Emergency Unit, Besorgungen und Karaoke

Donnerstag.
Der Morgen ist wie immer wunderschön mit einem traumhaften Sonnenaufgang.
Ich bin heute noch etwas früher aufgestanden, weil ich um 8 Uhr einen Termin mit Sister Meyer, der sister in charge, habe, sodass sie mir meine Praktikumsbestätigung ausstellen kann.
Da ich den Uberpuffer eingeplant habe, aber sofort ein Uber bekomme, bin ich schon um 7:30 in der Arbeit. Eine halbe Stunde zu früüüh oh man…
Naja – macht nichts, ich nehme die halbe Stunde fleißig Blut ab und mache dann eine Pause, um meinen Termin wahrzunehmen.
Das ist jetzt das erste Mal, dass ich wirklich mit Sister Meyer rede und sie fragt mich, warum sie mich zum ersten Mal sieht. Da antworte ich, dass sie immer weg oder in nem Meeting war, wenn ich hier war.
Sie ist aber total lieb und schreibt mir ein super gutes Zeugnis 🙂 Gestempelt, unterschieben und eingetütet.
Check ✓
Sie fragt mich, auf welchen Stationen ich bereits gewesen bin. Als sie hört, dass ich als Rettungssanitäterin noch nicht in der Emergency Unit war, meint sie neeee so kann das ja nicht angehen, dass es da supercool ist und ich da jetzt noch für meine 2 letzten Tage hingehen soll.
Ich gehe nochmal zur Babyclinic und mache dort das Blut fertig; dann gehe ich in die Emergency Unit.
Ich stelle mich vor bliblablub und setze mich dann zur Ärztin dazu. Beim meisten höre ich einfach nur zu.
Vieles ist auch nicht weltbewegend, aber es ist trotzdem spannend zuzuhören und ihrem Prozedere zuzuschauen.
Eine Frau, die da ist, hat eventuell eine Fehlgeburt gehabt im 3. Monat. Oder eine extrauterine Schwangerschaft – das ist recht interessant für mich. Sie wird aber in ein anderes Krankenhaus überwiesen, wo ein großer Scan gemacht werden soll. Tatsächlich habe ich hier in der MOU auch gelernt, dass Fehlgeburten viel viel häufiger sind, als man denkt. Meistens bereits in sehr frühen Stadien, aber das passiert echt vielen Frauen mindestens einmal. Bei der Dokumentation der Patientin schreibt man immer einen Wert für die Schwangerschaften und einen für die tatsächlich geborenen Kinder auf – und dieser weicht echt häufiger ab, als ich gedacht hätte.
Dann haben wir noch eine alte, sehr schlecht hörende Patientin und die Ärztin ist ziemlich geduldig 🙂
Ich versuche, einen Zugang zu legen und verhaue den leider – schadeee.
Als nächstes lege ich mit einem anderen Doktor einen Gips an. Rückenschonendes Arbeiten? Gibt’s hier nicht.
Aber das ist ganz spannend – man muss echt schnell sein, dass der Gips nicht antrocknet, bevor er fertig ist.
Als der vollständige Gips drumgewickelt ist, stemmt der Arzt sich mit seinem ganzen Gewicht gegen diesen Fuß, um den Gips richtig zu platzieren. Die Frau schreit durchs ganze Zimmer und ich frage mich, ob das alles so gut ist. Aber der Doktor wird schon wissen, was er tut.
Ich verstehe auch, warum man in Deutschland mittlerweile viel weniger gipst.
Dann kommt noch ein Patient, der sich mit einer Säge wirklich den halben Finger abgeschnitten hat. Die Ärztin schickt ihn zum Röntgen – alle Knochen sind aber heile. Dann näht sie den Finger und es ist ganz cool, dabei zuzuschauen.
Danach geht es für mich nach Hause, ich finde es aber cool, dass ich auch nochmal etwas anderes gesehen habe.
Mittagessen und ab an die Waterfront, an den Ort, den ich hier am meisten hasse. Aber ich muss mir vor Nepal noch ein neues Ladekabel kaufen, also führt leider nichts drum herum…
Theresa und Kim kommen auch mit. Ich bin eigentlich nach 15min fertig, nachdem ich auch noch was kleines eingekauft hab. Die anderen brauchen aber noch etwas, deswegen hole ich mir einen Kaffee, setze mich hin und schreibe an meinem Reiseblog. Auf bummeln an der Waterfront habe ich nämlich wirklich gar keine Lust. Ich bin auch froh, dass wir dann bald wieder nach Hause fahren.
Dort wird gekocht und gegessen, bis ich mich zum Karaoke ready mache. Für Phil und mich ist heute der große Tag gekommen!
Ich fahre mit einer Gruppe vor, damit ich Phil und mich schonmal eintragen kann, weil die anderen so lange brauchen.
Es ist wie immer mega voll und die Stimmung ist gut.
Ich hab echt Bock zu singen und als Phil und ich auf die Bühne gehen, mache ich mir viel weniger in die Hose als gedacht. Wenn man oben steht, sieht man die Leute wegen der Scheinwerfer sowieso nicht. Wir legen die Perfomance of a Lifetime in und haben echt viel Spaß – alles tiptop. 🙂
Über die Stimme lässt sich streiten, aber ich glaube, das Publikum hatte auch Spaß.

30.03.2023 Rockstars

Danach wird viel bei den anderen mitgesungen und ich gehe mit Scott noch auf die Bühne und singe Shotgun von George Ezra. Ich wusste nicht, dass Scott singen kann und blamiere mich neben ihm n bisschen upsiii. Aber auch egal haha.
Im Armchair treffe ich auch noch ein paar Locals, die ich echt lange nicht mehr gesehen habe – das ist wirklich mega schön.
Um 1 Uhr geht es für mich auch schon nach Hause und ab ins Bett.
Bussi Bussis,
~Maite

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