Ein „stinknormaler“ Tag

Heute soll der andere deutsche Volunteer kommen, der hier für 2 Tage für die Safari bleibt. Yuhuuuu mal einen Buddy zum Reden!
Darauf freue ich mich wirklich so so sehr.
Das Frühstück besteht mal wieder aus Wassermelone, einem Omelette und Haferbrei und ich finde es immer noch nicht langweilig – es schmeckt einfach gut.

27.04.2023 LECKKAAAA

Dann geht es mal wieder mit dem Bus in die Arbeit. Ich komme eine halbe Stunde zu spät und das stört mich wirklich so sehr, aber ich bin einfach sehr von Bhagawan abhängig.. Weil er mir Frühstück macht und mich mit dem Roller zum Bus fährt.
Naja.
Irgendwann komme ich dann endlich an und was ich im Krankenhaus gemacht habe, weiß ich leider einfach nicht mehr.
Als ich das hier gerade schreibe, fällt mir deswegen mal wieder auf, wie wichtig und wertvoll dieser Reiseblog ist. (Beim Schreiben ist es gerade Montag – 4 Tage später)
Und ich kann mich kaum dran erinnern, was ich an diesem Tag gemacht habe. Ich weiß, dass das vor allem dadurch bedingt ist, dass nichts mega spannendes oder bahnbrechendes passiert ist, aber ich vergesse bestimmt ein kleines Ergeignis, das es vielleicht wert gewesen wäre, aufzuschreiben.
Umso toller, dass ich für fast jeden anderen Tag meiner überwälitgenden Reise diese kleinen und großen, tollen Ereignisse eingefangen habe. Man erlebt hier so viel auf einmal, dass man das alles gar nicht verarbeiten kann. Und scheinbar habe ich das Gedächtnis eines Fisches – ich meine komm schon – Donnerstag ist echt nicht so lange her haha.
Naja ich nehme also mal an, dass ich die Standardsachen gemacht habe wie EKG, Vitalwerte, vielleicht mal einen Zugang gelegt und Medikamente aufgezogen. Ich weiß auf jeden Fall, dass der Tag ziemlich ruhig gewesen ist und ich mich oft gelangweilt habe.
Nach der Arbeit lasse ich diesmal das Mittagessen in Bharatpur (meiner Arbeitsgegend) ausfallen und fahre direkt mit dem Bus nach Hause.
Meine Hoffnung ist, dass der andere Volunteer schon da ist und wir vielleicht gemeinsam Mittagessen können.
Als ich Zuhause ankomme, ist dem leider nicht so, aber meine Gastmama bietet mir an, YumYum Nudeln zu kochen und das nehme ich gerne an. Dann setze ich mich mit ihr und der kleinen Tochter vor den Fernseher und wir essen alle gemeinsam auf dem Boden Mittag. Es ist echt schön, ein Teil dieser Familie zu sein. Und ich fühle mich immer und immer wohler.
Danach widme ich mich mal wieder meinem Reiseblog – ich weiß, ich weiß ich bin echt sehr hinterher….
Aber es wird kontinuierlich weitergehen – das verspreche ich 😉 Zur Not schreib ich auf meinem Heimflug dann noch die fehlenden 20 Einträge haha.
Die Produktivität leidet auch mal wieder sehr darunter, dass ich zu viel mit der kleinen Chori spiele. (Chori ist nepalesisch für „kleine Tochter“ und so nennen Manju und Bhagwan sie immer. Ihr Name ist lang, nepalesisch und kompliziert, deswegen heißt sie für mich auch Chori; das finde ich sowieso total süß hihi.)
Sie ist aber auch einfach so so goldiiiig. Das Hintergrundbild auf meinem Tablet beinhaltet Gras, eine Sonne, das Meer und die Berge und ich sage ihr immer vor, wie alles heißt und sie spricht mir nach. So süß und so gut! Sie lernt gerade, zu sprechen, und ich glaube, wenn ich fahre wird sie schon ganze Sätze können. Sie ist jetzt schon bei 1-10, thank you, Oh no und vieles mehr.
(Sie wird mehr oder weniger zweisprachig aufgezogen – super cool!)
Naja ansonsten mache ich nichts spannend Erwähnenswertes und dann ist der Tag auch bald schon vorbei. Der Deutsche kommt irgenwann an, als ich in meinem Zimmer bin und ich bemerke es gar nicht.
Dann gibt es Abendessen und ich soll an seine Türe klopfen. Ich stelle mich vor und merke, dass ich – außer mit meinem Telefon – seit 4 Wochen kein Deutsch mehr gesprochen habe.
Ich möchte nach dem Hallo-Sagen automatisch ein „Nice to meet you“ hinterherschieben, stocke und bringe ein total komisches „freut mich“ raus haha.
Lennart heißt er und sieht sehr sympathisch aus.
Wir essen alle gemeinsam alle draußen Abend und es ist SO SO schön und tut so gut, sich zu unterhalten. Teilweise ist das Gespräch ziemlich getrennt: Lennart und ich reden deutsch, Bhagwan und Manju nepalesisch – aber nicht so, dass es komisch oder unsozial ist, sondern es passt einfach total. Zwischendurch wird immer mal wieder ins Englische gewechselt und wir unterhalten uns alle gemeinsam, dann werden die Zweier-Gespräche fortgesetzt.
Lennart und ich reden ganz viel um Gott und die Welt und es tut so gut, mal meine Erfahrungen zu teilen.
Er wird in 2 Tagen wieder nach Kathmandu fahren und dort im Kloster leben für 4 Wochen.
Heute hat er die Safari gemacht.
Wir reden darüber, dass man ja morgen vielleicht gemeinsam Mittag essen kann und dann geht es bald auch schon ins Bettchen. Nach einem eher unspektakulären – aber schönen – Tag, geht es ins Bettchen und ich freue mich auf morgen.
Bussi Bussis,
~Maite

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