Elefantiiiis am Fluss und Chefköchin^^

Sonntag.
Punkt 6 Uhr wache ich auf – ich glaub, das wird hier jetzt für immer so bleiben…
Langsam starte ich in den Tag. Heute ist wirklich der Höhepunkt der Hitze hier angekommen – es ist fast unerträglich.
Ich frühstücke und mache dann meine Wäsche. Im Gegensatz zum letzten Mal finde ich es heute nicht meditativ und beruhigend, sondern einfach nur nervig haha. Es ist SO HEISS hier draußen in der Sonne, Hilfe.
Ich weiß nicht, ob ich heute in der Lage bin, mit dem Fahrrad irgendwo hinzufahren. Also bleibe ich erstmal eine Weile Zuhause, mache Sport und genieße einfach den freien Tag.
Gegen 11 mache Bhagawan Lunch. Dal Bhat. Zu dem Zeitpunkt hatte ich eigentlich doch beschlossen, Wandern zu gehen, bleibe dann aber doch erstmal zum Lunch.
Es schmeckt wie immer sehr gut – und ich verstehe, warum sie nie frühstücken. Gegen 11/12 gibt es ein großes Mittagessen.
Danach beschließe ich, doch nicht wandern zu gehen, weil das echt weit weg ist und es schon recht spät ist.
Also fahren ich nach Sauraha zu meinem Lieblingsflussplatz.
Der Weg dorthin ist eine reinste Sauna Halleluja.
Als ich losfahre, haben meine Nachbarn gerade eine riesige Maisernte vor der Haustüre liegen.
Im Laufe meiner Fahrt sehe ich überall leer-geerntete Felder und zum Trocknen ausgelegt Maiskörner.
Ist wohl grad Erntesaison hehe.
Ich mache einen Zwischenstop, kaufe mir eine kalte Cola und kühle wieder etwas ab.
Weiter geht’s – ich bin schon fast am Ziel.

Ich fahre glücklich und singend durch die Straßen.

Ich habe Kopfhörer in meinen Ohren, deswegen weiß ich gar nicht, dass andere Leute mich hören können und bin mir sicher, dass ich nur leise vor mich hinsumme.

Mir kommt ein Nepalese mit Schirm auf dem Fahrrad entgegen, hat ein riesiges Strahlen im Gesicht, ruft „nice singing“ und gibt mir den herzigsten Blick, den man sich nur wünschen kann.

Ich fahre noch glücklicher und singend durch die Straßen.

Mir kommt ein Nepalese in einem rieisgen Lastenfahrrad entgegen, fängt an zu Lachen, hält seinen Daumen raus und ruft „amazing singing – really beautiful“
Ich freue mich so so sehr; ich weiß zwar, dass das nur freundliche Lügen sind 😉 weil mein Singen schrecklich ist, aber es ist so süß.

Ich fahre berührt, glücklich und singend durch die Straßen.

Dann komme ich bei meinen Lieblingsplätzchen an, creme mich nochmal ein und lege mich in die Sonne.
Normalerweise sind hier immer einige Locals – heut bin ich aber ganz alleine und genieße es total hehe.
Krass ist es heiß ey, ich verstehe, warum hier außer mir keiner ist.
Das hält mich aber nicht davon ab, die Sonne zu genießen.
Und dann – als ich so meinen Blick schweifen lasse – tauchen in der Ferne eine Elefanten Mama und ihr Baby auf. Waaaasss? :‘)
So süß wowieee. Und als wäre es selbstverständlich.
Keine 20 Minuten später kommen Nepalesen auf Elefanten durch den Fluss geritten.

Woooow ich war noch nie so nah an Elefanten dran. Sie meinen, dass ich ihn streicheln darf.
Und ich entdecke, dass ich tatsächlich ziemlich Angst habe haha – das sind SOOOO große Tiere.
Die Angst legt sich etwas, als der Elefant mir aus seinem Rüssel gefühlt 50 Grad heiße Luft ins Gesicht pustet.
Diese Luft bläst mir gleichzeitig auch ein noch größeres Lächeln auf die Lippen. MAN IST DAS TOLL. :‘))

Ich hab noch überlegt, ob ich überhaupt das Haus verlasse, und jetzt kuschele ich gerade mit einem Elefanten.
Ich kann’s gar nicht glauben.
Es sieht aus, wie bei König der Löwen.
WOW – WOW – WOW!!!!!!
Danach geht es für mich noch eine Weile wieder zurück an mein gemütliches Plätzchen.
Als ich zusammenpacke und mich auf den Weg zu meinem Fahrrad mache, höre ich plötzlich meinen Namen. Susu ist wieder da (der Guide mit Mara und dem TukTuk von genau letztem Sonntag) und begrüßt mich total herzig. Ayyyy wie toll!
Und hat diesmal zwei Niederländer:innen dabei: das Mädchen kenne ich aus dem Hostel in Pokhara.
Und ein neuer Junge ist auch dabei.
Wie verrücktttt – so ne Mini Welt wow…
Ich bleibe also noch eine Weile und wir unterhalten uns total schön.
Bald verabschiede ich mich allerdings, weil ich mit Bhagawan ein Date habe. ^^
Er bringt mir heute nämlich bei wie man nepalesisch kocht. YEAAAAH hehe, da freue ich mich schon den ganzen Tag drauf.
Das ist nämlich auch essenziell, da ich Dal Bhat von Tag zu Tag mehr liebe und keinen blassen Schimmer habe, wie ich je wieder ohne überleben soll.
Also muss wohl Zuhause in Deutschland nachgekocht werden.
Schnell nach Hause düsen.
Naja, was soll ich sagen: Schnippeln, kochen, würzen, Rezept aufschreiben, lernen, zuschauen, lachen.
Mir wird mal wieder gezeigt, dass ich wirklich keine gute Köchin bin, aber es macht unglaublich viel Spaß.
Und: Dal Bhat zu kochen ist prinzipiell echt so simpel… So wenige Zutaten und so ein traumhaftes Ergebnis.

Das wichtigste noch: Bhagawan zeigt mir, wie man mein Lieblingspaneer-Gericht von ihm kocht. DAS werde ich sicher auch Zuhause nachkochen.

Ich verstehe langsam, warum Bhagawan immer so lange in der Küche steht. Eigentlich alles ziemlich simpel, aber es häuft sich von der Zeit dann halt doch.
Ich probiere stolz alles selber aus und dann ist das Essen auch schon fertigggg. Yipiieeee habe ich Hunger.

Es sieht so so gut aus und schmeckt noch viel viel besser, weil man selber mitgekocht hat.

Danach ab in die Heia.

Bussi Bussis,

~Maite