Spannende Arbeit und die Welt der Tierwunder

Mittwoch.
Roller in die Arbeit – juhuuu, ich werde immer besser.
Angekommen im Krankenhaus, soll ich den noch einmal umparken – nochmal anmachen? KEIN PROBLEEEEM. 😉
Bisher ist es ziemlich ruhig hier – nicht viele Patient:innen.
Dann geht’s aber richtig los.
Ein kleiner Junge hat ne Platzwunde am Kopf und ich assistiere beim Nähen. Supercool hehe, ich tupfe immer wieder ab, reiche die Instrumente an und so weiter. Danach ziehe ich noch die Tetanus Impfung auf und impfe den Jungen. Man der ist echt tapfer, aber die ganze Zeit am Schreien und Weinen. Verständlicherweise – so ne Lokalanästhesie am Hinterkopf in ne Platzwunde zu spritzen AUTSCH.
Noch schnell einen Verband drum und schon hat ers geschafft.
Danach haben wir eine Patientin mit einem Blutzucker von 200/110, einem Blutzucker von 324 und einer Atemfrequenz von 32. Ayayay da ist der Mist ganz schön am Dampfen und es soll ziemlich schnell gehen. Wir spritzen Insulin und ich lege den Zugang. Erfolgreich ohne Probleme hihiiiii ich freue mich sehr!!! Sie ist auch die ganze Zeit am Erbrechen und ich unterhalte mich mit dem Arzt recht viel darüber, welche Medikamente sie geben und was alles so gemacht wird – super spannend für mich 🙂
Das fällt mir hier immer wieder auf: Während der Übergabe, der Anamnese und allem kann ich immer nicht wirklich was mitnehmen, weil alles auf Nepali ist – das war in Südafrika echt cool, weil alle englisch sprechen konnten und die meisten Schwestern alles auf englisch gemacht haben, wenn ich dabei war. Da konnte ich noch ein bisschen mehr lernen.
Hier versuche ich immer nachzufragen, wenn’s geht, aber das englisch ist oft ziemlich holprig und ich habe Verständnisprobleme.
Ist aber trotzdem interessant.
Ach übrigens: Heute habe ich ein Bandana auf dem Kopf und der Arzt, der mich gestern als Junge bezeichnet hat, meint, wie gut mir das doch steht. Plötzlich findet er mich ganz toll und wiederholt die ganze Zeit, wie verrückt es ist, dass ich keinen Freund habe. ERNSTHAFT?!? Das ist echt n bisschen lächerlich haha, aber es ist irgendwo auch ganz cool, weil er heute mega eifrig ist, mir Dinge zu zeigen und mich medizinische Dinge machen zu lassen, was für mich mega cool und spannend ist. Ich lerne echt viel heute.
Der restliche Kliniktag ist etwas ruhiger, aber trotzdem spannend.
Danach gehe ich in mein Lieblingsrestaurant mit eurpäischem Essen essen.
Burger, Pommes, Zwiebelringe und einen Lassi – sehr gesund, aber es schmeckt SOOO GUT.
Das Essen nach der Arbeit, holt mich immer wieder ein wenig zurück ins Leben – besonders, wenn es so gut ist hah.

26.04.2023 BOAH EY!!! Und 4$ haha

Heute habe ich ja den Roller und ich habe Bhagwan gefragt, ob er ihn heute Nachmittag braucht. Da er darauf mit NEIN antwortete, kann ich jetzt also wo hinfahren nach der Arbeit 🙂
Ich hatte mir einen Ort ausgesucht, der Narayani Beach heißt, der ziemlich schön aussah und dachte mir, da kann ich mich zum Lesen hinsetzen.
Also düse ich los und auf einem Roller zu navigieren, ist wirklich gar nicht so leicht. Irgendwann komme ich aber an und dann kommt erstmal eine böse Überraschung: Der ganze Strand ist wegen Bauarbeiten geschlossen haha – NA SUPER!
Ich fahre an der promenadeartigen Straße lang und schaue, ob es weiter hinten am Fluss einen Platz zum sitzen gibt. Da komme ich schon zum nächsten Punkt, den ich auf meiner Karte markiert hatte und stelle dort meinen Roller ab.
Da darf ich den aber wohl nicht abstellen und ein alter Mann will mir helfen. Er steigt auf meinen Roller und fährt ihn ein Stückchen weiter nach oben. In Südafrika hätte ich das niemals machen können und es ist schön, mal wieder etwas Vertrauen in die Menschheit aufzubauen – auch, wenn mein Herz doch ein kleines Stückchen schneller schlägt, weil ich mir doch denke ALTER DER KÖNNTE JETZT MIT DEINEM ROLLER DAVONDÜSEN. Macht er aber natürlich nicht und dann ist mein Roller an nem guten Örtchen abgestellt.
Ich spaziere los bis ans Flussufer über das Geröll und setze mich dort auf ein Steinchen. Mein Ausblick formt eine große Brücke, die echt toll aus sieht und das „Oxford College“ Warte mal, bin ich im falschen Land gelandet hahaha. Naja dort sitze ich eine Weile und lese mein Buch. Hier ist es aber irgendwie doch nicht sooo schön, alles ist einfach sehr dreckig und nicht so idyllisch.

26.04.2023 Hmm ganz nett – hab aber hier schon schöneres gesehen

Deswegen beschließe ich mich nach einer Weile doch dafür, zum letzten Sonnenuntergangs-Spot zu fahren – da war es schöner hihi.
Also schnappe ich mir meinen Roller, der springt wieder nicht an, also bekomme ich wieder Starthilfe – dann geht es weiter.
Auf meiner Fahrt dorthin sehe ich plötzlich 2 Elefanten in der Ferne in den Feldern stehen. Das ist so ein Riesengeschenk und ich find’s so so cool.
Einfach ELEFANTEEEEEEN in der Pampa bei meiner Rollerfahrt. Die Reise geht noch weiter, mit kommt eine ganze Büffelherde entgegen. Dann natürlich noch eine Ziegenherde haha – das ist aber fast schon nichts neues mehr. Hühner wie immer auch noch einige, dann erreichen ich irgendwann mein Ziel.
Hier sind mehr Leute als gedacht, ich finde aber einen ruhigen Spot 🙂 Ich lasse meine Füße im Wasser baumeln und setze mich zum Lesen auf einen Stein. Jetzt sterbe ich endlich mal nicht vor Hitze.

So sitze ich hier eine Weile, höre dem Wasserrauschen zu, schaue der Sonne und den am Wasser grasenden Büffeln zu und genieße einfach nur die Ruhe.
Irgendwann rufen die Locals, die oben am Wasser sitzen RHINO und meinen, ich soll zu ihnen hochkommen. Ich sehe es nicht, nur die tausenden grasenden Büffel. Dann meinen sie, dass das Nashorn weiter hinten ist. Dann sehe ich es auch – es ist so, weit weg, dass man nicht wirklich was erkennen kann, aber allein zu wissen, dass man da gerade ein badendes Nashorn sieht ist schon soo so cool!
Danach setze ich mich wieder unten an den Fluss und lese weiter, nur um dann sehen zu dürfen, wie die Büffelherde nach dem Grasen am Ufer durchs Wasser schwimmt und direkt neben mir aus dem Wasser kommt. Vor der untergehenden Sonne sieht das wirklich so so toll aus.

26.04.2023 König der Löwen? Hakuna Matataaaa

Und auch den Büffeln beim Baden zuzuschauen ist so süß, wie nur die Köpfchen rausgucken.

Dann laufen die Büffel wirklich ganz nah an mir vorbei und nach meinem Selfieunglück bekomme ich echt n bisschen Angst und flüchte ins Wasser. Meine Sachen stehen noch am Ufer und ein Büffel schnuppert sogar an meinem Rucksack haha. Dann sind sie vorüber und ich kann wieder an Land.
Ich hatte Bhagwan geschrieben, dass er Bescheid sagen soll, wenn er doch den Scooter braucht.
Um halb sechs kommt dann die Nachricht, dass er ihn braucht. Da denke ich mir schon wieder – AYYY ich bin immernoch 35min entfernt. Naja ich sammele schnell meine Sachen zusammen und auf geht die Fahrt. DANN kommt mir ein Mann entgegen, der auf einem Elefanten reitet und das sieht wirklich so mächtig und majestätisch aus. Ich fahre gefühlt mit weit offenstehendem Mund an diesem wunderschönen Tier vorbei. Was ein schönes Erlebnis. Ich düse neben der untergehenden Sonne mit meinem Scooter nach Hause. 3min vor meinem Zuhause ist neben meinen Füßen und neben meinem Roller plötzlich mitten auf der Straße noch eine Weiß-orangene Schlange. Die ist nicht besonders groß, ich finde es aber trotzdem mega cool!
SOO EIN UNGLAUBLICHER TIERTAG HEUTE. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll – es ist einfach wunderschön.

Den restlichen Abend verbringe ich zuhause.

26.04.2024 Der ausklingende Abend hehe

Abendessen noch und dann geht es nach einem tollen Tag in der Welt der Tierwunder ab ins Bettchen.
Bussi Bussis,
~Maite

2 Kommentare bei „Spannende Arbeit und die Welt der Tierwunder“

  1. Sehr cool was da alles an Tieren rumläuft.
    Elefanten auf ner Wiese, echt der Hammer!
    Lass es dir gut gehen und schreib fleißig weiter. I like!!

    Liebe Grüße,
    Ralf

    1. Jaaa – dachte erst, ich werde verrückt und dass das nicht sein kann haha. Danke lieber Ralfiiiii. Mach ich <33

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