um uns herum sitzen.
Zwischen den zahlreichen Menschengrüppchen hüpfen auch noch ein paar Hühner herum, die aussehen wie eine Mischung aus Pfauen und Truthähnen. Die hoffen immer mal wieder auf einen verlorengegangenen Chip oder Ähnliches – ich verteidige meinen mitgebrachten Couscous-Salat allerdings mit großem Ehrgeiz.

27.02.2023 YUMMIIEEEE


Nachdem die ersten Sterne aufgetaucht sind und uns langsam echt kalt wird, machen wir uns auf den Weg. Plötzlich kommt eine riesige Windfront und weht uns gefühlt fast über den Haufen. Wir schreien in den Wind und genießen das restliche Sonnenuntergangslicht mit im Wind wehenden Haaren.

27.02.2023 Wiiiiinndddd


Wir versuchen, ein Uber zu bekommen, haben da oben aber schlechtes Netz. Also fangen wir an, ein wenig die Straße herunterzulaufen. Neben uns die Lichter Kapstadts, um uns herum der laute, tosende Wind und aus meinem Rucksack die Musik, die ich soeben angemacht habe.
Ich fühle mich so frei, laufe einfach durch den Wind die Straße runter und genieße den wunderbaren Ausblick mit unendlicher Freiheit.

27.02.2023 WOW

Bald bekommen wir dann doch ein Uber und machen uns auf den Heimweg. Wir erwischen einen tollen Uberfahrer mit einem total ansteckenden Lachen. Wir führen ein tolles Gespräch und die Fahrt vergeht wie im Flug. Er bringt uns etwas auf seiner Sprache bei, was ich schon wieder halb vergessen habe – er kommt aus Malawi, Zentralafrika.
Und wir bringen im etwas auf deutsch bei – ein paar Wörter kann er schon.
Zuhause angekommen bedanken wir uns für die tolle Fahrt.

Dann wird noch etwas gelesen. Beim Lesen schlafe ich fast ein, deswegen wird noch schnell Zähne geputzt und ab ins Bettchen.

Bussi Bussis,

~Maite

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