Surfen, Packen, Packen, Packen

Mittwoch. Letzer Tag!

Um 4:30 klingelt der Wecker – ich wollte mit Manny noch den Lionshead Sunrise Hike machen. Ich habe ehrlich gesagt gar nicht so viel Lust, weil ich ja schon dreimal oben war und eigentlich lieber fit wäre fürs Surfen. Aber ich hab’s schon ausgemacht und auf Manny freue ich mich sowieso. Er sollte mich um 5 abholen. Als ich ihn um 5 anrufe, klingele ich ihn aus dem Bett: er hat veschlafen. Da wird so wahrscheinlich eh den Sonnenaufgang verpassen würden, blasen wir das ganze ab und wollen gemeinsam den Sonnenuntergang dann anschauen. Ich bin auch ziemlich happy, wieder ins Bett gehen zu können. So habe ich auch Zeit, vor dem Surfen meinen Rucksack fertig zu packen. Ansonsten würde mich das wohl den ganzen Tag stressen. 

Um 9 Uhr stehe ich auf, frühstücke und mache mich dann ans Packen. Ach jeeeee. Alles so klein wie möglich einrollen und los geht’s. 

Tatsächlich komme ich ziemlich gut hin mit meinem Rucksack. Klar es wird alles super vollgestopft, aber so wie ich das im Moment sehe, bekomme ich wohl alles irgendwo unter. 

Meine Surfstunde ist eigentlich um 2, Barry schreibt mir um halb 1, ob ich schon früher Zeit und Lust hätte. Da ich eine Pause vom Packen gut gebrauchen kann, düse ich dann auch schon los – diesmal nach Fishhoek. 

Als ich ankomme, nimmt mich Barry total lieb in Empfang. In Fishhoek ist aber totale Flaute… Deswegen springe ich hinten mit den Surfboards in Barrys Truck und wir fahren rüber nach Muizenberg. 

Was ein Vibe hinten auf der Ladefläche mit zwei Surfboards als Weggefährten. Ich habe schon wieder Hunger und öffne meinen Mangosmoothie, den ich wohl schon etwas zu lange durch die Sonne kutschiert habe… Nach dem Öffnen erwartet mich eine nie endende Fontäne an Mango. Wie bei einem Chemie-Experiment, bei dem man zwei Flüssigkeiten zusammen kippt und daruas diese riesige überquellende Säule entsteht. KACKE KACKE KACKE. Die Hälfte ist schon auf meiner Hose und das Sprudeln hört gar nicht mehr auf. Die nächste Rettung ist das weiße Handtuch in meiner Tasche. Ach Mensch… Barrys Truck hat Gott sei Dank nichts abbekommen – er ist aber sowieso mega entspannt. 

Womit ich mich später abtrockne ist dann die andere Frage, das ist jetzt aber erstmal egal. 

Meine Hose sieht auch nicht so toll aus haha. 

Wir halten doch etwas vor Muizenberg an einem kleinen Strandabschnitt Fishhoeks an, weil so viel Verkehr auf dem Weg nach Muizenberg ist, dass wir sonst nie ankommen. 

Der Strand ist hier super kurz, die Wellen kommen auch nur in seltenen Sets. So ist es super entspannt, rauszupaddeln, ich bekomme aber dafür auch nur ganz wenige Wellen. Die Wellen, die ich bekomme, sind aber wirklich fantastisch wowii. 

Grün und groß, hihi.  

Da wir aber ja nur eine begrenzte Zeit haben, entscheiden wir uns nach einiger Zeit dafür, doch nach Muizenberg weiterzufahren. Damit ich meine Wellenanzahl etwas erhöhe. Ich sitze in meinem Neoprenanzug auf der Ladefläche eines Trucks und fahre durch die Sonne – wie cool!

In Muizenberg ist es mega mega voll. 

Ich habe total Probleme mit dem Rauspaddeln und schlucke Tonnen an Salzwasser. Wenn ich draußen bin, sind meine Arme schon total schlapp und ich schaffe es nicht mehr, die Wellen anzupaddeln. Das ist genau immer mein Problem. Die Wellen, die ich bekomme, da rutsche ich heute auch ganz oft mit meinem hinteren Fuß ab – ich weiß nicht, was ich falsch mache. 

Nach einiger Zeit gehen wir wieder ein bisschen weiter rein und ich nehme für die Konstanz mal wieder ein paar Wellen, die zum Teil schon gebrochen sind. Das klappt wieder ganz gut und macht auch echt Spaß. Am Ende bin ich aber wirklich fix und fertig.

Eine anstrengende Surfsession, bei der ich aber trotzdem wieder sehr viel gelernt habe. Barry nimmt mich noch ein Stückchen mit, da von dort aus mein Uber dann etwas billiger ist. 

Ich komme sooo hungrig vom Surfen nach Hause halleluja. Es ist nach 17 Uhr, ich war die ganze Zeit surfen und habe nichts zu Mittag gegessen. 

Ich koche mir schnell meine Reste zusammen: Nudeln mit Zucchini und Brokkoli. 

Kein Gourmet-Essen, satt macht es mich aber. 

Ich weiß schon lange, dass ich mich mit dem Surfen total verschätzt habe und habe Manny schon Bescheid gesagt. Das wird nichts mehr mit dem Sonnenuntergang :'( 

Ich bin aber sowieso total platt. 

Ich friere auch mega und springe unter eine tolle heiße Dusche. Danach habe ich ein Problem… Meine beiden frisch gewaschenen Handtücher sind schon eingepackt und die möchte ich auch nicht nochmal nass machen… 

Das Handtuch von hier ist VOLLKOMMEN von Mango bedeckt – wenn ich mich damit abtrockne, hätte ich mir die Dusche sparen können. 

Ich trockne so gut es geht, indem ich erstmal ein Weilchen in der Dusche stehe und Däumchen drehe… Hm das funktioniert wirklich nicht so gut haha. 

Der letzte Ausweg ist auch nicht das gelbe vom Ei… Ich nehme meine Bettdecke und mache mich so gut es geht trocken. Fühlt sich irgendwie eklig an, aber anders geht es auch nicht 😎

Schnell Kleidung angezogen und niemand hat etwas mitbekommen 😉

Ich laufe schnell auf den Balkon und schaue mir einfach von hier aus den Sonnenuntergang an. Von meinem Plätzchen oben auf dem Dach, wo ich auch immer morgens der aufgehenden Sonne zugeschaut habe. Nicht der glorreichste Sonnenuntergang zum Abschied, aber einfach bodenständig und schön. 

Mit meinen nassen Haaren wird mir draußen schnell kalt, deswegen geht es wieder rein. Eine Mischung aus gammeln und weiterpacken. Ich gehe heute nirgendwo mehr hin. 

Um 8 Uhr, als ich am Packen bin: Überraschuuung – Loadshedding. 

HA – Wer braucht denn schon Strom zum Kofferpacken, das ist was für Anfänger. Stirnlampe auf und weitergepackt, bis wirklich alles ready ist, bis auf ein paar Kleinigkeiten für morgen früh.

05.04.2023 Packen mit Strom ist was für Anfängerinnen

Um viertel nach zehn geht das Licht wieder an und ich sehe wenigstens noch etwas von dem Strom aus Kapstadt.

Ich gehe auf Mückenjagd und erwische locker 4 Stück. Als ich im Bett liege, surrt mir plötzlich wieder eine um den Kopf. Das kann doch nicht sein. Da sehe ich, dass das kleine Fenster hinten in der Ecke noch offen war. Na super… Kein Wunder, dass hier eine ganze Armee drinnen ist. Ich geb’s auf und ergebe mich meinem Schicksal. Wäre ja auch langweilig, wenn meine letzte Nacht hier ohne Konzert stattfinden würde. Und so falle ich das letzte Mal hier am Ende meines riesigen Abenteuers in sanfte Träume. 

Bussi Bussis,

~Maite

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